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Am Anfang des Weges

Am Anfang des Weges

Titel: Am Anfang des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Silhouetten von Mädchenfiguren in Tellerröcken bedruckt war.
    »Wunderbar«, sagte ich. Ich lehnte meinen Rucksack gegen die vordere Wand. »Den nehme ich.«
    »Wollen Sie denn den Western-Bungalow gar nicht sehen?«
    »Nein, Sie sagten doch, das hier sei Ihr Lieblingsbungalow. Ich nehme Sie beim Wort.«
    »Hier ist Ihr Schlüssel.« Sie ging zur Tür. »Ich arbeite heute Abend bis sieben. Wenn Sie noch irgendetwas brauchen, wissen Sie, wo Sie mich finden.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen. Schönen Aufenthalt.«
    Sie ging hinaus, und ich schloss hinter ihr die Tür.
    Als Erstes kippte ich den Inhalt meines Rucksacks auf den Boden des Wohnzimmers. Alles, was ich hatte, war schmutzig, feucht und roch schlecht. Ich ließ heißes Wasser in die Badewanne laufen und warf meine ganzen Kleider hinein, auch die, die ich anhatte. Ich kniete mich hin und wusch sie alle mit Shampoo aus. Das Wasser nahm die Farbe von dünnem Kaffee an. Als ich alles gewaschen hatte, ließ ich das Wasser ablaufen, füllte die Wanne mit frischem, kochend heißem Wasser und ließ die Kleider einweichen. Ich wickelte mich in ein Handtuch, dann öffnete ich die Eingangstür und schüttelte meinen Rucksack aus, um ihn von Krümeln, Studentenfutter und Schmutz zu befreien.
    Ich ging zurück zur Badewanne, zog den Stöpsel raus und nahm ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Wasser. Ich wrang die Wäsche aus und hängte sie dann zum Trocknen über alles, was sich dafür anbot: Stuhllehnen, das Sofa, Handtuchhalter, das Kopfteil des Betts. Die Kleider, die ich als Erstes wieder benötigen würde, hängte ich in der Küche neben dem Ventilator auf. Ich überlegte, ob ich meine Cargohose zum Trocknen in die Mikrowelle legen sollte, entschied mich jedoch dagegen. Das Letzte, was ich brauchte, war ein Brand.
    Ich nahm den Rasierer aus meinem Kulturbeutel und ging zurück ins Bad. Ich ließ die Dusche laufen, bis Dampf aufstieg, dann stellte ich mich darunter und zog den Duschvorhang zu. Zuerst schrubbte ich mich mit Seife und Waschlappen gründlich ab. Es war ein seltsames Gefühl von Luxus, dort zu stehen und mir das heiße Wasser über den Körper laufen zu lassen, während ein schmutziges Rinnsal durch den Abfluss gurgelte. Dann rieb ich mir Gesicht und Hals mit Seife ein und rasierte mich.
    Nachdem ich meinen Körper gereinigt hatte, steckte ich den Stöpsel wieder in die Badewanne und ließ sie mit Wasser volllaufen. Dann legte ich mich hinein und drückte mir den Waschlappen über die Augen. Fast eine Stunde lag ich so da und entspannte meine entzündeten Muskeln und Gelenke ebenso wie meinen Geist. Als ich schließlich aus der Wanne stieg, fühlte ich mich wie neugeboren.
    Ich trocknete mich ab, dann sah ich nach den Kleidern, die ich neben dem Ventilator aufgehängt hatte. Sie waren fast trocken, bis auf den Hosenbund, den ich mit einem Haarfön bearbeitete.
    Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich rüber in den Diner, um zu Mittag zu essen. Es war gegen zwei, und in dem Diner herrschte reger Betrieb. Ally stand vorn und lächelte, als sie mich sah. »Wie gefällt Ihnen Ihr Zimmer?«
    »Sehr gut. Ich habe ein Bad genommen.«
    »Ein Bad tut immer gut. Sieht aus, als hätten Sie sich auch rasiert. Kommen Sie, setzen Sie sich hier drüben hin.« Sie führte mich zu einer Sitznische im vorderen Bereich und drückte mir eine Speisekarte in die Hand. »Wissen Sie schon, was Sie wollen, oder brauchen Sie eine Minute?«
    Ich überflog die Speisekarte. »Was ist denn ein Elvis-Burger?«
    »Das ist ein normaler Hamburger, nur mit Erdnussbutter und Banane.«
    »Sie machen Witze, oder?«
    »Ja. Er ist einfach … fleischig. Da steckt ungefähr ein halbes Pfund Rindfleisch drin. Und dazu gibt’s eine große Dillgurke.«
    »Fleischig klingt gut. Dann nehme ich den Elvis-Burger und etwas von Ihrem weltberühmten Blaubeerauflauf.«
    »Sehr gute Wahl. Möchten Sie irgendetwas trinken?«
    »Nur Wasser.«
    »Das sollen Sie haben.«
    Eine Viertelstunde später war sie mit meinem Essen wieder da. Ein großer Teller Pommes frites war auch dabei. »Der geht auf mich.« Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. »Rufen Sie mich einfach, wenn Sie noch irgendetwas brauchen.«
    »Danke.« Während ich aß, wurde der Diner von einer Busladung Amazonen heimgesucht. Die Frauen trugen alle Trainingsanzüge und sahen nach einem Volleyballteam aus. Ally sauste von Tisch zu Tisch. Sie erinnerte mich an eine Biene in einem Azaleenbusch. Ich aß auf, und dann blieb ich einfach

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