Antworten auf Fragen
Sohns ändern.
S. N., wie ist die Situation zu erklären, dass viele, die zu Ihrem Vortrag kommen, anschließend in Schwierigkeiten geraten (sie sich den Fuß verletzen, an Hexenschuss leiden, bei ihnen die Schuhsohlen abgehen, sie sich den Ellbogen stoßen, alle Wohnungsschlüssel verlieren usw.)?
Während des Vortrags ist die Informationsdichte sehr hoch. Alle Prozesse werden wesentlich mehr beschleunigt als bei der Lektüre eines Buches. Es findet eine unmerkliche, aber angespannte Arbeit an sich statt. Wer zu dieser Arbeit nicht bereit ist, der verliert das Interesse an dem Vortrag. Ist er innerlich bereit, beginnt die Arbeit bereits im Voraus. Es kommt zu verschiedenen Unannehmlichkeiten, und wer sie richtig meistert, erhält im Verlauf des zweistündigen Vortrags die Möglichkeit, umfassender an sich zu arbeiten. Manchmal bin ich nicht dazu bereit, die reine Information zu vermitteln, oder meine Kräfte reichen nicht aus, um während der Arbeit im Saal Sicherheit zu garantieren. Dann vergeht mir der Wunsch, den Vortrag zu halten, oder es wird ein anderer Schutzmechanismus aktiviert. Während meines Auftritts ist der Saal dann fast leer. Gegenwärtig arbeite ich an dem Thema „Persönlichkeit“. Über diese Forschungen möchte ich im nächsten Buch ausführlicher berichten. Es ist zutreffend, dass im Saal während der Arbeit schon seltsame Dinge geschehen sind. Gewöhnlich berichte ich von meinen Untersuchungen und gebe neue Informationen erst nach zwei bis drei Monaten heraus, wenn ich sie abgeklärt habe und sie durch meine Filter gegangen sind. Deshalb trete ich nicht oft in der Öffentlichkeit auf.
Einmal beschloss ich, die Zuhörer mit neuen Informationen zu erfreuen, obwohl ich sie sozusagen an mir selbst noch nicht vollständig getestet hatte. Ich hielt meine Auftritte aus reinem Interesse auf Video fest, um meine Fehler zu analysieren und positive Aspekte zu berücksichtigen. Dann baten mich Bekannte um Videokassetten und begründeten das damit, dass die Einwirkung der Videokassetten wesentlich größer als die der Bücher sei: Erstens seien alle Bücher in Form eines einzigen Vortrags abgefasst; zweitens würde die Hauptinformation nicht über den Text, sondern über Bewegungen, die Stimme, d.h. auf lebendige Weise vermittelt. Drittens sei die Wechselwirkung über die Videokassette stärker als über das Buch. Es fiele leichter, an sich zu arbeiten und sich zu ändern.
Danach bemühte ich mich, alle Auftritte aufzuzeichnen. Im Wesentlichen war die Aufzeichnung für diejenigen bestimmt, die zur Konsultation kommen wollen. Nachdem sie sich bereits die Videokassetten angesehen haben, ist es für mich bedeutend leichter zu erklären, welchen Sinn die menschlichen Probleme haben und wie sie zu lösen sind.
Bei meinem Auftritt in Saratow hatte der Techniker die Videokamera eingeschaltet, sie auf die Bühne eingestellt und dann auf mich geschwenkt. Die Kamera schaltete sich ab. Versuche, sie wieder einzuschalten, misslangen. Er richtete dann die Kamera auf den Vorhang und versuchte, sie einzuschalten. Die Kamera lief. Damit nichts passieren konnte, rührte er sie nicht mehr an, und eine Stunde lang war auf dem Kontrollbild nur der Vorhang zu sehen und dazu meine Stimme zu hören. Nach einer Stunde richtete er die Kamera auf mich. Es passierte nichts, die Kamera lief normal weiter. Doch das Bild war zu klein, der Techniker wollte mich in Großaufnahme haben. Sobald meine Figur den ganzen Bildschirm einnahm, versagte die Kamera erneut. Sie musste wieder auf den Vorhang gerichtet werden.
Als wir nach Petersburg zurückkamen, wurde die Kamera überprüft — alles war in Ordnung, sie funktionierte tadellos. Eine Woche später hatte ich einen Auftritt in Oijol. Ich war mir sicher, dass ich das neue Thema gründlich erarbeitet hatte. Um es abzuschließen, musste ich noch die übliche Menge Unannehmlichkeiten, Missgeschicke und Demütigungen über mich ergehen lassen, sie richtig überwinden, mich noch mehr von menschlichen Werten lossagen, um eine neue Stufe der Erkenntnis zu erreichen. Deshalb wollte ich nicht auftreten, sagte meinen Vortrag ab. Aber die Vorankündigung war bereits raus, die Organisatoren hatten Ausgaben und baten mich, nicht abzusagen, sondern den Vortrag zu verschieben. Ich stimmte zu. Nach Orjol nahm ich zwei Videokameras mit, und zwar verschiedene Typen. Sie konnten schwerlich beide gleichzeitig versagen. Vor dem Vortrag gaben 150 Personen ihre Karten an der Kasse zurück. Als ich in
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