Alles über Elfen (German Edition)
einem Dunkelelf zu Pilzdünger verarbeitet, von einem Drow versklavt oder von einem Alb zum Musikinstrument umfunktioniert zu werden.] Und manche dieser exotischeren Vertreter findet man womöglich erst, wenn man an Orte vordringt, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat …
Elfen im Weltraum? – Was Mister Spock und Legolas gemeinsam haben
Gene Roddenberry – den geistigen Vater des Star Trek -Universums – haben wahrscheinlich die wenigsten als Elfologen auf dem Schirm. Ungeachtet dessen hat er sich sehr darum verdient gemacht, die Horizonte unserer Forschungsdisziplin maßgeblich zu erweitern: Er hat Elfen zu einer gesamtkosmischen Angelegenheit gemacht, indem er seine Elfenvariante in einem genialen Kniff als außerirdisches Volk ausgab. [Plischke: Mit dieser Verlegung von Elfen ins Weltall ist Roddenberry allerdings inzwischen nicht allein. Die Bandbreite reicht hier von den Eldar aus dem beliebten Tabletop-Spiel Warhammer 40.000 bis zu den Na’vi aus James Camerons Megablockbuster Avatar. Erstere sind dabei im Grunde eine Art zur Weltraumsupermacht aufgebohrte Version von an ihrer eigenen Hybris gescheiterten Hochelfen (mit einem Schuss Dunkelelfentum zum Gruseln), Letztere hingegen ein wilder Elfenstamm im Riesenformat (in der Trendfarbe Schlumpfblau und mit einem schicken Schwanz und einem in der Haartracht verborgenen Super-USB-Stecker zum ökologisch bewussten Einstöpseln in alles Organische versehen).]
Nun mag nicht unbedingt jeder sofort wissen, was ein Vulkanier so genau ist und was es beispielsweise mit ihren ungewöhnlichen Hochzeitsriten so auf sich hat, aber trotzdem kennt beinahe jeder einen Vertreter dieses Volkes: Mister Spock, der kühle Wissenschaftsoffizier, der im Gegensatz zu seinem doch eher impulshaft handelnden Vorgesetzten Captain Kirk in nahezu jeder Situation auf Logik und Vernunft pocht. Das ist auch schon die erste und vielleicht wichtigste Gemeinsamkeit zwischen Legolas und Spock: Sie stehen jeweils ikonisch für ihr komplettes Völkchen. [Christiansen: Was in Spocks Fall nicht einer gewissen Ironie entbehrt, wenn man bedenkt, dass es sich bei ihm »nur« um einen Halbvulkanier handelt. Plischke: Andererseits ist auch das etwas, was Elfen und Vulkanier teilen: Bei aller scheinbaren Fremdartigkeit sind sie uns näher, als man auf den ersten Blick vielleicht vermutet, denn sie können sich mit Menschen paaren und Nachwuchs zeugen.]
Natürlich weisen sie auch rein äußerlich gewisse Gemeinsamkeiten auf: Da ist die auffällige Frisur – der eine mit einer Langhaar-Zopf-Kombination, der andere mit einem … nun … nüchternen Topfschnitt – und selbstverständlich die spitzen Ohren.
Es ist auffällig, dass Spock aufgrund seiner äußeren Erscheinung immer wieder mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird – eine Verleumdung, die auch die Elfen lange über sich ergehen lassen mussten, weil sie im wahrscheinlich düstersten Kapitel ihrer Geschichte mit wachsender Ausbreitung des Christentums weniger als neutrale Naturgeister denn als bösartige dämonische Wesenheiten erachtet wurden.
Nun sind Äußerlichkeiten ja nicht alles. Es sind die inneren Werte, die zählen. Damit sind nun nicht die anatomischen Eigenheiten der Vulkanier gemeint – wie etwa ihr grünes arterielles Blut, ihre zusätzlichen Zähne, die ungewöhnlich tiefe Lage ihres Herzens im Brustkorb, der fehlende Blinddarm. Die Weltanschauung ist das, was einen Vulkanier jenseits seiner äußerlichen Hülle am ehesten auszeichnet. Dahingehend wird den Vulkaniern von unwissender Seite gerne etwas unterstellt, was sich auch viele Elfen – insbesondere solche aus höfisch strukturierten Kulturen – sehr oft anhören müssen: an grausame Teilnahmslosigkeit grenzende Gefühlskälte. Beim Elfen wie beim Vulkanier stellt sich die Wahrheit dabei jedoch völlig anders dar: Selbstverständlich sind beide keine emotionslosen Klötze mit Herzen aus Stein. Im Gegenteil: In beiden brodelt es eigentlich oft ganz gewaltig, nur dass sie bestimmte Methoden entwickelt haben, ihre intensiven Gefühlsaufwallungen zu unterdrücken, um sich nicht von ihren Regungen zu unvernünftigen und letztlich für alle Beteiligten schädlichen Entscheidungen hinreißen zu lassen. Der Vulkanier verlässt sich dabei ganz auf die Gesetze der Logik, was unter Umständen zu Situationen führen kann, in denen sein Verhalten einem Menschen als ausgesprochen kaltblütig erscheinen kann. Ein Beispiel: Eine Raumfähre ist auf einem unwirtlichen
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