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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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Nächstbesten wenden. Der es möglichst billig macht.«
    »Wissen Sie auch, wer das sein könnte?«, fragte Katharina.
    »Na klar«, kam Gabriele Bronskis Stimme hinter dem Kunstkatalog hervor. »Dirk! Das ist seine Rache.«
    »Dirk? Dirk-Marjan?«
    Gabriele Bronski ließ den Katalog sinken. »Mr. Hotshot? Nee, der nicht.«
    «Aber haben Sie nicht vorhin –?«
    »Hab’ ich auch erst geglaubt«, unterbrach Bronski sie. »Aber Gabi hat recht.«
    »Ich heiße Gabriele«, korrigierte ihn seine Frau. »Und nein, nicht der Jakutzki.«
    »Warum nicht?«
    »Erstens ist der auch hier. Sitzt also im gleichen Boot.«
    »Und zweitens?«
    »Man kann sagen über ihn, was man will. Aber das hat er nicht nötig. Dem rennen die Leute die Bude ein. Der kann sich seine Aufträge aussuchen. Macht nur, wozu er Lust hat.«
    »Haben Sie ihm nicht einen Auftrag abgejagt?«
    »Ja, das hat er irgendwie krummgenommen«, erklärte Bronski. »Weiß auch nicht, was der ausgerechnet an einer Autobahnbrücke im Vorharz findet.«
    »Er baut halt gerne Brücken«, warf Katharina ein. »Und er hat wirklich einen so guten Ruf?«
    Gabriele Bronski zuckte mit den Schultern: »Ist uns auch ein Rätsel. Aber vielleicht macht er es richtig: Einfach so tun, als bräuchte er die Arbeit nicht. Muss ziemlich viel Geld im Rücken haben: Büro in Frankfurter Westend und so. Aber keine Schulden. Vielleicht hat er reich geerbt.«
    »Welchen Dirk meinten Sie denn dann?«, fragte Harry.
    Gabriele Bronski antwortete: »Na, den Schröder natürlich.«
    »Stimmt das, dass er der Bauleiter der Brücke war?«, fragte Katharina.
    Bronski nickte knapp: »Ja.«
    »Und er hat die Brücke auch entworfen?«
    Gabriele Bronski antwortete schnippisch: »Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. – Aber ohne den Namen Bronski wäre das Ding nie gebaut worden.«
    »Und Sie glauben …?«
    »Ja. Klar. Wer sonst? So kommt er an die Pläne. Und er kann uns eine lange Nase drehen. Der sitzt bestimmt schon auf Mafia Island und plant.«
    »Glaube ich nicht«, widersprach Bronski seiner Frau. »Wenn er das war, muss er zu Geld gekommen sein. Diese Reisen, so eine Sprengung – das kostet. Und angeblich war er pleite, als wir ihn rausgeworfen haben.«
    »Und woher hat er dann …?«, setzte Katharina an.
    »Was weiß ich?«, murrte Bronski. »Vielleicht hat er im Lotto gewonnen.«
    »Oder er hat doch Erfolg gehabt«, sagte seine Frau. »Ich habe dich ja immer gewarnt, ihn nicht zu unterschätzen. Stille Wasser sind tief. Und ich kenne ihn.«
    »Woher?«, fragte Harry.
    »Oh, er ist mein … Ex. Ja, doch. So kann man das sagen. Über ihn habe ich quasi meinen Mann kennengelernt.« Dann fügte sie viel zu rasch hinzu. »Aber das mit dem Dirk war da lange vorbei.«
    »Ach, das sind alte Geschichten«, widersprach Bronski. »Und den Dirk … na ja, ich würde den nicht überschätzen. Außer, er hat einen Partner gefunden, der ihn antreibt. Er war begabt, aber ein echter Lahmarsch.«
    »Und? Was denkst du?«, fragte Harry. Er und Katharina hatten sich an den Aufstieg zu Chittaswarup Kumars Bungalow gemacht, nachdem sie die Bronskis verlassen hatten.
    »Irgendwie glaube ich nicht, dass die das waren. Ihre Geschichte klingt einleuchtend. Und die scheinen ziemlich sauer zu sein, dass sie hier festsitzen.«
    »Sehe ich auch so«, brummte Harry. »Und dieser Schröder?«
    Katharina wiegte den Kopf hin und her: »Möglich. Wir werden ja sehen, wer die Brücke baut. Wenn das nicht ein Trupp Pioniere macht. Ich muss aber sagen, das wäre ein cleverer Plan, um die Konkurrenz auszuschalten.«
    Harry seufzte: »Tja, aber wir werden es nie erfahren. Oder zu spät. Solange wir nicht aufs Festland können. Hoffen wir nur, dass es dabei bleibt und dass wir nicht noch weitere unliebsame Überraschungen erleben.«
    Katharina war vor einem großen Zaun stehen geblieben.
    »Das Affengehege«, erklärte Harry überflüssigerweise. In einiger Entfernung saßen ein paar Paviane auf dem Boden. Ein größeres Tier erspähte sie, kam zum Zaun gerannt und baute sich zähnefletschend vor ihnen auf. Katharina und Harry wichen unwillkürlich ein Stück zurück.
    »Keine Sorge«, erklärte Harry. »Oben auf dem Zaun ist ein elektrischer Draht. Da kommt er nicht rüber.«
    »Vorgestern Abend …«
    »Ich weiß. Meine Leute haben ihn betäubt und zurückgebracht. Ein Draht war gerissen. Der ist jetzt aber wieder repariert.«
    »Dennoch, wenn der Freiherr nicht gewesen wäre …«
    »Ja, ja, der Freiherr. Aus

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