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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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darauf an, wie du es betrachtest. Auf lange Sicht könnten es auch gute Nachrichten sein, oder? Könnte ein neues Baby für Clancy nicht auch eine gute Nachricht sein?« Er sah sie eindringlich an. Sie wollte ihn anbrüllen, dass es definitiv eine schreckliche Nachricht war! Aber ihr Dad sah sie immer noch so liebevoll an, dass sich Emily die Frage noch einmal stellte – konnte das nicht auch eine gute Nachricht sein? Natürlich schmerzte es, trotzdem erkannte sie, wie weise die Einstellung ihres Vaters war. Ab sofort durfte sich Penny mit Clancy herumschlagen. Und mit einem neuen Baby im Haus würde sich Clancy vielleicht weniger auf Meg und Tilly konzentrieren. Vielleicht könnten sie sich so leichter voneinander lösen. Ihre angespannte Miene entspannte sich. Ihre verkrampften Muskeln lockerten sich ein wenig.
    Plötzlich begriff sie, warum Evie darauf bestanden hatte, dass sie heute Vormittag ins Krankenhaus fuhr. Bestimmt hatte sie gewusst, dass Penny heute ihren letzten Arbeitstag hatte. Evie hatte diese Begegnung geplant.
    »Hexe!«, sagte Emily und lachte auf.
    »Was ist?«, fragte Rod.
    »Verflucht noch eins, Dad, ich bin ge-evied worden!«
    »Ich glaube, da hast du recht.« Er nahm den Wallach an einen Strick und ging neben seiner Tochter her. »Das wurden wir wohl alle.« Gemeinsam führten sie das wunderschöne neue Pferd auf eine Weide.

25
    Im Pub studierte Cassy stirnrunzelnd erst die Tafel mit den Tagesgerichten und dann zunehmend verzweifelt die Speisekarte in ihrer Hand.
    »Haben Sie auch was Veganes?«, fragte sie Donna, die, eine Hüfte vorgeschoben, vor ihr stand und abwartend mit dem Stift gegen ihre Zähne klopfte.
    »Wir haben vegetarische Speisen«, sagte sie, den Bestellblock an ihre Brust gepresst. Luke rutschte verlegen auf seinem Stuhl herum, während Cassy seufzte.
    »Sind in den vegetarischen Burgern Eier?«, erkundigte sie sich.
    »Weiß ich nicht genau.«
    »Werden sie auf demselben Grill gebraten wie das Fleisch?«
    »Wir können eine Bratpfanne benutzen, wenn Sie das möchten«, schlug Donna bemüht freundlich vor. Sie war Gäste aus der Stadt gewohnt, die während der Ferienzeiten zu den Viehtrieben kamen und viel kompliziertere Wünsche hatten als die Einheimischen. Es gehörte zu ihrem Job, diese Wünsche zu erfüllen, und so verlagerte sie ihr Gewicht auf die andere Hüfte und zementierte ein Lächeln in ihrem Gesicht.
    Cassy sah zu ihr auf. »Ich glaube, ich nehme bloß einen Gartensalat. Ohne Dressing. Und eine kleine Portion Pommes, aber nur, wenn sie in frischem Pflanzenöl frittiert sind.«
    »Pommes frites?«, fragte Donna. »Wir können Ihnen eine Portion Kartoffelschnitze in frischem Öl ausbraten, wenn Sie wollen.«
    » Ja «, antwortete Cassy schnippisch. » Ich will.«
    Donna dankte ihnen, nahm die Speisekarten mit und löschte das Lächeln von ihrem Gesicht, sobald sie ihnen den Rücken zugedreht hatte.
    »Cassy«, zischte Luke, »wir sind hier nicht in Melbourne.«
    »Ich weiß«, zischte sie zurück. »Ich weiß das nur zu gut . Warum hier jemand leben möchte, will mir nicht in den Kopf.«
    Luke sah sich zu Donna um, die hinter der großen Bain-Marie mit dem Koch redete.
    »Hör auf, dich für mich zu schämen, Luke. Es ist mein gutes Recht, vegan zu leben. Ich verstehe nicht, was der ganze Aufruhr soll. Wissen die denn nicht, dass es falsch ist, Tiere zu essen?«
    »Cassy«, seufzte er müde, »du sagst das nur, weil du in deinem ganzen Leben nie wirklich hungern musstest. Du bist umgeben von gutem Essen und kannst essen, was du willst und wann du willst. Begreifst du nicht, wie privilegiert deine Einstellung ist? Wenn deine Familie in einem Dritteweltland hungern müsste, wärst du froh, überhaupt etwas zu essen zu haben. Vor allem Fleisch – egal, ob Ratte, Meerschweinchen oder Hund –, du würdest alles essen, damit du und deine Familie überleben können.«
    »Hör auf, Luke! Igitt!«
    Er sah sie offen an. »Ich respektiere deine Entscheidung, aber bitte verurteile die Bedienung nicht, nur weil sie deine Weltsicht nicht teilt. Diese Leute meinen es gut. Es sind gute Menschen.«
    Cassys Augen flackerten. »Ja, ich kann mir vorstellen, dass du das glaubst.« Ihr Blick bohrte sich in ihn, und er fühlte die alte Cassy wie einen Widerhaken in seiner Haut stecken. »Diese Menschen züchten nicht nur Rinder, sie tun es obendrein in der unantastbaren Natur. Das ist kriminell. Viehhaltung sollte überhaupt verboten werden! Die armen Kühe.«
    »Und was würde mit

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