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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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mir ganz viel Mühe gebe.«
    Der Arkonide lachte erleichtert. »Wenn das einer fertigbringt, dann bist du es. Aber jetzt führe uns zu Y'Man.«
    »Hast du ihm wirklich berichtet, dass wir in dem Haus festgehalten werden?«, erkundigte sich Bjo Breiskoll.
    »Ich habe Y'Man nie gesehen«, pfiff Kuno und besprühte nun auch den Katzer. »Aber da ich mich noch einmal mit Kelshur beschäftigt hatte, erfuhr ich, dass das Haus mit dem Zahnportal ein Missgebauter ist – und Y'Man würde niemals zulassen, dass ein Missgebauter sich an Freien vergreift. Deshalb drohte ich dem Haus damit, Y'Man würde es bestrafen, wenn es euch nicht freiließe. Natürlich tat ich so, als wäre ich ein Vertrauter des Roboters.«
    »Du hast also nur geblufft.« Atlan nickte. »Nicht schlecht – wenn auch ziemlich riskant.«
    Das sagt der Richtige, flüsterte der Logiksektor.
    Atlan wirbelte herum, als hinter ihm ein hässliches Knirschen ertönte. Die stoßzahngeschmückten Mammutschädel links und rechts neben dem Zahnportal lösten sich mit lautem Krachen aus der Hauswand, die plötzlich nicht mehr glänzte, sondern immer mehr trübe Flächen aufwies. Polternd fielen sie zu Boden.
    »Was passiert da?«, fragte Gavro Yaal.
    »Das Haus trauert um seinen schmerzlichen Verlust«, erklärte Joscan Hellmut. »Es trauert um uns .«
    »Es wollte uns für immer behalten und wahrscheinlich unsere Träume speichern«, meinte Bjo Breiskoll.
    »Zumindest so lange, bis wir vor Hunger oder Durst gestorben wären«, sagte Atlan. »So, wie wahrscheinlich alle Gäste vor uns gestorben sind.«
    Mit lang anhaltendem Knacken brach der Dachstuhl des Hauses zusammen. Kreischend schwangen die Torflügel auf und zu. Ein Wimmern ertönte.
    »Machen wir, dass wie hier wegkommen«, sagte Atlan. Er drehte sich um und ging voran. Als er sich nach einiger Zeit umwandte, sah er, dass die Buhrlos sich nur schleppend fortbewegten. Der lange Schlaf schien ihnen nicht wirklich geholfen zu haben.
    Als sie am Eingang der schmalen Sackgasse vorbeikamen, an deren Ende Kelshurs Haus stand, flog ein Dachfenster auf. Der Alte kroch hastig heraus und arbeitete sich bis zum Dachfirst vor.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Bjo Breiskoll.
    Kelshur setzte sich rittlings auf den Giebel und zog etwas aus einer Tasche, was einem kleinen Funkgerät ähnelte.
    »Wenn der irre Roboter auch nur in meine Nähe kommt, sprenge ich das Haus in die Luft!«, brüllte er.
    »Du musst ihm ganz schön zugesetzt haben, Kuno«, sagte Atlan vorwurfsvoll.
    »Ich habe ihn lediglich am Springbrunnen gewässert«, verteidigte sich der kleine Roboter. »Vielleicht war das nicht ausreichend, und ich sollte ihn noch einmal besprühen.«
    »Hast du nicht gehört, dass er sich mit seinem Haus in die Luft sprengen will, wenn du dich ihm auch nur näherst?«, erwiderte Atlan. »Dann würde auch das Grün auf ihm vernichtet.«
    »Was für ein Grün?«, erkundigte sich einer der Buhrlos, der den Arkoniden eingeholt hatte.
    »Er hat grüne Haut«, erklärte Joscan Hellmut.
    »Keine Haut«, korrigierte ihn Kuno. »Vegetation!«
    Atlan schüttelte den Kopf und ging weiter, an der Mündung der Sackgasse vorbei und in eine andere Gasse hinein, die ebenso verlassen zu sein schien wie offenbar alle Straßen in diesem Stadtteil, den Kelshur den Bezirk der Geister genannt hatte.
    Nach einer Stunde ziellosen Umherirrens brach abermals die Nacht herein. Es wurde jedoch nicht dunkel, da sich sofort die Lampen einschalteten, die an jeder Hauswand befestigt waren.
    Atlan hörte einen halb erstickten Schrei hinter sich. Er fuhr herum und sah, dass Gersing Haybo, einer der Buhrlos, zusammengebrochen war. Der Mann lag lang ausgestreckt auf dem Straßenbelag. Studia St. Felix und Ghuna Heck eilten zu ihm.
    Der Arkonide ging ebenfalls zu dem Gestürzten hinüber, gefolgt von den übrigen Solanern. Als er sich über Haybo beugte, sah er, dass der Gläserne die hinter dicken Wülsten halb verborgenen Augen geschlossen hatte.
    »Er atmet nur noch flach«, erklärte Studia St. Felix, die ihn untersucht hatte.
    Atlan schraubte seine Wasserflasche auf und goss ihren Inhalt über Gersing Haybos Kopf. Der Buhrlo öffnete die Lider.
    »Er braucht ein Kreislaufmittel«, erklärte Studia St. Felix.
    »Unsere Medoboxen stecken in unseren Raumanzügen«, erwiderte der Arkonide. »Und die befinden sich an Bord des Schiffes, mit dem man uns auf diesen Planeten gebracht hat. Die Roboter haben uns keine Zeit gelassen, uns darum zu kümmern.«
    »Dann

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