Aerzte zum verlieben Band 39
Ambers Anwesenheit wenig unterstützte.
âSind Sie sich sicher, dass Sie genau wissen, was Sie tun?â, hatte er sie gefragt. âMein Onkel mag ja etwas schwach auf den Beinen sein, aber er ist hier keineswegs allein. Hawaii ist meine Heimat, mein Land. Der Ort, an dem meine Familie lebt, die ich über alles liebe. Ich lasse auf keinen Fall zu, dass irgendjemand von ihnen zu Schaden kommt.â
Seine Worte klangen bedrohlich, doch Amber konnte seine Sorge verstehen. Dennoch kränkte es sie, dass er ihre Motive für den Ortswechsel immer noch infrage stellte. Andererseits war sie inzwischen alt und erfahren genug, um zu wissen, dass nicht immer alles glatt und problemlos ablief. Sie würde es schon schaffen, sich in Hawaii zu behaupten und das Beste aus ihrem Aufenthalt zu machen â notfalls auch gegen Ethans Willen.
Und was ihre Mutter betraf, verstand Amber überhaupt nicht, wo deren Problem lag. âAlles ist wunderbar geregelt und organisiertâ, hatte sie ihr mehr als einmal versichert. âWir haben vereinbart, dass ich mein eigenes Haus habe â naja, genau genommen scheint es ein Ferienhaus zu sein, das nicht weit von Martyns Wohnhaus entfernt ist.â
Zumindest hatte Ambers Mutter nach dem Gespräch mit Martyn aufgehört, ihrer Tochter Steine in den Weg zu legen. Und als Amber ihr dann noch versprach, sich regelmäÃig zu melden, schien sie auch ihre letzten Vorbehalte aufgegeben zu haben.
âIch möchte, dass du mich mindestens einmal in der Woche anrufst, und mir erzählst, was so los istâ, verlangte ihre Mutter. âAm besten installieren wir eine von diesen neumodischen Webcams.â
âKein Problem. Ich kümmere mich sofort nach meiner Ankunft darum. Findest du nicht auch, dass Martyn ein ganz auÃergewöhnlich liebenswürdiger Mann ist? Dad hat mit ihm telefoniert und fand ihn sehr nett.â
âDein Vater hat auch mit Mr. Wyndham Brookes Neffen gesprochen. Und der schien von der Idee, dich nach Hawaii mitzunehmen, alles andere als begeistert zu sein. Hoffentlich tust du das Richtige.â
Die skeptische, fast schon ablehnende Haltung ihrer Mutter verwunderte Amber. Normalerweise war Ms. Shaw ein ausgesprochen unternehmungslustiger, weltoffener Mensch, der gern Neues ausprobierte. Warum war sie nur so besorgt?
âWie auch immerâ, beschwichtigte Amber sie, âwir werden Mittel und Wege finden, regelmäÃig Kontakt zu halten, und in ein paar Monaten sehen wir uns ja schon wieder.â
Ethans Verhalten überraschte Amber hingegen nicht. Er war der Einzige, der sich nach wie vor kein bisschen mit der Situation angefreundet hatte, und Amber fragte sich, wie sie ihm begegnen sollte. Er hatte versprochen, sie und Martyn vom Flughafen abzuholen, und allein der Gedanke daran, ihn zu treffen, lieà ihr Herz schneller schlagen.
Amber lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen. Ihre Gedanken wanderten zu James. Caitlin war in London geblieben, um bis zum Ende des Semesters an der Universität zu bleiben â auch wenn sie längst alle Prüfungen abgelegt hatte. Der wahre Grund dafür, dass sie ihren Vater nicht begleitete, war aber James. Sie wollte anscheinend unbedingt in seiner Nähe bleiben, und auch er schien gar nicht genug von ihr bekommen zu können.
âEs tut mir so leid, Amberâ, hatte er gesagt. âIch habe keine Ahnung, wie es passiert ist. Ich mag dich wirklich sehr â das weiÃt du doch, oder? Und ich war auch in dich verliebt. Doch dann habe ich Caitlin getroffen, und plötzlich stand mein ganzes Leben auf dem Kopf. So etwas habe ich noch nie erlebt â¦â
Amber war sich noch immer nicht ganz klar darüber, was sie von dem abrupten Ende ihrer Beziehung mit James halten sollte. Ãber ein Jahr lang war sie sich sicher gewesen, dass sie ihn liebte, doch nun, da es vorbei war, konnte sie eigentlich auch ganz gut ohne ihn auskommen. Ihr Herz war nicht gebrochen; sie verspürte lediglich eine gewisse Leere in ihrem Leben.
Nachdenklich sah sie aus dem Fenster und betrachtete die atemberaubend schönen Korallenriffe, die unter ihr zu sehen waren. Der Ozean war strahlend blau, die Wellen brandeten an den berühmten, golden schimmernden Stränden von Waikiki und im Hintergrund war Diamond Head zu sehen, der riesige Krater eines erloschenen Vulkans, auf dessen Felsspitze die Kalziumkristalle im Sonnenlicht funkelten. Sofort wusste Amber,
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