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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Wohnungsschüssel bei Kyra ab. Eine halbe Stunde später betrat er die 109. Obwohl er in den letzten achtundvierzig Stunden nur sechs Stunden Schlaf bekommen hatte, fühlte er sich gut. Besser als gut. Das Adrenalin, das durch seine Adern floss, seit sie Lainie Goffs Mörder entlarvt hatten, bewirkte, kombiniert mit vier großen Bechern Kaffee, dass er vor Energie nur so strotzte. Er war bereit zur Konfrontation. Bereit, richtig auf den Putz zu hauen. Kaffee Nummer fünf wärmte ihm die Hand. Tansanischer Peaberry, Fair Trade, dunkle Röstung, aus dem Coffee by Design in der India Street.
    Auf seinem Schreibtisch erwartete ihn ein handgeschriebener Zettel von Shockley. Kommen Sie sofort in mein Büro! P.S. Gratulation!!!
    McCabe ging den Flur entlang, der zum Büro des Polizeichefs in der Südostecke führte. Schon aus zwanzig Metern Entfernung hörte er das Stimmengewirr der anwesenden Journalisten. Shockley stand in der Tür, ohne Jackett, mit gelockerter Krawatte, verschränkten Armen, hochgerollten Hemdsärmeln. Der Inbegriff des hart arbeitenden Kommandeurs, der die ganze Nacht wach gewesen und seine Truppen zur Ergreifung eines bösartigen Killers geführt hatte.
    Im Augenblick hing Luke McGuire vom Press Herald an den Lippen des GS . Praktisch jeder Polizeireporter des gesamten Bundesstaates sowie etliche Korrespondenten der großen Bostoner und New Yorker Blätter standen dicht aneinandergedrängt in dem eigentlich relativ geräumigen Büro. McCabe ließ den Blick durch den Raum schweifen und entdeckte auch Shockleys Freundin, Josie Tenant. Sie stand in einer Ecke und machte sich Notizen, zweifellos in Vorbereitung auf den Moment, in dem sie, auf Shockleys Startzeichen hin, die guten Nachrichten in die Welt hinausposaunen konnte. Alle Kameras waren auf Shockleys Schreibtisch gerichtet und harrten gespannt der beruhigenden Botschaft, die der Polizeipräsident einer aufgewühlten und ängstlich wartenden Stadt überbringen würde.
    » Mike! Kommen Sie rein.« Der Chief sprang auf, packte ihn am Ellbogen und schob ihn durch das Gewühl bis zu seinem Schreibtisch. Er strahlte über beide Wangen. » Ich dachte mir, ich gebe die Presseerklärung hier in meinem Büro ab. So bekommen die Zuschauer einen direkten Einblick in unsere Arbeit. Was meinen Sie? Klingt doch gut, oder?«
    Das war eigentlich nicht üblich. Offiziell war der Presseraum unten im Erdgeschoss für solche Anlässe vorgesehen. McCabe wusste, dass das Shockley egal war. Wahrscheinlich dachte er, wenn er Kellys Festnahme von seinem Büro aus bekannt gab, womöglich noch lässig auf der Schreibtischkante sitzend, dann könne er damit der Öffentlichkeit signalisieren, dass die Verhaftung des Übeltäters ihm persönlich zu verdanken war.
    Aber das war wiederum McCabe egal. Kelly saß hinter Schloss und Riegel, und Abby Quinn war in Winter Haven sicher untergebracht, und deshalb war dies ein guter Tag, den nicht einmal Shockleys schwachsinniges Gehabe ruinieren konnte. Nach langer Dunkelheit kam endlich die Sonne wieder zum Vorschein. Sie hatten Lainie Goffs Mörder keine sechzig Stunden nach dem Fund ihrer Leiche am Fish Pier festgenommen. Maggie ging es gut, und sie konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Casey wäre heute Abend wieder zu Hause. Und, was das Beste war, Kyra auch. Sie würden gemeinsam gut zu Abend essen. Sie würden sich lieben. Vielleicht bekäme er sogar ein bisschen Schlaf– und zwar, ohne sich mit hässlichen Träumen von seiner Exfrau zu quälen.
    » Na klar, Chief, das ist toll. Genießen Sie’s. Tun Sie mir bloß einen Gefallen. Warten Sie noch, bis ich Kelly vernommen habe, bevor Sie hier irgendwelche großartigen Bekanntgaben machen.«
    » Moment mal, McCabe.« Shockleys Ton war mit einem Mal leiser, vertraulicher. » Was wir hier brauchen, ist die Bekanntgabe, dass der Täter überführt wurde.« Sein Lächeln war verschwunden. » Wollen Sie mir etwa sagen, dass Sie noch nicht genügend Beweise beisammen haben?«
    » Lassen Sie mich ihn einfach noch vernehmen.«
    » Was brauchen Sie denn noch?«
    » Ein Geständnis wäre zum Beispiel nicht schlecht. Außerdem warten wir noch auf die Ergebnisse der DNA -Untersuchung aus Augusta. Joe Pines hat sie für heute Vormittag angekündigt. Was Sie definitiv nicht brauchen, ist eine große Bekanntgabe, die Sie dann später wieder zurücknehmen müssen.«
    » Also gut.« Shockley seufzte. » Dann spreche ich eben nur von einem › wichtigen Zeugen‹. Das wird ihnen für eine

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