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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ausrichten konnte. „Ich komme wieder, sobald ich kann.“
    Annabelle stand in der Mitte des Schlachtfelds, erschöpft und trotzdem noch voller Adrenalin, während schwarzes Blut in Rinnsalen um ihre Füße floss. Abwesend rieb sie sich die Brust, um endlich die Glut zu lindern, die sich in der Höhle dort festgefressen hatte, als Zacharel … als er … Und es wurde noch heißer in ihrer Brust, während sie verzweifelt rieb.
    Denk nicht darüber nach . Um sie herum türmten sich die Leichen von Dämonen, und stechend hing der Gestank verfaulter Eier in der Luft – so durchdringend, dass sie würgen musste. Genau. Darüber würde sie nachdenken. Das war wesentlich erfreulicher.
    Zacharel hatte sein Feuerschwert hervorgezaubert und den Monstern wortwörtlich die Hölle heiß gemacht. Er hatte niemanden entkommen lassen. Zu ihrer Überraschung hatte er auch ihr zwei Messer in die Hand gedrückt, nachdem sie ihr eigenes, ihr letztes, hatte fallen lassen, sodass sie weiterkämpfen konnte.
    Und wie sie gekämpft hatte. Immer wieder waren die scharfen Klingen durch Halsschlagadern gefahren, hatten Bäuche aufgeschlitzt und selbst Kniekehlen zerschnitten, damit sie ihre lahme Beute leichter erledigen konnte. Was ihr an Können fehlte, hatte sie wettgemacht durch Kreativität und Entschlossenheit.
    „Bist du verletzt?“, fragte Zacharel eindringlich, während er über die reglosen, kopflosen Körper hinweg zu ihr stapfte.
    Bevor er auf den Gedanken kam, seine Messer zurückzuverlangen, schob sie die Klingen durch die Schlitze in ihren Hosentaschen, hinein in die Scheiden darunter. „Mir geht’s gut.“ Okay, sie war zerschnitten und blutete, und gut, einer ihrer Knöchel war verdreht und pochte fies. Aber Schmerzen dieser Art würde sie auf ewig ertragen, wenn das bedeutete, dass sie ihre Feinde besiegte. „Und du?“
    Aufmerksam musterte er sie von oben bis unten, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Gleichzeitig betrachtete auch sie ihn genauer. Er war genauso blutbespritzt wie sie, Schweiß lief ihm von der Stirn, und sein Gewand klebte ihm am Leib.
    „Ich komme schon zurecht. Komm, wir müssen dich saubermachen.“ Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Wenigstens zwang er sie nicht, die Finger mit seinen zu verschränken, sondern wartete, bis sie den Kontakt herstellte. Sie leckte sich die Lippen und wünschte sich, es gäbe einen anderen Weg, diesen Ort zu verlassen. Doch soeben hatte er das einzige Wort ausgesprochen, das sie jetzt noch erreichen konnte. Saubermachen. Das schwarze Blut brannte auf ihrer Haut, ließ sie anschwellen.
    Ausdruckslos sagte er: „Es tut mir leid, was ich dir angetan habe, Annabelle. Aus tiefstem Herzen. Ich wollte nicht … Ich hab mich mitreißen lassen … Es tut mir leid“, wiederholte er.
    Eine solche Ehrlichkeit aus seinem Mund hätte sie überraschen sollen, doch das tat sie nicht. „Das weiß ich doch“, erwiderte sie. Und jetzt, wo ihr Geist von den Fesseln der Furcht befreit war, stimmte das auch. Es war sein erster Kuss gewesen, seine Empfindungen hatten ihn vollkommen übermannt, genau wie sie … bis er ihr das Oberteil zerrissen und ihre Brüste entblößt hatte und die Erinnerungen an Fitzpervers und seine Kamera wieder hochgekommen waren. „Aber nur dass du’s weißt, ich werde dich nicht noch mal küssen wollen.“
    Dieser Teil ihrer Beziehung war vorbei. Auch wenn Zacharel ihr nicht hatte wehtun wollen, er hatte es getan. Hatte das überauszerbrechliche Vertrauen missbraucht, das sie ihm gegenüber aufgebaut hatte. Er hatte nicht aufgehört, als sie ihn darum gebeten hatte, und so etwas konnte sie nicht noch einmal riskieren.
    Unter seinen frostig grünen Augen zuckten winzige Muskeln, ein Zeugnis von mit purer Willenskraft im Zaum gehaltener Wut. „Du wirst deine Meinung ändern.“
    Sollte diese Willenskraft je nachlassen … „Nein, das werde ich nicht, und ich werde nicht mit dir gehen, bis du das akzeptierst. Ach, weißt du eigentlich, dass du wieder schneist?“
    Zuerst zeigte er weder auf ihre Worte noch auf ihre Zurückweisung eine Reaktion. Dann breitete er mit einem machtvollen Schulterzucken die Flügel aus und betrachtete eingehend die Federn des einen, dann des anderen. „Ich muss etwas getan haben, das von Neuem das Missfallen meiner Gottheit erregt hat. Und ich kann mir denken, was das war.“
    Enttäuschung machte seine Züge weicher, ließ ihn so jungenhaft aussehen wie in der Höhle, als er sie so verzweifelt begehrt hatte. Ich werde nicht

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