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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ein Brüllen: »Peabody!« Er brüllt immer, wenn er die Hand ausstreckt und mich nicht ertastet.
    »Hier«, rief ich.
    Emerson stolperte zum Fenster und blickte hinaus. »Ist das … Teufel noch!«
    Nur sein Oberkörper war sichtbar, aber Emerson ist ein schamhafter Mensch; fluchend zog er sich zurück und fing an, seine Sachen zu suchen. Da ich wusste, dass er damit eine Weile beschäftigt sein würde, schob ich Jumana kurzerhand zu ihrem Fenster.
    »Klettere hinein. Du bleibst in deinem Zimmer. Wenn du ohne meine Erlaubnis das Haus verlässt, brauchst du nie wieder herzukommen.«
    Sie gehorchte widerspruchslos. Ich dachte, ich hätte ein leises Schluchzen gehört, indes hatte ich kein Mitgefühl. Als ich durch unser Fenster kletterte, suchte Emerson noch immer nach seiner Hose. »Lass das jetzt, Emerson«, riet ich. »Du kannst ebenso gut baden und dich vernünftig anziehen, es ist fast hell. Wir haben ein ernstes Problem zu klären. Jumana schleicht sich nachts davon – womöglich schon seit längerem –, und sie war mit einem Mann zusammen. Ich fürchte, es war Sebastian Albion.«
    »Verdammt«, murmelte Emerson. Er fuhr sich mit den Fingern durch sein zerzaustes Haar, strich es sich aus der Stirn. »Bist du sicher?«
    »Wer könnte es sonst sein? Es sei denn«, versetzte ich bitter, »sie hat einen ganzen Schwarm von Verehrern. Wie konnte ich mich nur so täuschen in ihrem Charakter? Ich fühle mich tief getroffen, Emerson.«
    »Aber, Peabody, nun zieh keine voreiligen Schlüsse.« Er setzte sich auf den Bettrand und zog mich neben sich. »Vielleicht gibt es dafür eine ganz harmlose Erklärung. Hast du ihr Gelegenheit dazu gegeben?«
    »Sie wollte mir nicht antworten. Sie hat gesagt, dass sie ihr Wort gegeben hat. Ihr Wort! Einem heimtückischen Betrüger wie ihm!«
    »Gib ihr noch eine Chance.« Ihm kam eine haarsträubende Idee. »Du willst doch nicht etwa, dass ich ihr auf den Zahn fühle, oder?«, stammelte er.
    »Nein, Emerson, du bist keine große Hilfe in solchen Dingen. Natürlich werde ich ihr eine weitere Chance zu einem Geständnis geben. Sie bekommt Zimmerarrest, und wenn sie heute Abend Einsicht zeigt, werde ich sie noch einmal ins Gebet nehmen.«
    »Dann bist du auch wieder gefasster.« Emerson legte einen Arm um meine Schultern. »Mein Schatz, ich kann verstehen, dass du verletzt und enttäuscht bist, aber – äh – du wirst sie doch nicht verhungern lassen, hoffe ich?«
    »Gewiss nicht. Ich werde ihr persönlich das Frühstück bringen. Später.«
    Nach einem schönen, ausgedehnten Bad fühlte ich mich zwar besser, aber noch nicht in der Lage, mich mit Jumana auseinander zu setzen. Ich gebe unumwunden zu, dass meine mütterlichen Instinkte nicht sonderlich entwickelt sind – ich glaube, die Aufzucht von Ramses hat ihnen arg zugesetzt –, trotzdem hing ich inzwischen an Jumana. Ich hatte große Hoffnungen in sie gesetzt. Von daher enttäuschte, ja verletzte es mich umso mehr, herausfinden zu müssen, dass sie eine Heimlichtuerin und Lügnerin und vielleicht sogar Schlimmeres war. Emerson hatte Recht. Ich hatte wirklich geglaubt, sie würde genauso für uns empfinden.
    Als ich zum Frühstück herunterkam, saß die Große Katze des Re auf meinem Stuhl, ihr Köpfchen auf dem Tisch, ihre großen grünen Augen auf die Platte mit Eiern und Speck geheftet. »Allmählich wird das hier zum Tollhaus«, mäkelte ich. »Er sitzt auf unseren Stühlen, er schläft in unseren Betten und jetzt isst er auch noch mein Frühstück.«
    Sennia fand das sehr witzig, alle anderen nicht, der Kater eingeschlossen. Sie war auch diejenige, die sich nach Jumana erkundigte. Ich erklärte ihr, dass sie sich nicht wohl fühle und den Tag im Bett verbringen werde. »Du darfst sie nicht besuchen«, setzte ich hinzu. »Sie braucht Ruhe. Hast du mich verstanden?«
    »Soll ich ihr das Frühstück bringen«, erkundigte sich Fatima.
    »Ich werde mich darum kümmern«, erwiderte ich. »Später. Danke, Fatima. Wo ist Gargery? Es wird Zeit, dass Sennia zum Unterricht geht.«
    In diesem Augenblick trat Gargery ein und kündigte Gäste an. »Mr Bertie und Mr Cyrus. Sie haben uns gar nicht gesagt, dass Sie die Herren zum Frühstück erwarten, Madam.«
    »Gargery, hören Sie auf, mich zu kritisieren«, sagte ich etwas schnippisch. »Ich habe sie nicht erwartet.«
    »Aber wir sind immer froh, sie zu sehen«, sagte Fatima, die noch Teller, Tassen und Besteck hinzustellte und dann in die Küche stürmte, um weitere Speisen

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