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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Ramses.
    Sie zogen sich zurück. »Du auch, Emerson«, schlug ich vor.
    »Ich bin nicht müde. Was ist eigentlich mit den beiden los, Peabody? Sie scheinen sich nicht grün.«
    »Ich will es dir gern erklären, Emerson, wenn du mich nicht wieder der Schmalspur-Psychologie beschuldigst.«
    »Versuch, ohne auszukommen«, brummte mein Gatte.
    »Nefrets Reaktion ist unverständlich, aber nachvollziehbar für eine Beobachterin der … na ja, für mich. Schwierig zu sagen, was sie mehr belastet – der Verdacht, dass ihr Mann Anwandlungen hat bezüglich schöner, begehrenswerter Damen, die um seine Gunst buhlen, oder die Möglichkeit, dass eine schöne, begehrenswerte Frau tatsächlich um seine Gunst buhlt.«
    »Hmmm.« Emerson kratzte sich sein Kinngrübchen. »Also, wenn mir so was passierte, würdest du …«
    »Verrückt werden vor Eifersucht«, versicherte ich ihm, worauf sich seine Lippen zu einem selbstzufriedenen Grinsen verzogen. Ich fuhr fort: »Wir Frauen können einfach nicht anders, mein lieber Emerson.«
    »Hmmm«, wiederholte mein Gatte. »Nun, mein Schatz, in diesem Fall beuge ich mich deinem Fachwissen. Dann werden sie ihre Differenzen also ausräumen, was?«
    »Auf ihre Weise, Emerson. Ich fänd’s schade, wenn ihre Ehe so langweilig würde wie die meisten anderen. Aber das halte ich für unwahrscheinlich. Uns ist es nie passiert, und nach meinem Dafürhalten …«
    »Wir gehen mit gutem Beispiel voran«, erklärte Emerson, seine Miene merklich entspannt. »Ich verordne dir ebenfalls eine Ruhepause, mein Schatz.«
    »Ich habe keine Zeit. Ich möchte …«
    »Wir haben jede Menge Zeit«, befand Emerson.

    Da Schiffe und Züge häufig mit Verspätung eintrafen, hatten wir mit unserer Familie vereinbart, dass wir sie im Hotel und nicht am Bahnhof erwarten würden. Schließlich waren sie keine Fremden in Ägypten. Walter und Evelyn hatten das Land zwar jahrelang nicht besucht, aber David kannte sich bestens aus.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass ihre Suite tadellos war, mit frischen Blumen in jedem Zimmer, gab es nichts mehr für mich zu tun. Also wartete ich nervös auf das lang ersehnte Wiedersehen. Ich lehnte mich soeben zum x-ten Mal gefährlich weit über die Balkonbrüstung, als Emerson mich packte und in einen Sessel drückte.
    »Es wäre ein trauriges Willkommen für die Familie, wenn sie dich zermatscht auf der Vortreppe finden würden«, so seine schonungslose Bemerkung. »Sie können erst in einigen Stunden hier sein, selbst wenn alles reibungslos funktioniert, was selten genug der Fall ist. Setz dich, mein Schatz, und trink einen Whisky-Soda. Ich werde Ramses und Nefret bitten, uns Gesellschaft zu leisten.«
    Nach seiner Rückkehr meinte er aufgeräumt: »Sie haben sich wieder vertragen. Es dauerte ziemlich lange, bis Ramses auf mein Klopfen geantwortet hat.«
    »Sei nicht so spitzfindig, Emerson.«
    »Trink deinen Whisky, Peabody.«
    Die strahlenden Gesichter meiner Kinder bewiesen mir, dass sie die kleine Unstimmigkeit tatsächlich ausgeräumt hatten. Mit Ausnahme seiner bandagierten Hände hatte Ramses das Abenteuer wohl unbeschadet überstanden. Obschon er meiner Theorie widersprochen hatte, war ich weiterhin überzeugt, dass die Motive der Frau rein persönlichem Interesse entsprangen. Weder Ramses noch Emerson konnten etwas für ihr attraktives, athletisches Äußeres und ihre höflichen Umgangsformen, die etliche Frauen anzogen. Wer zum Donnerwetter mochte die fragliche Person sein? Im Geiste war ich die ziemlich umfassende Liste von Verehrerinnen durchgegangen – Nefret vermutlich auch –, die Ramses vor seiner Hochzeit umschwärmt hatten. Keine schien mir dafür in Frage zu kommen. Vermutlich hatte es noch andere gegeben, die er mir gewiss nicht auf die Nase binden würde.
    Ramses, der meinen forschenden Blick spürte, zupfte nervös an seiner Krawatte und erkundigte sich hastig: »Wann wollt ihr es Onkel Walter erzählen?«
    »Das mit Sethos? Heute Abend bestimmt noch nicht«, erwiderte Emerson.
    »Mit Sicherheit nicht«, bekräftigte ich. »Sie sollen erst einmal ihre Rückkehr nach Ägypten und das Wiedersehen mit uns genießen, bevor wir die Bombe platzen lassen.«
    »Mehr als eine Bombe«, berichtigte Nefret. »Martinelli und der gestohlene Schmuck, der Aufstand der Nationalisten und jetzt auch noch die geheimnisvolle Dame. Ist es lediglich Zufall, dass all diese Dinge innerhalb der letzten Tage passiert sind?«
    Es war längst nicht alles. Mehrere Vorfälle, die eher

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