Asche zu Asche
meines Vampirlebens aus dem alten Europa arbeitete in einem Lebensmittelgeschäft?
Er seufzte noch einmal laut. „Du würdest nicht glauben, wie häufig ich am Tag meine Seele für zwei Reißzähne eintauschen möchte. Manchmal gehe ich hinaus in den Laden und fülle dort die Regale auf. Wirklich, diese Kunden … mein Gott, als seien sie hirntot.“
Ich lachte mitfühlend, so wie sich das an so einer Stelle gehörte, aber dann schwiegen wir beide, was mich noch nervöser machte.
„Also“, begann ich zögerlich. „Dann bist du jetzt in Grand Rapids sesshaft geworden?“
Cyrus grummelte zustimmend. „Ich habe die Schwester von Mouse ausfindig gemacht. Ich kann nicht behaupten, dass ich in dieser Hinsicht große Fortschritte gemacht hätte. Aber sie weiß, was geschehen ist. Wenigstens kennt sie die beschönigte Version.“
„Wie hat sie reagiert?“ Cyrus hatte mir jedes Detail über das Mädchen, das er Mouse nannte, erzählt. Als er Grand Rapids verließ, um ihre nächsten Verwandten aufzuspüren, hatte er wenig Hoffnung gehabt, sie zu finden. Das jedenfallswar mein Eindruck gewesen.
„Sie bat mich um einhundert Dollar und bot mir an, eine … äh, Gegenleistung dafür zu erbringen.“ Es hörte sich so an, als würde ihn dieses Thema ermüden. „Der Tod ihrer Schwester war ihr völlig egal.“
„Du hast getan, was du konntest.“ Das war ein blöder Kommentar, aber ich war noch nie gut darin, mein Beileid auszusprechen. „Wo wohnst du?“
„Ich habe eine schreckliche Wohnung in der Innenstadt, in der Nähe vom College. Das schlimmste Viertel hier in der Stadt. Hippies, so weit das Auge reicht.“ Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme, als er hinzufügte: „Übrigens, ganz in der Nähe des alten Hauses deines Schöpfers Nathan.“
„Aha.“ Toll. Die ganze Idee von der heimischen Idylle, beziehungsweise so nah Nathan und ich ihr gekommen sein mochten, wurde durch einen geografischen Zufall zerstört.
„Ich habe es mir wirklich nicht ausgesucht“, fügte Cyrus schnell hinzu. „Dahlia hat für mich die Wohnung gefunden.“
„Oh, du hast noch Kontakt zu Dahlia.“ Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Nathan mich erschrocken ansah. Auch ich war hellhörig geworden. „Das ist ja tröstlich. Was hast du getan, dass du ihre Hilfe verdient hast?“
„Ach, sind wir immer noch eifersüchtig?“ Cyrus lachte. „Keine Sorge. Es war ein Handel – ich habe die Villa gegen eine Einzimmerwohnung getauscht, mit Küchenzeile und einem winzigen Badezimmer, in dem es in der Dusche zieht, weil die Badezimmertür nicht richtig schließt. Das hört sich nicht nach einem fairen Tausch an, aber das Leben hat mich im Allgemeinen in der letzten Zeit nicht sonderlich gut behandelt.“
„Oh, wie nett. Ich wusste nicht, dass ich zur Party der Therapiegruppe für Selbstmitleid eingeladen bin“, erwiderte ich und blickte ihn abschätzend an.
Er lachte auf. „Carrie, ich stapele Pakete mit pasteurisiertem Plastik-Käse für sieben Dollar die Stunde. Sei nachsichtig mit mir, wenn ich die angenehmen Seiten meines früheren Lebens ein bisschen vermisse.“
„Hast du wenigstens auf deine Gesundheit geachtet?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln. „Du bist jetzt nicht mehr unsterblich, wie du weißt.“
„Das ist mir schmerzlich bewusst. Es ist mir ebenso schmerzlich bewusst, dass ich keine Krankenversicherung mehr habe, und scheinbar dreht sich in dieser Welt alles nur um die Gewinne der Versicherungsanstalten.“ Er wartete einen Moment lang, bevor er die Frage stellte, aber ich wusste, dass sie kommen würde. „Vielleicht würde es dir nichts ausmachen, mich ein wenig zu unterstützen, dich ein wenig um mich zu kümmern. Nur so lange, bis sich die Dinge hier beruhigt haben. Ich habe wirklich unerträgliche Allergien …“
„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.“ Aus der Vergangenheit wusste ich, dass Cyrus in nicht vollständig angezogenem Zustand und ich keine gute Kombination waren. „Aber vielleicht können wir zusammen zur Apotheke gehen, wenn ich wieder zu Hause bin, und dir ein paar rezeptfreie Antiallergika besorgen. Einige davon sind zwar nutzlos, aber andere …“
„Frag ihn nach dem Souleater“, unterbrach mich Nathan. Ich hatte seine Geduld überstrapaziert. Er seufzte laut und warf das Taschenbuch fort. Es war ihm anzusehen, dass er keine Lust mehr hatte, mein Telefonat zu beaufsichtigen.
Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich ihn an und legte meine Hand über
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