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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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schluchzen begann.
    Heftig atmend rannte Kate als Nächstes zu den Hundezwingern, um Sheila und Wills Hunde herauszulassen. Dann fuhr sie, während ihr die Hunde hinterherrannten, mit heulendem Motor und quietschenden Reifen zur Scheune hinüber. Mit knirschendem Getriebe fuhr sie schließlich rückwärts an den Pferdetransporter heran.
    Wenn es das ist, was er will, dachte Kate, als sie die Spannrolle wütend löste, dann soll er es auch bekommen. Sie und Nell würden aus seinem Leben verschwinden und Wills und ihre Tiere würde sie mitnehmen. Sollte Henry Webster sich doch zum Teufel scheren.

Kapitel 16
    W as zum …?« Janie schob die Gardine in der Küche ein Stück zur Seite und beobachtete dann, wie Kate draußen mit ihrem Pick-up samt Pferdeanhänger vorfuhr. Im Licht der Scheinwerfer tanzte ein Schwarm Motten, der immer wieder gegen deren große Glasaugen prallte.
    »Ich habe sie in dieser Woche zwar zum Abendessen eingeladen, aber bestimmt habe ich sie nicht zu einem nächtlichen Stelldichein des Ponyklubs gebeten«, sagte Janie.
    Dave legte sein Besteck zur Seite und warf jetzt ebenfalls einen Blick durch das Fenster in die Dunkelheit hinaus. Er sah, wie Kate wütend die Tür des Pick-ups zuschlug, zur anderen Seite herumging und Nell aus ihrem Kindersitz hob. Auf der Ladefläche des Pick-ups saßen Sheila, BH und Grumpy. Sie hielten ihre Nasen in den Wind und versuchten so, die neue Umgebung zu erkunden. Sie spitzen die Ohren, als Daves Hunde in ihrem Zwinger zu bellen begannen. Im Pferdetransporter zupften zwei Pferde in alle Ruhe Heu aus einem Netz.
    »Auf Bronty geht es anscheinend wieder einmal drunter und drüber«, sagte Dave und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Genau das, was wir jetzt brauchen. Die Zwillinge sind endlich im Bett, ich bekomme sogar noch vor Mitternacht etwas zu essen, und dann taucht sie auf.«
    Janie ignorierte seine Bemerkung einfach und machte sich wortlos wieder daran, den halb getrockneten Brei aus Karotten und Pastinaken vom Tablett eines Kinderhochstuhls zu wischen.
    »Ich hoffe, du hast dich auf eine lange Nacht eingestellt. Ich denke, sie braucht deine Hilfe, wenn geschehen ist, was ich vermute«, sagte er und sah seine Frau an.
    »Sie braucht Hilfe, okay?«, sagte Janie barsch. »Was regst du dich eigentlich so auf? Sie hat keine Mutter mehr, und ihr Bruder ist vor Kurzem gestorben. Sei ein bisschen nachsichtiger mit ihr, Dave.«

    »Ich weiß. Tut mir leid«, sagte Dave. »Ich versuche doch nur, ein wenig auf dich aufzupassen. Kate mag zwar deine beste Freundin sein, aber deine Energie ist auch nicht unerschöpflich. Oder?« Ihm war aufgefallen, wie müde Janie in letzter Zeit aussah. Ihre blonden Haare waren zerzaust, und unter ihren sanften blauen Augen hatten sich Tränensäcke gebildet. Sie trocknete sich ihre nassen Hände an ihrer schmutzigen Windjacke ab, verdrehte die Augen und zuckte mit den Schultern.
    »Für die Mutter Teresas dieser Welt gibt es nie eine Pause«, sagte er lächelnd. Er nahm ihre Hand, küsste sie und zog Janie dann auf seinen Schoß. Janie erwiderte sein Lächeln, aber Dave spürte, noch lange nachdem er ihre gerötete Hand wieder losgelassen hatte und sie sich wieder von seinem Schoß erhoben hatte, um zur Tür zu gehen, ihre Müdigkeit.

    »Geh doch einfach wieder zurück«, sagte Janie nur wenig später. Sie saß neben Kate, während Dave mit einer Schachtel Papiertaschentücher im Hintergrund stand. Kate schüttelte den Kopf. »Steig in deinen Wagen, fahr zur Farm zurück, und entschuldige dich. Sag, dass es dir leidtut und dass du einfach wieder einmal völlig übers Ziel hinausgeschossen bist. Dann könntest du bestimmt auf Bronty bleiben, und das ist doch das, was du willst. Habe ich nicht Recht?«
    Kate runzelte die Stirn, rollte dabei nachdenklich ein Papiertaschentuch zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her.
    »Da bin ich mir wirklich nicht mehr sicher.« Sie sah ihren Vater vor sich, wie er völlig ungerührt sein Glas Wasser getrunken hatte. Die Worte, die sie sich so gesehnt hatte zu hören, waren ungesagt geblieben.
    »Vielleicht will er uns ja tatsächlich nicht auf Bronty haben. In diesem Fall wäre es wirklich das Beste, wenn ich die Farm endgültig vergesse.«
    »Ach, Kate«, versuchte Janie sie zu beschwichtigen. Sie berührte ihre Hand und gab Dave dabei zu verstehen, dass er ihr noch ein Taschentuch geben solle. »Was geschehen ist, war einfach nicht zu verhindern. Denk mal darüber nach. Dein Vater hat es

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