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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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heraus, dass sie keines der beiden Geschöpfe brauchten. In den Granit war eine steile Treppe eingehauen, die hinauf zur Statue führte.
    »Ein alter Arbeiterpfad«, vermutete Wennar. »Schmal und holprig, nur für die Bildhauer gedacht, die hier beschäftigt waren.«
    Ein Zwergenkundschafter stand ein paar Schritte entfernt und schaute durch ein Fernglas. »Es ist zu dunkel, um es mit Sicherheit sagen zu können, aber mir scheint, die Treppe führt bis ganz nach oben.«
    »Dann gehen wir«, entschied Elena.
    Wennar machte den Anfang. Die Treppe war nur für einen einzelnen Zwerg breit genug, bot aber zwei Menschen nebeneinander Platz. Elena ging jetzt neben Er’ril, Tol’chuk folgte ihnen mit einer Stufe Abstand. Anfangs war auch Jerrick mit von der Partie, doch bald zeigte sich, dass das Fieber den Elv’en Kapitän zu sehr geschwächt hatte. Sein bleiches Gesicht war schweißüberströmt, und sein Atem ging keuchend. So ließen sie ihn in Mama Fredas Obhut unten auf der Treppe zurück.
    »Tikal und ich geben gut auf ihn Acht. Geht ihr nur ruhig weiter.«
    Elena wollte nicht, dass die beiden Alten allein blieben, und beorderte drei Zwerge zu ihrem Schutz ab. »Sie können auch gleich den Rückweg sichern«, fügte sie hinzu, bevor Mama Freda Einwände erheben konnte.
    Die kleiner gewordene Gruppe schlug eine schnellere Gangart an. Elena warf einen letzten Blick auf Mama Freda und Jerrick und sah, wie die alte Frau die Hand des Kapitäns nahm. Das Bild gab ihr neuen Mut. Sogar in diesem verfluchten Land konnte eine Art von Liebe gedeihen.
    Sie bewahrte den Gedanken in ihrem Herzen, während sie an Er’rils Seite weiter die lange Treppe hinaufstieg. Der Zwergenkundschafter hatte richtig gesehen. Die Stufen führten bis zu einem Tunnel dicht unterhalb der Stelle, wo das Bein des Og’ers dem Berg entstieg.
    Elena zog sich den Handschuh von der rechten Hand und stach sich mit der Spitze ihres Hexendolchs in einen Finger. Da sie keine Fackeln hatten, mussten sie das Wagnis eingehen, mit ein wenig Magik den Weg zu beleuchten. Sie erzeugte einen dünnen Faden Hexenfeuer und wickelte ihn auf wie zu einem Wollknäuel, bis eine Feuerkugel entstand, die dicht über ihren Fingern schwebte. Dann trat sie mit hoch erhobener Hand an den Tunneleingang. Der Schein des Hexenfeuers fiel auf eine Wendeltreppe, die nach oben führte.
    »Noch mehr Stufen.« Sie warf einen Blick über die Schulter.
    Wieder übernahm Wennar die Führung. Sein langer Schatten zog sich im schwachen Licht weit empor. Die anderen folgten ihm.
    Elena belegte den Hexenfeuerball mit einem Zauber, der ihn, nur durch einen dünnen Magik Faden mit ihrer rechten Hand verbunden, über ihrem Kopf schweben ließ.
    Er’ril blieb neben ihr. Als immer wieder Seitengänge abzweigten, wurden sie langsamer und näherten sich jedem Tunnel mit größter Vorsicht, denn sie befürchteten, von unbekannten Monstern angegriffen zu werden. Doch alle Gänge waren leer, nur der Wind strich stöhnend durch die dunklen Gewölbe.
    »Wo sind die Verteidiger?« fragte Elena endlich.
    »Was gibt es in diesem trostlosen Land schon zu verteidigen?« fragte Er’ril. »Mit seinen Feuerkugeln, seinen Giften und seinen Ungeheuern ist es wirksam geschützt. Und wenn ich an die Reaktion des Vorg denke, hütet sich ohnehin jeder, diesem Ort zu nahe zu kommen.« Allerdings schien der Präriemann von seiner Erklärung selbst nicht so ganz überzeugt zu sein. Er behielt sein Schwert fest in der Hand und spähte aufmerksam in jeden Schatten.
    Auch die anderen wurden mit jedem Schritt ängstlicher. Die Treppe wollte kein Ende nehmen. Schließlich öffnete sich neben ihnen ein besonders großer Gang. Die Öffnung war so breit, dass alle nebeneinander hätten eintreten können.
    Elena spähte hinein. »Könnten wir den Arm der Statue bereits erreicht haben?«
    »Ich denke schon, Herrin«, sagte Wennar. »Ich sehe nach.«
    Elena löste einen daumengroßen Feuerball von ihrer Kugel ab und schickte ihn in den Tunnel. »Du brauchst etwas Licht.«
    Wennar nickte und verschwand mit einem der Zwergenkundschafter im Dunkel. Die anderen ruhten sich auf der Treppe aus. Die Feuerkugel schwebte über ihnen. Elena lehnte sich an Er’ril. Er legte den Arm um sie.
    »Wie geht es dir?« fragte er und nickte zu der Feuerkugel empor. »Zehrt sie sehr an deinen Kräften?«
    Elena schüttelte den Kopf. Sie hatte nach den Ereignissen an der Schlucht die Magik in beiden Fäusten erneuert: das Hexenfeuer im Sonnenlicht,

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