Alaska
Captain Ruggles, zielten, der zu Boden stürzte, von sieben Salven in Stücke zerrissen. Eine andere traf Ben Krickel an der linken Schulter, drei weitere töteten zwei von Nates Kameraden, und eine schließlich schoss knapp an seinem Ohr vorbei.
Vier Amerikaner überlebten, einschließlich Ben und Nate, und einen Moment lang waren sie völlig verwirrt, doch dann erkannte Nate, was zu tun war: »Ben! Hinter den Wall!« Er führte den Rest seiner Truppe auf die nach unten weisende Seite des Erdhügels, wo sie von den Soldaten in den Höhlen nicht angegriffen werden konnten. Dort sammelten sie sich wieder, aber als sie die verstümmelte Leiche ihres Captains zehn Meter bergaufwärts im Dreck liegen sahen, überkam sie eine dumpfe Wut, so dass selbst der verwundete Krickel darauf bestand, an dem nächsten Einsatz teilzunehmen. Wie zufällig übernahm Nate die Führung: »Ihr kriecht hoch, flach auf dem Bauch, macht die Granaten scharf, dann stürmen wir nach und schleudern sie rein.«
Genauso gingen sie vor, vier entschlossene Rächer arbeiteten sich bis an die Höhlen heran, achteten nicht auf die Schüsse, die vom Bergkamm auf sie niederprasselten, schleuderten die Granaten in die Eingänge, warfen sich auf den Boden und vernahmen kurz darauf die drei Explosionen.
Die beiden Höhlen an den äußersten Flanken waren aber immer noch besetzt, und Nate rief: »Ich übernehme die eine, Ben die andere.« Aber als er die Worte brüllte, sah er, dass Ben das Bewusstsein verloren hatte, und so bestimmte er einen anderen Kameraden, einen jungen Burschen aus Nebraska: »Putz du sie weg!«
Jetzt stellte sich plötzlich heraus, dass sie keine Granaten mehr hatten; zwei Männer rissen statt dessen ihre Hemden in Streifen, und ein dritter tränkte sie in Benzin, das er für solche Fälle immer mitführte. Sie zündeten das Gewebe an, stopften es direkt in den Eingang des Unterschlupfs, und als vier japanische Soldaten nach Luft ringend hervortaumelten, schlugen sie ihnen mit den Gewehrkolben die Schädel ein.
Die Eroberung des Berges stellte eine der letzten Kampfhandlungen der amerikanischen Truppen auf Attu dar, und am Abend waren die Männer sicher, den Feind besiegt zu haben, doch um Mitternacht - Wachen waren nicht eingeteilt - hörten sie ganz in der Nähe ein Rascheln, dann das Trappeln von Fußsohlen und schließlich den wilden Schlachtruf »Bansai! Bansai!« eines Selbstmordkommandos, entschlossen zu töten und bereit, selbst getötet zu werden. Ein Inferno begann. Japanische Soldaten, wie Wahnsinnige rasend, wüteten in alle Richtungen, schnappten nach den Gewehrläufen, die auf sie zielten, fuchtelten mit langen Messern herum und steckten alles in Brand, was in ihrer Reichweite lag.
Jeder Widerstand schien zwecklos, sie überrannten Stellungen, die kein normaler Mensch angegriffen, geschweige denn eingenommen hätte, immer begleitet von diesen schier übermenschlichen Schreien, und es dauerte fast eine Stunde, bevor Nate und seine Männer so etwas wie eine Verteidigungslinie aufgebaut hatten. Dann geschahen erstaunliche Dinge. Ein Japaner, nur mit einer kleinen Rute, die er bedrohlich schwang, kam direkt auf einen bewaffneten amerikanischen Soldaten zu, stieß die Waffe beiseite, schlug dem verdutzten Mann mit seiner Rute ins Gesicht, schrie und tauchte in der Finsternis unter. Zwei andere Japaner, mit an Stockenden lose befestigten Bajonetten, fielen über Ben Krickel her, ihn mit ihren dürftigen Waffen zu erstechen. Sie trafen ihn, aber die Bajonette glitten seitlich an seinem Körper ab, und mit dem gesunden Arm tötete der Angegriffene beide Männer mit Schlägen auf den Kopf.
Ein vierter schließlich zückte eine Pistole, überwand alle Hindernisse, stürmte auf Nate Coop zu, auch er unfähig, ihn aufzuhalten. Der Japaner hielt ihm den Lauf in die Wange und drückte ab. Man hörte ein Klicken, Nate glaubte sich getroffen, aber dann passierte nichts. Mit einer ruckartigen Drehung stieß Nate dem Soldaten das Bajonett in den Bauch, und als er sich dessen Pistole genauer ansah, stellte sich heraus, dass es sich um eine Spielzeugpistole handelte, gefüllt mit Papierkügelchen. Nate löste die Waffe aus den verkrampften Fingern des Toten, drückte zweimal ab, ein mageres Echo hallte durch die Dämmerung. Die Schlacht von Attu war beendet.
Jetzt blieb nur noch Kiska übrig, nicht annähernd so groß wie Attu, aber doppelt so schwer einzunehmen: Aus Geheimdienstberichten ging hervor, dass sich auf Kiska doppelt
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