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Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
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Falsches aussuchen, und ich wusste ja, dass du sparst. Du musst doch bald genug zusammenhaben, oder?«
    Ich nicke und denke an den Tag, an dem ich meine leer geräumte Spardose gefunden habe. Ich lächle Mum an und drücke ihre Hand, als sie sie herüberstreckt.
    »Es ist super. Genau das hab ich mir gewünscht. Ich will eine richtig gute Midi-Anlage haben, deshalb spare ich noch ein bisschen länger. Aber das hier bringt mich wirklich ein Stück weiter.«
    Eine Zeit lang gibt es keinen Grund zum Reden, und wir schauen auf das Meer. Über uns kreischen die Möwen. Dad dreht sich um und lehnt sich mit dem Rücken an das Geländer. Mum sieht zu ihm auf, und er nickt und nimmt ihre Hand.
    »Also, Jungs«, sagt er in vorsichtigem Ton.
    Wir drehen uns zu ihm um. Andy sieht panisch aus.
    »Was würdet ihr sagen, wenn ich wieder zu Hause einziehe?« Die beiden stehen da und warten auf unsere Antwort.
    Andy bricht in Tränen aus und versteckt sein Gesicht an Mums Brust. Sie wiegt ihn hin und her und drückt ihm einen Kuss auf den Scheitel. Mir ist ein bisschen flau von den vielen Donuts.
    »Jake?«, sagt Dad.
    »Das ist super, Dad.« Ich versuche, nicht zu zeigen, wie sehr ich mich freue. »Super.« Ich kann es nicht verhindern: Ein breites Grinsen bricht sich Bahn.
    Dad umarmt mich mit seinen starken Armen wie ein Bär, und ich kriege fast keine Luft mehr. Ich rieche den sauberen Schweiß seiner Brust, gemischt mit Fritten und Donuts und Meeresgischt, und in meiner eigenen Brust bumpert mein Herz, als Mum mich über Andys Kopf hinweg anlächelt.
    »Happy birthday, Jakey«, sagt sie, und ich schlucke heftig, um den Kloß in meiner Kehle loszuwerden. Mein Gott, ich bin vierzehn. Ich wische mir das Feuchte aus den Augen und winde mich aus Dads Armen.
    »Okay«, sagt Dad und wühlt in seiner Hosentasche. »Wir haben jeder ein Pfund. Wer das meiste aus den Spielautomaten rausholt, darf auf dem Heimweg Eis für alle kaufen!«
    Andy saust los, auf die blinkenden Lichter und den stampfenden Lärm der Spielhalle zu. Mum und Dad spazieren Hand in Hand hinterher, und ab und zu schauen sie einander an. Mum sieht still und glücklich aus, Dad groß und stolz. Ich renne hinter Andy her und höre, wie ein Mann von der Spielhalle am Eingang sagt, er darf da nicht allein rein.
    »Das geht schon in Ordnung«, sage ich, richte mich zu meiner vollen Größe auf und lege Andy den Arm um die Schultern. »Ich bin vierzehn.«
    Der Spielhallenmann tritt zur Seite und nickt: Wir dürfen rein.
    Als ich nach unserem Ausflug Griffin abhole, bittet Mr Horrocks mich kurz in seine Wohnung. Ich war noch nie da oben und bin sehr gespannt.
    Oben an der Treppe sehe ich, wie winzig alles ist. Anscheinend ist da eine kleine Küche, ein Bad und ein Schlafzimmer, alles direkt am Treppenabsatz, und weiter vorn ist ein Wohnzimmer. Da hinein führt Mr Horrocks mich. Es ist genau so, wie ich es erwartet habe: zwei hohe Sessel mit Blumenmuster, ein dunkelbrauner Glasschrank, ein Couchtisch. Einen unechten Kamin gibt es auch, und der Fernseher steht auf einem Regal, das in die Wand eingelassen ist. Griffin rennt um meine Füße herum und will auf den Arm genommen werden.
    »Setz dich, mein Junge.« Mr Horrocks greift nach einem großen Buch, das auf dem Couchtisch liegt. »Tja, ich weiß, du hast Geburtstag, und du hast Freude an all dem modernen Zeug, das vierzehnjährige Jungs sich so wünschen, aber ich dachte mir, das hier könnte dir doch gefallen.«
    Das Buch ist groß und alt. Es hat einen dunkelgrünen Einband mit verblichener Goldprägung. Die großen Lettern des Titels sind durchflochten von Weinranken und dunklen Trauben. Griechische Mythologie für Knaben .
    »Ich dachte ja, vielleicht habe ich eines Tages einen Sohn, aber daraus ist nichts geworden. Mrs Horrocks und ich waren in dieser Hinsicht nicht gesegnet. Aber ich habe die griechischen Sagen immer geliebt, und so, wie du über deinen Altertumsunterricht gesprochen hast, mein Junge, dachte ich, das gefällt dir.«
    Er reicht mir das Buch, und ich halte es für einen Moment auf dem Schoß und spüre sein Gewicht. Als ich anfange zu blättern, leuchten mir wunderschöne ganzseitige Illustrationen mit verschnörkelten Unterschriften entgegen: Odysseus begegnet dem Zyklopen , Das Trojanische Pferd , Atalanta und die Goldenen Äpfel . Es ist das beste Buch, das ich je gesehen habe.
    »Darf ich es leihen?«, frage ich.
    »Du darfst es behalten, Jake. Als Geburtstagsgeschenk.«
    Ich klappe das Buch zu,

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