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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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sich acht. Es gibt zu viele böse Menschen auf dieser Welt. «
    » Zu Befehl, Ma’am. «
    Chang war klar, dass sich seine Mutter wie üblich auf seine Kosten amüsierte. Aber er konnte auch sehen, dass der Abend sie erschöpft hatte. Also verabschiedete er sich mit Nelson nach dem Essen.
    Shu führte sie zur Haustür, und Chang entging nicht, dass der alte Mann es unterließ, seinem Partner einen Beutel aus seinem Medizin- und Kräuterkämmerchen in die Hand zu drücken. Nelson bedankte sich bei dem alten Mann für das Essen.
    Chang wandte sich zum Gehen, blieb aber wieder stehen, weil Shu und Nelson einander prüfend musterten. Keinem von beiden schien der intensive Blickkontakt unangenehm zu sein. Chang kam es wie eine Ewigkeit vor, bis Shu kaum merklich nickte.
    » Sie ganz tief in sich, aber Sie sorgen für Balance « , sagte der alte Mann zu Nelson.
    » Wie bitte? «
    » Sie sind Wasser. Das kühlt sein Feuer. « Shu deutete auf Chang.
    Nelson betrachtete den alten Mann, als wäre er ein faszinierendes Ausstellungsstück. Shu ließ es über sich ergehen, so gelassen wie immer.
    » Ich kann Sie nicht lesen « , sagte Nelson erstaunt. » Sie strahlen Ruhe aus, und sonst nichts. «
    Er lehnte sich vor und sog die Luft durch die Nase ein. » Moment mal… da ist doch was… tief verborgen… sehr mächtig… ist aber zur Ruhe gekommen. « Nelson blickte auf. » Sie sind richtig gut. « Er wandte sich zu Chang. » Er ist stark. «
    Um Shus Mundwinkel zuckte ein winziges Lächeln. » Danke schön. «
    Die genauen Umstände von Shus Vergangenheit waren Chang selbst nach Jahrzehnten immer noch ein Rätsel. Der alte Mann war offensichtlich mehr als nur ein Pfleger, aber Chang respektierte seine Privatsphäre. Trotzdem hätte er gern gewusst, was Nelson da gerade gelesen hatte.

Kapitel 20
    Frauenversteher
    Greenville, Samstag, 31 .März
    Wann immer der Samstag auf den letzten Tag des Monats fiel, drehte das Verkäuferteam durch und versuchte verbissen, so viele Autos wie möglich an den Mann zu bekommen. Shamus musste diesmal nur einen einzigen bestellten Wagen übergeben und konnte sich danach ungestört den Neukunden widmen.
    Früh am Morgen kam Myrtle Maynard, Shamus’ potenzielle Kundin, mal wieder mit weiteren Fragen ins Geschäft. Manche seiner Kollegen nannten die alte Dame schon » Shamus’ neue Flamme « . Vielleicht würde sie ja heute nachgeben und eine Anzahlung auf den Minivan leisten, dachte Shamus.
    » Ich kann einfach kein Geld für einen Wagen ausgeben, wenn ich noch gar nicht damit gefahren bin « , sagte Myrtle.
    Natürlich nicht, dachte Shamus.
    » Das kann ich verstehen. Das Modell ist sehr begehrt, aber ich werde versuchen, eine kleine Spritztour für Sie zu organisieren. Würde Ihnen das die Entscheidung erleichtern? «
    » Ich möchte wirklich nichts überstürzen. Aber eine kleine Probefahrt würde mir schon weiterhelfen. « Sie lächelte Shamus an.
    » Setzen Sie sich einen Moment. Das wird nicht einfach werden, aber ich glaube, ich kann da was drehen. « Shamus erwiderte ihr Lächeln. Braves Mädchen, weiter so!
    Shamus begab sich in Dales Büro. Die wichtigste Grundregel des Finanzmanagers lautete, ihn bei einem Kundengespräch nie zu unterbrechen. So gut wie keiner der Neulinge, die Dales Zorn ein Mal auf sich gezogen hatten, machte diesen Fehler ein zweites Mal. Zu Shamus’ Glück waren Dales heutige Kunden noch nicht eingetroffen.
    » Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. «
    » Wie erfreulich. « Dale hob nicht einmal den Blick.
    » Eine Kundin von mir ist so kurz davor, eine Anzahlung für einen Odyssey zu leisten « , sagte Shamus und hielt Daumen und Zeigefinger einen Spaltbreit auseinander.
    » Nein. «
    » Lass mich doch ausreden. Ich weiß, du bist beschäftigt und lässt nicht gern andere mit deinem Auto fahren, aber bevor du einfach Nein sagst… «
    » Hab’ ich doch gerade schon « , meinte Dale, ohne von seinem Papierkram aufzusehen.
    » Ich lade dich zum Mittagessen ein. Wir gehen in ein richtig gutes Lokal. In den Laden, den Hank so toll findet. «
    » Nein. « Dale hielt mit seiner Arbeit inne und blickte zu Shamus auf.
    » Na gut, Mittagessen und die neueste Ausgabe vom Playboy. «
    » Wie kommst du darauf, dass ich die nicht schon habe? «
    » Weil du ein Geizhals bist. Ich lege noch fünf Dollar als Benzingeld drauf. Das ist mein letztes Angebot. « Shamus konnte dabei zusehen, wie Dale schwach wurde.
    » Die Schlüssel sind in meinem Sakko hinter der

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