Asche der Welten
sicher zu machen.«
Rote Flecken entstanden auf Basils Wangen, und er atmete tief durch. »Ist er übergeschnappt? Geben Sie General Brindle neue Einsatzorder: Er soll König Peter festsetzen, damit wir ihn wegen seiner Verbrechen vor Gericht stellen können. Vertreiben Sie die Schiffe der Roamer. Sie sind feindliches Militär in unserem Sonnensystem.«
Cain rührte sich nicht von der Stelle. »Wir können es uns nicht leisten, das Hilfsangebot zurückzuweisen«, sagte er ruhig und vernünftig. »Sie haben die Berechnungen gesehen und wissen, wie viele Einschläge wir noch erwarten. Allein werden wir damit nicht fertig.«
Basil durchbohrte seinen Stellvertreter mit einem Blick. »Sie begreifen nicht, was Peter beabsichtigt, oder? Er kommt hierher, um mich zu verspotten, um darauf hinzuweisen, dass er sich frei bewegen kann, während ich in einem unterirdischen Bunker sitze. Er will das Volk gegen mich aufbringen - mein Volk. Hilfe? Dies ist eine persönliche Sache. Peter will mir ein Messer in die Brust stoßen und es in der Wunde drehen.«
»Sie verkennen ihn, Sir. In politischer Hinsicht mögen Sie beide unterschiedliche Auffassungen vertreten, aber es geht Peter um das Wohl der Erde. Da bin ich sicher.«
»Lassen Sie sich nicht von ihm täuschen. Er zeigt mir die kalte Schulter und möchte hier das Ruder übernehmen.«
»Sir, wir brauchen dringend Hilfe. Wir können das Angebot nicht zurückweisen.
Das wissen Sie.«
Basil schüttelte den Kopf, und seine Gedanken rasten. »Sirix und die schwarzen Roboter kümmern sich bereits um die vielen Brocken im All. Sie können uns dabei helfen, die besonders gefährlichen Asteroiden auf andere Umlaufbahnen zu bringen.« Mit einem plötzlichen Ruck, der den Sessel in Drehung versetzte, stand er auf und wandte sich seinem Stellvertreter zu. »Verstehen Sie denn nicht?
Wenn ich zulasse, das Peter uns rettet, so beweist das den endgültigen Niedergang der Hanse. Dann zeigt er, dass er besser ist als ich. Er will, dass wir alle Vorsicht außer Acht lassen, damit er uns dann mit seinen Konföderationsfreunden überfallen kann. Peter will an die Macht zurück - das war von Anfang an seine Absicht.«
Basil merkte, dass ihn alle Anwesenden anstarrten. Nach einigen Sekunden der Stille sagte einer der Techniker: »Wir haben gerade drei weitere Einschläge festgestellt, Vorsitzender, im Atlantik. Dadurch kommt es zu Tsunamis, die die brasilianische Küste innerhalb von einer Stunde erreichen werden. Ein Evakuierungsalarm wurde ausgelöst, aber den meisten Menschen bleibt vermutlich nicht genug Zeit.«
Basil ballte die Fäuste und stellte sich vor, wie Peter höchstpersönlich die Asteroiden auf die Erde geworfen hatte, und zwar dorthin, wo sie den größten Schaden anrichteten. »Wir dürfen die Hilfe nicht zurückweisen, Vorsitzender«, sagte Cain mit mehr Nachdruck. »Na schön, soll er so tun, als wollte er uns wirklich helfen. Aber ich nehme es ihm nicht ab.« Basil gab sich geschlagen. Dann glitten seine Gedanken in eine andere Richtung, und er gestattete sich ein dünnes Lächeln. Ja, er hatte noch eine letzte Geheimwaffe, die er gegen Peter einsetzen konnte. Er hatte nicht beabsichtigt, so direkt zu sein, aber jetzt bot sich die Gelegenheit.
Er erinnerte sich an die vielen Überwachungsaufnahmen von der Familie Aguerra - sie stammten aus einer Zeit, als »König Peter« noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert worden war. Basil wusste, wie sehr Raymond/Peter seine Mutter und kleineren Brüder geliebt hatte. Peter würde sich an der Hoffnung festklammern, dass der arme kleine Rory irgendwie überlebt hatte. Der Junge war der Hebel, mit dem Basil Peter zwingen konnte, sich ihm zu fügen.
Basil schätzte sich glücklich, dass keinerlei Sentimentalität ihn belastete.
110 JESS TAMBLYN
Wochenlang flogen die Wasserträger durch den Spiralarm, transportierten Krieger-Wentals, lokalisierten neue Saatseen und brachten mächtige Reservoirs nach Theroc zurück. Jess und Cesca machten sich ebenfalls auf den Rückweg und wollten feststellen, was Kotto Okiah mithilfe der Wentals entwickelt hatte.
Auf dem Weg nach Golgen dachte Jess daran, was dort mit Ross geschehen war, aber Cesca und er mussten ihren Leitstern im Auge behalten. Es ging darum, die Faeros zu besiegen und den Krieg der Elementarwesen ein für alle Mal zu beenden.
Als sich ihr Wasserblasenschiff dem gelblichen Gasriesen näherte, stellten sie erstaunt fest, dass sich Hunderte, vielleicht sogar tausend Schiffe
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