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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Felsbrocken. Ein schmerzerfülltes Wimmern brach aus ihr hervor, doch sofort rappelte sie sich wieder auf und lief weiter. Plötzlich war der Geruch ihres Blutes in der Luft und Zacharel wusste, dass sie sich die Knie aufgeschürft hatte.
    Vögel erhoben sich schimpfend in die Luft, kleine Waldbewohner huschten davon. Platschend stürmte sie durch eine Pfütze und stürzte erneut, diesmal über eine Baumwurzel. Ihre Hände bekamen das meiste ab, erlitten ebenfalls Schürfwunden, und sie verdrehte sich den Knöchel, doch nicht einmal das hielt sie auf. Zweige peitschten auf sie ein, hinterließen Schnitte auf ihren Wangen. Blätter verfingen sich in ihrem Haar.
    Bald würde sie erschöpft sein. Bis dahin würde er sie laufen lassen. Dann, wenn ihre Kräfte aufgebraucht waren, würde er zu ihrer Rettung herabgleiten. Sie würde ihm zuhören müssen. Und er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um sie von seiner Reue zu überzeugen. Ihr zu versichern, dass so etwas nie wieder passieren würde.
    Obwohl er sich nicht ganz sicher war, was er eigentlich falsch gemacht hatte. Sie hatte seine Küsse und Berührungen genossen. Nicht wahr?
    „Genau wie die anderen“, schluchzte sie, während sie sich immer noch wie besessen die Brust rieb. „Warum musste er wie die sein? Ich hab ihm gesagt, er soll langsam machen, aber das hat er nicht, und jetzt … jetzt bin ich …“
    Auf ihre Worte folgte endlich Begreifen. Nach allem, was sie in der Anstalt durchgemacht hatte, war er viel zu fordernd gewesen, hatte viel zu schnell viel zu viel gewollt. Hatte ihre Kleidung zerrissen wie wahrscheinlich auch die Menschen, die sich ihr aufgezwungen hatten. Hatte ihre Proteste ignoriert und versucht, sich zu nehmen, was er begehrte.
    Sie hatte recht – er war genau wie die anderen. Gab es irgendeine Möglichkeit, das wieder in Ordnung zu bringen? Sie zuüberzeugen, dass er nicht das Monster war, für das sie ihn im Augenblick hielt? Wenn jemand ihm ein so großes Unrecht zufügte, war Zacharel nicht gerade der Typ, der sagte: „Schwamm drüber.“
    Sie ist nicht wie du. Sie ist zarter. Besser .
    Welch eine Ironie. Er war der Engel, sie der Mensch, und doch war er es, der um Vergebung bitten musste.
    Von weiter vorn ertönte ein bösartiges Gackern und weckte sofort seine Aufmerksamkeit. Furcht und Zorn ergriffen Besitz von ihm. Zacharel beschleunigte seinen Flug, setzte sich vor Annabelle. Sie war entdeckt worden. Aber wo waren … Dann sah er sie. In den Bäumen vor ihnen wartete eine ganze Horde von Dämonen, in den Ästen, hinter den Stämmen, auf den Felsen verteilt. Ganz offenbar in der Absicht, Annabelle zu überfallen.
    Wie schnell sie sie gefunden hatten … Und jetzt würde Zacharel sich die Biester vornehmen müssen – bloß dass Annabelle ihm in diesem Moment genauso wenig vertraute wie den Dämonen. Möglicherweise würde sie sogar gegen ihn kämpfen.
    Es wäre ein Wunder, wenn er sie hier lebend herausbekäme.

14. KAPITEL
    W as ist denn mit dir passiert?“ Thane war gerade in Koldos unterirdisches Zuhause bei Half Moon Bay, Kalifornien, geflogen, als er den Krieger entdeckt hatte. Ausgestreckt lag er auf dem Bett, den Kopf geschoren und den Rücken in Fetzen.
    Blutstropfen waren auf seinen Wimpern verkrustet und zerbrachen, als dunkle, glasige Augen sich öffneten und versuchten, sich auf Thane zu richten. „Wasser des Lebens“, lautete die krächzende Antwort.
    Hätte ich mir auch denken können . Nur einmal hatte er den Himmlischen Hohen Rat um Erlaubnis ersucht, zum Fluss des Lebens zu gehen. Sie hatten von ihm verlangt, als Sterblicher zu leben, mitten unter den Menschen, einen ganzen Monat lang. Eine Bedenkzeit hatte er nicht gebraucht. Er hatte sich geweigert, also war ihm die Erlaubnis verwehrt worden. Sterbliche waren hilflos, und nichts war diese Hilflosigkeit wert.
    Nachdenklich verschränkte er die Arme vor der Brust und sagte: „Sie haben dir dein Haar genommen.“ Das war offensichtlich, doch sein Schock war einfach zu groß.
    „Ja.“
    „Und du hast es geschehen lassen.“
    „Ja.“
    „Warum?“
    Koldo schloss die Augen. „Warum bist du hier, Krieger?“
    Das Ausweichmanöver überraschte Thane nicht. Koldo war niemand, der seine Probleme preisgab. Das war keiner von ihnen. Was ihn allerdings überraschte, war die Ungezwungenheit, mit der Koldo zu ihm sprach. Normalerweise bekam man nicht mehr als ein gebelltes „Ja“ oder „Nein“ aus ihm heraus. „Zacharel hat mir befohlen,

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