Angel City Love (German Edition)
aber zusammen.
»Hast du Angst?«
Jackson blickte mit geöffneten Augen an die Decke der Turnhalle. »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht.«
»Vielleicht können wir ja irgendwie rausfinden, wer der echte Killer ist, und so beweisen, dass du unschuldig bist. Und ich werde allen erklären, dass ich nicht entführt wurde. Sie würden mir glauben müssen. Ich würde schon dafür sorgen. Das alles könnte schon bald vorbei sein.« Hoffnung lag in ihrer Stimme.
»Das funktioniert nicht. Denn dann wäre da immer noch die unerlaubte Rettungsaktion. Sie werden nicht aufhören. Die NGE würde sich etwas anderes überlegen. Das tun die immer.«
»Aber es könnte … wenigstens weniger schlimm werden, wenn sie einen Teil der Wahrheit wüssten. Du bist kein Mörder, Jackson.«
Schweigend nickte er.
»Wer könnte es sein?«, erkundigte sich Maddy.
Jacksons Gedanken kehrten unmittelbar zu den sonderbaren Worten zurück, die Sierra Churchson zu ihm auf der Party gesagt hatte, auf der er mit Maddy gewesen war: »… kann es gar nicht erwarten, dass du deinen Stern bekommst«. Und wie die Zwillinge ihn bei der Approbation angesehen hatten, mit diesem hämischen Ausdruck im Blick. War es mehr als nur Eifersucht gewesen? Und dann gab es da noch die neue Information über Marks Vergangenheit und den Fleck auf seinem Jackett konnte er auch nicht vergessen. Wie sollte er Mark noch vertrauen? Irgendetwas Großes ging hier vor, und Jackson versuchte verzweifelt, es zu erfassen. Doch es entzog sich ihm.
»Ich weiß nicht, aber spielt das wirklich eine Rolle?«, fragte Jackson seufzend. »Im Moment jedenfalls denken alle, dass ich es war.«
»Aber Vivian hat recht«, hielt Maddy ihm verunsichert entgegen. »Nichts von alledem ist deine Schuld. Es ist meine.«
Jackson schüttelte den Kopf.
»Nein, ist es nicht. Ich hab mich ja nicht dagegen gewehrt, deinen Onkel aufzusuchen.«
»Ich meine ja auch nicht nur das«, bemerkte Maddy. »Ich hätte nicht zu Ethans Party gehen sollen, ich hätte mich nicht auf dieses Date mit dir einlassen sollen und auf gar keinen Fall hätte ich dich im Diner mit ins Büro nehmen dürfen.« Sie spielte mit den Schnüren an ihrer Kapuze. »Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, war falsch, und jetzt schau dir an, wohin es geführt hat.«
»Warum bist du überhaupt zu Ethans Party gegangen?«, erkundigte Jackson sich in neugierigem Ton.
Maddy zuckte mit den Schultern. »Ich bin nur aus dem Grund hin, weil ich wegen dir so durcheinander war. Ich wollte dich … vergessen.«
»Im Ernst?«
»Im Ernst. So was machen Mädchen auch gern mal.«
»Tja. Er scheint ein netter Kerl zu sein. Auch wenn ich das ungern zugebe.«
Wieder drehte sich Jackson, um eine bequeme Position zu finden.
»Hier«, sagte Maddy. Sie rückte näher an ihn heran und stützte sich auf die Ellbogen zurück. »Leg dich auf mich drauf.« Vorsichtig bettete sie seinen Kopf an ihrer Schulter.
Schwer rollte Jacksons Kopf von ihrer Schulter auf ihre Brust. Sie spürte sein Gewicht, als sie tief einatmete. Maddy lehnte sich ganz zurück, schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn ganz fest. Ruhig lag er da, als würde er ihrem Herzschlag lauschen. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Keiner von ihnen wollte etwas sagen. Nach einigen Minuten beruhigte sich das Heben und Senken seiner Brust.
Maddy betrachtete sein Gesicht, musterte die göttlichen, makellosen Gesichtszüge, die ihr immer noch den Atem raubten. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte mit der Fingerspitze seine Stirn. Dann, als könne sie ihn damit heilen, ließ sie den Finger über seine Haut wandern, über die Schläfe, sein Kinn entlang, über die Bartstoppeln. Schließlich berührte sie seine Lippen.
Jackson schlug die Augen auf. Er richtete sich auf und sah sie an, wobei seine Flügel sich hinter ihm ausbreiteten und sie beide in ein bläuliches Licht tauchten. Abwartend erwiderte sie seinen Blick, um zu sehen, ob er sie hindern würde, weiterzumachen. Doch das tat er nicht. Wieder berührte sie ihn, diesmal am Arm. Sie strich mit den Fingern über seinen Unterarm und über den Bizeps bis zu den Schultern hoch. Nach kurzem Zögern ließ sie ihre Finger ganz zärtlich am Kamm seines Flügels entlanggleiten. Jackson stieß ein heftiges Stöhnen aus, und völlig unvermittelt, so schnell, dass Maddy es nicht kommen sah, hatte er seine kräftigen Hände in ihren Arm gekrallt. Die Umklammerung war beinahe schon schmerzhaft.
Dann küsste er sie, tief und ohne
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