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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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in den Armen gehalten, aber durch ihre Kleider hatte er die Textur ihrer Haut nicht spüren können. Würde ihre Wärme durch die Schichten der Kälte sickern, die ihn einhüllte, und ihn verzehren?
    Er wollte sie küssen, um herauszufinden, ob ihr Geschmack zu ihrem betörenden Duft passte. Wollte wissen, ob ihr Kuss anders wäre als der von Jamila. Wollte wissen, ob sie seinen Kuss ebenso sehr genießen würde wie die ihres ehemaligen Freundes. Und er hasste den Gedanken, dass andere sie ohne ihr Einverständnis berührt und geküsst hatten. Dieses Wissen entzündete in ihm einen unwiderstehlichen Drang, die Täter zu verstümmeln und zu töten.
    Mit diesen Dingen hatte er sich nie zuvor befasst, hatte sich nicht darum geschert, wer was mit wem anstellte. Er, der Menschen jeden nur vorstellbaren sexuellen Akt hatte vollziehen sehen, hatte noch niemals eine Frau betrachtet und dabei an Erotik gedacht. Hatte niemals genug für jemanden empfunden, um irgendeine Form von Eifersucht zu verspüren.
    Bis jetzt. Bis er Annabelle begegnet war. Dieses Mädchen bliebtapfer stehen, wo sie ängstlich zurückweichen sollte, war verletzlich, wo das Leben sie hätte hart machen sollen, war freundlich, wo es ihr egal sein sollte. Genau wie Hadrenial gewesen war.
    Aber auch andere waren tapfer gewesen, verletzlich und freundlich. Und doch hatte Zacharel niemals in einer solchen Art und Weise auf sie reagiert. Dabei hätte die Tatsache, dass sie ihm immer wieder seinen Bruder ins Gedächtnis rief, jegliche Flammen der Erregung ersticken müssen.
    Doch die Flammen erstickten nicht.
    Obwohl es bisher nie einen „Typ“ gegeben hatte, auf den er „stand“, hatte sich das nun offensichtlich geändert. Und ganz oben auf seiner Liste des Unwiderstehlichen? Blauschwarzes Haar, kristallene Augen und weiche rosa Lippen. Oh, und Haut, die wirkte wie mit Bronze und Diamantstaub überzogen.
    Ihre Anziehungskraft auf Zacharel bestimmte all seine Gedanken, und er war ihr wehrlos ausgeliefert. Ihm fehlte einfach die Erfahrung. Doch irgendwie musste er einen Weg finden, ihr zu widerstehen. Speiste ein Mann einmal am Tisch der Versuchung, würde er sich immer und immer wieder daran überfressen.
    Aber … Sie war keine der Versuchungen, denen er widerstehen müsste, damit er im Himmel bleiben dürfte, nicht wahr? Und was wäre denn so schlecht daran, sie zu genießen? Zu erfahren, wie es sich anfühlte, ihren weichen Körper an seinen gepresst zu spüren? Sie war nicht ausdrücklich verboten für sein Volk.
    Er knirschte mit den Zähnen. Schon war er ihr einen Schritt näher.
    Jetzt betrachtete er sie eingehender. Farben waren nichts, womit er sich befasste, wenn es nicht um Tarnung ging, und doch … Rosa unterstrich ihre asiatischen Wurzeln perfekt. Er wusste, was unter diesen Kleidern wartete, hatte sie während ihrer Krankheit ausgezogen. Doch zu jenem Zeitpunkt hatte er ihren weiblichen Kurven keine Beachtung geschenkt. Jetzt fragte er sich …
    Noch ein Schritt.
    „Woran denkst du?“, fragte sie misstrauisch. „Denn offensichtlich geht es nicht um das Schwert.“
    Schamesröte stieg ihm ins Gesicht, und ruckartig wandte ersich von ihr ab. Er konnte nicht lügen, aber die Wahrheit würde er ihr auch nicht sagen. Also würde er sie ignorieren.
    „Zacharel?“
    Selbst ihre Stimme zog ihn an. Weich, melodisch, fest und doch flehentlich. Schon zu Beginn war ihm das aufgefallen, aber jetzt … Ja, jetzt war alles anders. Noch ein Schritt.
    „Das Schwert“, setzte er an. „Du sagst, du willst eines haben, aber könntest du wirklich ein Leben nehmen?“
    „Ja.“ Kein Zögern. „Das habe ich schon oft genug getan. Dämonenleben, nicht menschliche, nur dass wir uns da verstehen.“
    Es überraschte ihn, dass sie die Kraft gehabt hatte, gegen einen Feind zu kämpfen, den die meisten ihres Volks nicht sehen konnten und oft verleugneten. „Trotzdem werde ich dir kein Schwert aus Feuer geben. Das kann ich nicht, denn nur Engel dürfen solche Schwerter führen.“
    „Oh“, murmelte sie enttäuscht.
    „Aber es gibt andere Mittel und Wege.“
    Augenblicklich hellte sich ihr Gesicht auf. „Zeigst du sie mir?“
    Dafür hatte er nicht die Zeit. Er hatte eine Armee zu trainieren, seine eigenen Schlachten zu schlagen. Und ihm gefiel der Gedanke nicht, dass sie gegen eine Rasse kämpfte, deren Niedertracht keine Grenzen kannte. Doch wer auch immer sie gezeichnet hatte, würde sie zurückhaben wollen, ob er sie nun freiwillig allein gelassen hatte

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