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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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glaube, ich habe da Sarkasmus gespürt.“
    „Bist du dir sicher, dass ich überhaupt weiß, was das Wort bedeutet?“
    Tadelnd schnalzte sie mit der Zunge. „Und wieder eine Frage.“ Dann neigte sie den Kopf zur Seite und betrachtete ihn zum ersten Mal seit seinem Eintreten richtig. Ihre visuelle Bestandsaufnahme strich wie eine flüsternde Berührung über seinen gesamten Körper. „Deine Flügel …“
    „Ja?“ Er streckte erst einen aus, dann den anderen, und betrachtete sie der Länge nach. Immer noch rieselte Schnee von den Federn herab, doch die glitzernden Kristalle waren kleiner als sonst.
    „In den Federn ist mehr Gold als Weiß. Gestern war es noch andersherum.“
    Sie hatte recht. Der goldene Anteil war erneut größer geworden. Das konnte nur bedeuten … dass er sich tatsächlich in einen Krieger der Elite verwandelte, ob seine Gottheit das nun mit ihm besprochen hatte oder nicht.
    Aber … aber … das wiederum konnte nur bedeuten, dass seine Gottheit mit ihm zufrieden war, und dass er Zacharel als Ersatz für Ivar ausgewählt hatte. Keine andere Erklärung ergab einen Sinn.
    Aber warum?
    Weil Zacharel einen Menschen gerettet hatte, ungeachtet der Risiken für sein eigenes Leben? Weil er endlich Verantwortung für seine Armee übernommen, endlich den Respekt seiner Männer errungen hatte? Vielleicht hatte seine Gottheit gar nicht gewollt, dass er scheiterte. Vielleicht hatte hinter seiner Aufgabe die Hoffnung gestanden, er würde Erfolg haben – und dies sollte seine Belohnung sein.
    „Und?“, hakte Annabelle nach. „Nicht dass du glaubst, ich würde mich beschweren. Deine Flügel sind wirklich hübsch.“
    Hübsch? Eigentlich hätte ihn das Wort nicht beleidigen sollen, doch das tat es. Seine Flügel waren prachtvoll, vielen Dank auch.
    Zu diesem Thema schuldete er ihr keine Erklärung. Er musste aufhören, so mit Informationen um sich zu werfen. Wenn ihre Wege sich trennten, und das würden sie, könnte sie in die Hände von Dämonen fallen. Könnte die Informationen an seine Feinde weitergeben. Doch er tat es trotzdem. Erzählte es ihr. Nach seinem Training würde niemand sie einfangen können. Ganz sicher nicht.
    „Eine B-Beförderung. N-Nicht schlecht“, erklärte sie mit plötzlich klappernden Zähnen. Der Atem stand ihr in kleinen Wolken vor dem Gesicht. „Ich will ja nicht das Thema wechseln, aber findest du es kalt hier drin?“
    Das erinnerte Zacharel daran, wie er sie zum ersten Mal gesehen hatte – wie kalt ihr damals gewesen war –, und plötzlich war er nicht mehr zufrieden oder gar dankbar um die Kälte, die er mit sich trug. Annabelle litt darunter, und das gefiel ihm nicht.In dieser Sache würde er seine Gottheit um Milde bitten müssen. Und vielleicht würde sie ihm sogar gewährt werden, jetzt, wo er wusste, dass er wieder Gnade vor den Augen seiner Gottheit finden konnte.
    „Einen Mantel“, sagte er jetzt, und ein erfreutes Schimmern trat in Annabelles Augen.
    „Darauf hätte ich selbst kommen können.“
    „Ich bin mir sicher, das wärst du noch.“ Dann streckte er den Arm aus und griff einen weißen Kunstfellmantel aus der Luft. Sie nagte an ihrer Unterlippe, als er ihr das weiche Gewebe um die Schultern legte.
    „Danke“, erwiderte sie. „Weißt du eigentlich, dass du ein einziger Widerspruch in sich bist? Im einen Moment bist du gemein, dann wieder nett. Mal bedrohst du mich, dann gibst du meinen Beschützer.“
    „Willst du mich beleidigen, wie vor ein paar Tagen in der Anstalt?“
    „Diesmal nicht.“
    „Aber du klingst, als würden diese Dinge dir nicht gefallen.“
    „Na ja, tun sie auch nicht. Weil es dadurch so schwierig ist, dich zu lesen.“
    „Ich bin kein Buch“, gab er zurück.
    Sie nickte. „Genau.“
    „Aber …“
    „Bleib einfach bei den Gemeinheiten und Drohungen, okay?“, unterbrach sie ihn. „Ich will dich nicht mögen.“
    Noch nie hatte er eine verwirrendere Unterhaltung geführt. „Warum?“
    „Ich verweigere die Aussage.“
    Diese Ausweichstrategie, die sie da betrieb, gefiel ihm immer weniger. „Du kannst dich nicht weigern, auf all meine Fragen zu antworten.“
    „Äh, kleiner Irrtum. Und ob ich das kann.“
    Wie sie soeben bewiesen hatte. „Dann müssen wir irgendeine Art der Belohnung festlegen für jede Antwort, die du mir gibst.“ Auch wenn das nach Bestechung roch – weil es das war – undden Eindruck erweckte, es würde ihm etwas bedeuten – was es tat. Das konnte er wohl nicht länger verleugnen. Aber

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