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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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ich bleibe bebend zurück, mit gerötetem Gesicht, eine schmerzende Erektion drückt gegen meinen Oberschenkel, meine Hände zu Fäusten geballt. Doch plötzlich ist alles vorbei, und als hätte jemand einen Schalter gedrückt, wird der Bühnenraum wieder weiß. Bono – der Teufel – ist für immer und ewig auf der anderen Seite der Bühne, das Gefühl in meinem Herzen, die Empfindung, die meinen Verstand geläutert hat, ist verschwunden, und mehr denn je will ich jetzt wissen, was es mit dem Fisher-Account auf sich hat, den Owen betreut, diese Information scheint lebenswichtig, von größerer Bedeutung als das Gefühl der Gemeinsamkeit, das mich mit Bono verbindet, nun aber langsam schwächer wird und schließlich vergeht. Ich wende mich zu Paul Owen.
    »Hallo«, schreie ich. »Wie läuft’s?«
    »Diese Kerle da drüben …« Er deutet auf eine Gruppe Roadies, die vor der ersten Reihe am Bühnenrand stehen, in die Menge starren und aufeinander einreden. »Sie zeigen dauernd hier rüber auf Evelyn, Courtney und Ashley.«
    »Woher sind die?« schreie ich. »Kommen die von Oppenheimer?«
    »Nein«, schreit Owen zurück. »Ich glaube, es sind Roadies, die sich nach Groupies für die Band umschauen.«
    »Ach«, brülle ich. »Und ich habe gedacht, daß sie vielleicht bei Barneys arbeiten.«
    »Nein«, schreit Owen. »Sie nennen sich Fleischbeschauer. «
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe einen Cousin, der All We Need of Hell managt«, schreit er.
    »Verblüffend, daß du so was weißt«, sage ich.
    »Was?« schreit er.
    »Betreust du noch den Fisher-Account?« schreie ich zurück. »Ja«, schreit er. »Schwein gehabt, was Marcus?«
    »Allerdings«, kreische ich. »Wie bist du da rangekommen.«
    »Na ja, ich hatte den Ransom-Account, und so kam eins zum anderen.« Er zuckt hilflos mit den Schultern, dieser aalglatte Scheißkerl. »Du verstehst.«
    »Wow.«
    »Klar«, schreit er zurück, dann dreht er sich in seinem Stuhl um und brüllt zwei verblödet wirkende, fette New-Jersey-Mädchen an, zwischen denen ein überdimensionaler Joint kreist, eine dieser Kühe ist offenbar in eine irische Flagge eingehüllt. »Könntet ihr bitte euer Kraut wegtun – es stinkt.«
    » Ich will ihn«, schreie ich und starre auf seinen perfekten, geraden Scheitel, selbst seine Kopfhaut ist gebräunt.
    »Du willst was?« schreit er zurück. »Den Joint?«
    »Nein. Nichts«, schreie ich mit rauher Kehle und lasse mich in den Sitz zurückfallen, starre leer auf die Bühne, kaue auf meinem Daumennagel und ruiniere meine gestrige Maniküre.
    Wir gehen, nachdem Evelyn und Ashley zurück sind, und später, in der Limousine, die nach Manhattan zurückbraust, um die Reservierung im Brussels einhalten zu können, während noch eine Flasche Cristal aufgemacht wird und Reagan immer noch im Fernsehen ist, erzählen uns Evelyn und Ashley, daß sie zwei Ordner neben der Damentoilette abgefangen und hinter die Bühne bestellt hätten. Ich erkläre, wer sie waren und was es damit auf sich hat.
    »Mein Gott «, japst Evelyn. »Willst du mir erzählen, daß ich … die Frischfleischkontrolle passiert habe?«
    »Ich wette, daß Bono einen kleinen Schwanz hat«, sagt Owen und starrt aus dem Fenster. »Irisch eben.«
    »Glaubst du, daß sie da hinten einen Geldautomat haben?« fragt Luis.
    »Ashley«, schreit Evelyn. »Hast du das gehört? Wir haben die Frischfleischkontrolle passiert!«
    »Wie sieht meine Frisur aus?« frage ich.
    »Noch etwas Cristal?« fragt Courtney Luis.

Flüchtiger Blick auf einen Donnerstagnachmittag
    und es ist mitten am Nachmittag, und ich finde mich in einer Telefonzelle wieder, an einer Ecke irgendwo downtown, ich weiß nicht, wo, aber ich bin verschwitzt, und eine pochende Migräne stampft dumpf in meinem Kopf, und ich erlebe einen Angstanfall der gehobenen Klasse, durchsuche meine Taschen nach Valium, Xanax, einer übriggebliebenen Halcion, irgendwas, und alles, was ich finde, sind drei verblichene Nuprin in einer Gucci-Pillenbox, also werfe ich alle drei ein und spüle sie mit einer Diet Pepsi runter, aber wo ich die herhabe, könnte ich nicht sagen, und wenn es um mein Leben ginge. Ich habe vergessen, mit wem und vor allem wo ich vorhin Lunch hatte. War es mit Robert Ailes bei Beats? Oder mit Todd Hendricks bei Ursula’s, dem neuen Philip-Duncan-Holmes-Bistro in Tribeca? Oder mit Ricky Worrall im December’s? Könnte es mit Kevin Weber im Contra in NoHo gewesen sein? Hab ich das Briochesandwich mit Rebhuhn und grünen

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