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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Mädchentoilette, damit wir unter uns blieben. Menschen durften unser Gespräch nicht mit anhören. Im Limbus waren wir zwar vor ihren Blicken verborgen, aber hören konnte man uns noch.
    »Wie hat er das geschafft?«, blaffte ich und stieß ihn ein wenig zu heftig von mir weg.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte er und rieb sich den Arm. »Mit einem U-Boot oder einem Meeresungeheuer, was weiß ich. Aber er hat ihn. Ich habe den Sarkophag mit eigenen Augen gesehen.«
    Verblüfft sah ich ihm ins Gesicht. »Warum erzählst du mir das?«
    »Mir gefällt es, wenn die Dinge so bleiben, wie sie sind«, gestand er. »Dieser Enshi, wer oder was er auch immer sein mag, macht mir Angst. Möglicherweise ist er gefährlicher, als irgendjemand es sich vorstellen kann.«
    »Eine seltsame Aussage von einem, der zu den Dämonischen gehört. Ich dachte, ihr liebt Chaos, Tod und Vernichtung.«
    »Chaos ist ein netter Zeitvertreib, aber ich habe kein Interesse an der Zerstörung der Welt.«
    »Ich dachte, Bastian ginge es nur um die Vernichtung meiner Seele.«
    »Du bist nur ein Stolperstein, Engelmädchen. Bastian will einen Krieg. Wie in den alten Tagen. Die Hölle auf Erden, wenn du weißt, worauf ich hinauswill.«
    »Der zweite Krieg«, stellte ich fest. »Die Apokalypse.«
    Ich nahm eine Bewegung wahr und schob Cadan in eine der Toilettenkabinen. Plötzlich wurde die Eingangstür aufgerissen. Mit rasendem Herzen wirbelte ich herum und sah Kate vor mir stehen.
    »Hey, wo bleibst du denn?«, zischte sie verärgert.
    »Ich brauch nicht mehr lang«, sagte ich lächelnd. Wäre ich in den Limbus abgetaucht, wo mich niemand finden konnte, hätte ich mir viel größere Probleme eingehandelt.
    »Du kriegst Ärger, wenn du nicht bald zurückkommst.«
    »Ich mach mir nur schnell die Haare«, log ich. »Ich bin gleich so weit.«
    Sie musterte mich misstrauisch. »An deinen Haaren ist nichts auszusetzen.«
    »Ja, ja. Ich brauch nur noch einen Augenblick, dann komm ich zurück. Versprochen.«
    »Na schön. Bis gleich.« Sie schwang ihre lange blonde Mähne herum und zog ab.
    Ich atmete erleichtert auf und öffnete die Toilettenkabine, in die ich Cadan geschoben hatte. Beim Anblick seines Grinsens hätte ich ihm am liebsten eine heruntergehauen. Schon wieder.
    »Stell dir vor, du hättest sie nicht kommen hören!«
    »Ach, leck mich doch!«, knurrte ich und zerrte ihn am Hemdkragen aus der Kabine.
    »In einer öffentlichen Toilette, Ellie? Ich muss schon sagen! Hätte nicht gedacht, dass du so eine bist.«
    »Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit und du auch nicht«, raunzte ich ihn an. »Sag, was du zu sagen hast, und mach, dass du wegkommst.«
    »Ich wollte dich warnen. Du wirst gejagt.« Er klang plötzlich ganz ernst, und seine Stimme hatte einen beängstigenden Unterton.
    »Ich werde ständig gejagt.«
    »Sie wollen dich lebend, und Bastian hat seine grässlichsten Ungeheuer auf dich angesetzt. Die Nycteriden sind erst der Anfang. Wenn sie versagen, hat Bastian noch andere in der Hinterhand, die viel schlimmer sind. Schlimmer als ich, schlimmer als Ragnuk, schlimmer als Ivana. Wesen, die genau wissen, was sie tun. Sie leben schon sehr lange, selbst für unsere Verhältnisse, und sie planen jeden Schritt, den sie machen. Sie werden nicht durch blindwütigen Zorn angetrieben wie die, mit denen du bislang gekämpft hast. Töten ist ihr Beruf, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie dich schnappen, wenn Orek und sein Kumpan dich nicht schon vorher erwischen.«
    Ich lehnte mich ans Waschbecken und verschränkte die Arme vor der Brust. Während ich über seine Worte nachdachte, spürte ich einen leichten anschwellenden Druck im Schädel. Es war nicht das, was ich am ersten Tag eines neuen Psychologieprojekts hören wollte. Warum konnte sich das Böse nicht bis zum Sommer gedulden, wenn ich nichts Wichtigeres zu tun hatte, als faul in der Sonne zu liegen, um braun zu werden?
    »Sind es Vir?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Na großartig. Die menschenartigen Reaper waren mit Abstand die stärksten, und ich hatte in diesem Leben erst zwei getötet – und das war sehr knapp gewesen. Wenn diese Burschen einem dämonischen Vir wie Cadan Angst einjagen konnten, dann sah meine Zukunft düster aus. »Warum kommt Bastian mich nicht selbst holen?«
    »Weil er nach einer Art Schlüssel sucht«, erklärte Cadan. »Das henochische Gebet auf dem Sarkophag ist in Wahrheit ein Bannzauber. Engelsmagie hat ihn fest verschlossen, aber jeder Bann kann auch irgendwie wieder

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