Angels of the Dark: Verruchte Nächte
niemandem!“
„Niemals?“
„Niemals.“
Seine Belustigung war wie weggewischt, und er knackte mit dem Kiefergelenk. „Über eins musst du dir im Klaren sein, Annabelle. Für die Dauer unserer … Vereinbarung gehörst du sehr wohl zu jemandem – nämlich zu mir. Du wirst mit keinem anderen Mann schlafen. Ich werde nicht teilen.“ Er wartete, doch sie antwortete nicht. „Jetzt will ich aus deinem Munde Zustimmung vernehmen.“
Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf den Ellenbogen ab, um ihn besser betrachten zu können. „Dazu bin ich noch viel zu sprachlos.“
Wenn sie sich freiwillig einem anderen Mann hingäbe … Nein. Sie war für ihn bestimmt, und nur für ihn. Ende der Diskussion.
„Ich werde einfach mal so tun, als wärst du kein Höhlenmensch“, grummelte Annabelle, „und ich verspreche dir, dass ich mit keinem anderen Mann schlafen werde … aber du auch nicht mit einer anderen Frau.“
Dass sie nach allem, was vorgefallen war, Treue von ihm verlangte, versetzte Zacharel in Entzücken. „Versprochen. Und das ist einer der Gründe, warum wir ihn finden und vernichten müssen, diesen Hohen Herrn, der dich für sich beanspruchen will.“ Er wird nicht bekommen, was mir gehört .
„Weißt du, wo er ist?“
„Nein, aber das werde ich, sobald ich herausgefunden habe, wer er ist.“
„Das wirst du. Werden wir.“
Ihm gefiel ihr Glaube an ihn. „Ich frage mich, warum er dich verlassen hat, nachdem er dich gezeichnet hat.“ Zacharel hätte das niemals getan. Er konnte sich nicht vorstellen, warum jemand so etwas je tun sollte. „Kannst du dich noch an irgendetwas sonst von ihm erinnern? Etwas, das du mir noch nicht erzählt hast?“
Die Lider zusammengepresst, als wollte sie die Bilder in ihrem Kopf ausblenden, ließ sie sich in die Kissen fallen. „Ich hab dir schon alles gesagt. Er kam, siegte und verschwand.“
„Er hat nicht versucht, dich mitzunehmen?“
„Nein.“
„Erstaunlich.“ Unwillkürlich strich Zacharels Blick über ihren Körper, versuchte durch die Decken die üppigen Kurven zu erahnen, die darunter verborgen waren. Denk an etwas anderes. Sie ist müde, steht unter Stress, und es ist zu früh .
Entschlossen erhob er sich und marschierte ins Badezimmer. Dort ließ er ein heißes Bad ein, in das er den vom Hotel bereitgestellten Badezusatz gab. Schon bald stieg nach Wildblumen duftender Dampf vom Wasser auf. Auch wenn sie schon geduscht hatte – Menschen mochten es doch, zu baden, oder? Nicht bloß, um sich zu säubern. Schließlich legte er noch ein Handtuch neben die Badewanne und nickte zufrieden.
Im Zimmer vermied er es sorgfältig, Annabelle zu genau zu betrachten. Sonst würde er sie nur von seinem inneren Auge ausziehen, sich vorstellen, wie sie sich im Badewasser rekelte, und über sie herfallen. Ihre Ängste wahr werden lassen.
„Ich habe dir ein Bad eingelassen.“
Wieder raschelten die Decken. „Für mich ?“
„Natürlich. Ich verspüre nicht den Wunsch, nach Wildblumen zu riechen.“
„Wahrscheinlich pellt meine Haut sich nach all dem Wasser komplett ab, aber ein Bad … Das ist einfach unwiderstehlich, wenn man bedenkt, dass ich seit vier Jahren nicht mehr baden konnte!“ Schon war sie auf den Beinen und an ihm vorbeigeflitzt. Hinter ihr schloss sich die Tür, und er hörte, wie sie den Schlüssel umdrehte. Er blieb, wo er war, litt süßeste Folterqualen, als er die Geräusche fallender Kleider, klirrender Waffen und spritzenden Wassers hörte. Sie stöhnte vor Genuss.
Vorher mochte er sie gewollt haben – jetzt wollte er sie wirklich . Er wollte sie nackt und nass und anschmiegsam und begierig. Wie lange würde es dauern, bis ihr Begehren wieder erwachte? Bis ihr Vertrauen zurückkehrte? Na gut, auf einer gewissen Ebene vertraute sie ihm wieder, sonst wäre sie nicht hier bei ihm. Doch bei Sex, begriff er langsam, ging es um mehr.
Als sie schließlich wieder aus dem Bad kam, duftete sie noch köstlicher als zuvor und trug wieder die Uniform.
„Vielen, vielen Dank“, seufzte sie und warf sich aufs Bett. Dann drehte sie sich um, um ihn anzusehen. Ihre Haut war rosig, leuchtend, gesund. Das übernatürliche Blau ihrer Augen glänzte wie schmelzendes Eis in der Sommersonne, und der Duft einer Wiese am frühen Morgen, der sie umgab, verstärkte diesen Eindruck noch. „Mir war nicht klar, wie nötig ich das hatte.“
Unter seiner Begierde breitete sich Befriedigung aus, dass er sie in diesen Zustand gebracht hatte: entspannt,
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