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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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höher als im Autoreifen?
    37 Wussten Sie, dass immerhin 80
     Prozent aller Reifenpannen durch den richtigen Reifendruck hätten verhindert werden
     können? Bei zu wenig Luft verformt sich der Reifen während der Fahrt. Er wird
     anfälliger und nutzt sich schneller ab.
    Wenn im Autoreifen nicht genug Druck herrscht, steigt der
     Benzinverbrauch, und beim platten Fahrradreifen wird das Treten schwerer. Zu wenig
     Luft ist sogar gefährlich, denn durch die Walkarbeit, wie die ständige Verformung
     genannt wird, heizt sich der Reifen mit der Zeit stark auf. Während der Fahrt wird
     er so heiß, dass er sogar platzen kann. Entlang der Autobahnen sieht man häufig
     Reste von LKW-Reifen, die durch zu wenig Innendruck zerstört wurden.
    Der richtige Reifendruck ist also wichtig, doch beim
     Vergleich zwischen Fahrrad-, Auto- und Traktorreifen gibt es einen interessanten
     Unterschied: Der Luftdruck im Traktorreifen liegt unter 2 Bar, beim Autoreifen
     beträgt er etwa 2,5 Bar, und beim schmalen Fahrradreifen ist er am höchsten. Die
     Reifen der Rennräder sind hart und besitzen einen Innendruck von 9 Bar! Je größer
     der Reifen ist, desto kleiner ist der entsprechende Luftdruck – warum?
    Ein Experiment macht es deutlich: Klein gegen Groß. Zwei
     Schläuche – Fahrrad- gegen Autoschlauch. Beide werden aufgepumpt und sind über ein
     T-Stück miteinander verbunden. In beiden Schläuchen herrscht also zu jedem Zeitpunkt
     derexakt gleiche Druck. Und jetzt die Zerreißprobe: Wir pumpen
     und pumpen. Wer hält dem Druck am besten stand? Viele meinen: Der zierliche
     Fahrradschlauch muss zuerst platzen. Macht man den Versuch, endet er mit einem Knall
     und einer überraschenden Erkenntnis: Der Autoschlauch platzt, wohingegen der
     Fahrradschlauch heil bleibt! Die Ursache hierfür liegt in einem einfachen
     physikalischen Zusammenhang: Druck ergibt sich durch die Wirkung einer Kraft auf
     eine Oberfläche.
    Der Fahrradschlauch besitzt eine kleine Oberfläche, daher
     wirkt also bei gleichem Druck eine kleinere Kraft auf den Schlauch als beim
     Autoreifen mit seiner größeren Oberfläche. Obwohl der Luftdruck also derselbe ist,
     wirkt auf den Autoschlauch eine weit größere Kraft, und die zerstört den Schlauch:
     Der Autoschlauch platzt, der Fahrradschlauch bleibt ganz!
    Je größer der Reifen ist, desto geringer muss demnach der
     Luftdruck sein. Wenn Sie also beim nächsten Mal Ihre Reifen kontrollieren, denken
     Sie daran: Die Kleinen halten mehr Druck aus als die Großen.
    Wie funktioniert ein Handwärmer?
    38 In unserem Alltag gibt es pfiffige
     Utensilien, die auf einem erstaunlich einfachen physikalischen Prinzip beruhen. Ein
     Beispiel hierfür sind Handwärmer.
    In dem kleinen Kissen befinden sich eine durchsichtige
     Flüssigkeit und ein kleines Blechplättchen. Knickt man das Blech um, so setzt ein
     Verwandlungsprozess ein: Die Flüssigkeit beginnt zu kristallisieren, verfestigt sich
     und wird dabei angenehm warm. Wenn das Kissen wieder abgekühlt ist, legt man es eine
     Weile in heißes Wasser. Die feste Kristallmasse wird wieder klar und flüssig, und
     der Handwärmer lässt sich wieder verwenden.
    Wie aber entsteht die Wärme?
    Jede Substanz, ob Wasser oder auch das besondere Salz im
     Wärmekissen, tritt in fester oder in flüssiger Form auf. Durch das Erhitzen findet
     eine Verwandlung von fest nach flüssig statt. Physiker sprechen dann von einem
     Phasenübergang; interessant dabei ist die Energiebilanz:
    Wenn man Eis erhitzt, schmilzt es. Dabei wird zunächst aus
     0 °C kaltem Eis 0 °C kaltes Wasser. Allein dieser Phasenübergang verbraucht sehr
     viel Energie, denn beim Schmelzprozess müssen unzählige mikroskopische
     Kristallstrukturen aufgebrochen werden. Obwohl man also Wärme zugibt, verändert sich nur die innere Struktur, jedoch nicht die Temperatur. Man spricht daher auch
     von versteckter oder latenter Wärme. Die Energie, die nötig ist, um Eis zu
     schmelzen, reicht aus,um dieselbe Menge an Wasser von 0 °C auf 80
     °C zu erhitzen. Die latente Wärme ist also gewaltig!
    Allein aus der Energiebilanz wird somit deutlich, dass man
     sehr viel Energie benötigt, um Eis zu schmelzen. Ohne latente Wärme wäre das
     Skifahren um Ostern unmöglich. Die Sonne braucht aufgrund der latenten Wärme des
     Wassers eben sehr lange, um den Schnee zum Schmelzen zu bringen.
    Da in der Natur Energie immer erhalten wird, wird diese
     versteckt gespeicherte Energie natürlich wieder frei, wenn aus

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