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Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Titel: Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dann trennten und das Haus verkaufen wollten, da hat Bethany das ebenfalls übernommen. Sie war in dieser Zeit eine große Stütze für mich, und ich konnte mich hundertprozentig auf sie verlassen. Seitdem ist unsere Freundschaft wieder intensiver geworden.«
    Er ließ sich ihre Ausführungen durch den Kopf gehen. Das Wenige, was sie über ihre Ehe gesagt hatte, war mehr als aufschlussreich gewesen. Ein Mann, der nicht duldete, dass seine Frau Kontakt mit irgendwelchen Freundinnen hatte, war meistens jemand, der seine Frau misshandelte. Männer wie er achteten darauf, ihre Opfer zu isolieren, damit es niemanden gab, dem sie sich anvertrauen konnten. Bei einer solchen Frau war es unwahrscheinlich, dass sie ihren Mann verließ. Christian ließ das Thema aber zunächst einmal auf sich beruhen und fragte stattdessen: »Und Brent?«
    »Ach, dann bist du also doch an ihm interessiert«, zog sie ihn auf.
    Christian zwang sich zu einem Lächeln, entgegnete jedoch nichts darauf. Er war interessiert, allerdings nicht so, wie sie glaubte. Wenn Genie und Bethany nach der Uni weggezogen waren und ihre Mutter verstorben war, dann war Carolyn ganz auf sich allein gestellt gewesen – bis auf Brent.
    »Brent und ich fanden Jobs in der Stadt, wenngleich zunächst nur solche, bei denen der Arbeitsanfall in keinem Verhältnis zur Bezahlung stand. Aber wir legten unser Geld zusammen und mieteten ein Apartment.« Carolyn lachte leise. »Es ist schon erstaunlich, wie viel Spaß man haben kann, selbst wenn man nur wenig Geld zur Verfügung hat. Dabei war es ganz praktisch, dass unsere beiden Firmen großen Wert auf Familientreffen legten und viele Feiern und Partys veranstalteten, bei denen der Ehepartner oder eine Begleitung mitkommen durfte. Ich ging als seine Begleitung mit, und dann stopften wir uns mit Essen voll, dass …«
    »Immer noch als sein Zierfisch?«, fragte er irritiert.
    »Ja, denn die Kanzlei, die ihn eingestellt hatte, war ziemlich konservativ, und er hatte einfach Angst, nicht zum Partner gemacht zu werden, wenn man dort wusste, dass er schwul ist. Deshalb war es die einfachere Lösung, mich mitzunehmen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Mir hat das nie was ausgemacht, weil er mich im Gegenzug ebenfalls begleiten musste. Das hat immer gut funktioniert.«
    »Und wenn du einen Freund hattest, hat ihm das nichts ausgemacht?«
    »Seine Freunde waren damit einverstanden«, antwortete sie ein wenig verlegen.
    »Und deine Freunde?«, hakte er nach und sah, dass sie nur noch mehr in Verlegenheit geriet.
    Schließlich gestand sie ihm: »Ich bin nicht viel ausgegangen. Wir haben beide viele Überstunden machen müssen, und wenn wir mal frei hatten, war nicht genug Geld da, mit dem wir was hätten anfangen können. Ab und zu gingen wir mal auf einen Drink in eine Bar, manchmal eine ganz normale Bar, manchmal eine Schwulenbar, aber …« Sie verzog den Mund. »In Schwulenbars lernt man nicht viele Hetero-Männer kennen, und in den anderen Bars dachten die Gäste, wir seien ein Paar. Aber ich hätte sowieso keinen Kerl in einer Bar abgeschleppt«, fügte sie verdrossen hinzu. »Ich schätze, in dem Punkt bin ich einfach zu altmodisch.«
    Eine Weile schwiegen sie beide, dann gab sie leise zu: »Vielleicht ist es aber auch so, dass mein Sozialverhalten unterentwickelt ist. Ich fühle mich fast nie wohl, wenn ich neue Leute kennenlerne, jedenfalls nicht, wenn ich mich in einer Gruppe befinde. Mit den Leuten im Büro komme ich hervorragend zurecht, aber nimm mich auf irgendeine Party mit, auf der ich keinen kenne, und schon fange ich an, irgendwelchen Blödsinn zu reden, sofern ich überhaupt ein Wort herauskriege. Ich fühle mich dann jedes Mal wie kurz vorm Ertrinken.«
    »Dir fehlt die Übung«, erwiderte er mit sanfter Stimme, als sie wieder verstummte. »Du warst immer nur damit beschäftigt, für dein Stipendium zu lernen, während andere ihre Zeit mit Freunden verbrachten.«
    Carolyn nickte, entgegnete aber nichts, während Christian sie schweigend ansah. Sie hatte auf der Highschool keine sozialen Kontakte geknüpft, weil sie so auf ihr Stipendium fixiert gewesen war. An der Uni war es dann nicht viel anders gewesen, weil sie sonst ihr Stipendium verloren hätte. Zweifellos hatte sie sich nach dem Tod ihrer Mutter und dem Abschied von ihren Freundinnen an Brent geklammert, war der doch ihr einziger Freund und vermutlich auch das, was einem Verwandten am nächsten kam. Aber das alles hatte sie daran gehindert, am ganz normalen

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