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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Bruder einen Gefallen getan. Auch in dieser ihrer prekären Lage hasste sie ihren Bruder immer noch und gönnte ihm überhaupt gar nichts. Allein konnte sie nicht fliehen, sie würde es allein nicht schaffen, daher blieb ihr keine andere Wahl, als Dümnakis zu überreden, mit ihr zu fliehen. „Dein Vater ist wahnsinnig geworden! Du bist doch nur eine seiner Marionetten! Er wird uns auch exekutieren lassen!“
    „Das ist Unsinn! Er wird doch seinen einzigen Sohn nicht umbringen wollen! Das hätte er doch schon längst getan. Du hast Vieles nicht mitbekommen.“
    „ Er hat es der Königin erzählt! Sie hat es mir verraten.“
    „ Das macht er aber keinen Sinn! Wir hatten schon einige Auseinandersetzungen gehabt. Er hätte es doch schon längst getan.“
    „ Lass uns unverzüglich fliehen! Je eher, desto besser!“
    „ Dann hätte ich ihn wohl doch töten sollen. Das wäre für uns alle das Beste gewesen.“
    „ Das würde an unserer Lage nichts ändern!“
    „ Wir müssen kapitulieren.“
    „ Nein! Wenn du das tust, wirst du mich verlieren.“

    Auch gefesselt und auf seinem letzten Gang zur Hinrichtungsstätte hielt sich Sassanias mit seinen Verwünschungen gegen Böntschakis nicht zurück. Für Böntschakis war alles nur noch unerträglich geworden. Ihm war alles gleichgültig geworden. Nichts mehr in dieser Welt konnte ihn noch befriedigen. Alles kam ihm nur noch sinnlos vor. Er konnte sich nicht mehr am Leid Anderer ergötzen. Er hatte die Lust am Leben, an der Völlerei, verloren.
    Kurz bevor sie den Strang um seinen Hals legten, sprach Sassanias seine letzten Worte: „Du und deine Genossen werdet in der Hölle schmoren! Gepriesen sei der Name des Allmächtigen!“
    Böntschakis nahm Sassanias' Worte nicht ernst, aber dennoch bewirkten diese Worte einen negativen Einfluss auf sein seelisches Befinden. So viele Jahre schon war dieser Mann direkt und indirekt ein Teil seines Lebens gewesen. Nun würde er es bald nicht mehr sein. Merkwürdigerweise zeigte Sassanias keine Regung, als er mit dem Strick um den Hals zu Tode erstickte.
    Böntschakis hatte jetzt nur noch ein Ziel, und das war der Sieg über das feindliche Heer auf der anderen Seite. Und dafür würde er Sassanias' toten Körper sinnvoll verwenden können, dachte er.
    Er befahl, den Kopf des Toten auf der vorderen Mauer über dem nördlichen Haupttor aufzuspießen.
    Ein alvestischer Soldat meldete seinem Oberbefehlshaber diese schreckliche Neuigkeit.
    Avanias war außer sich vor Wut. Er war so wütend, dass er nicht einmal Tränen vergießen konnte. Lumkin und Menko hielten ihn fest und versuchten, ihn zu beruhigen.
    Sein Zelt füllte sich nach und nach. Ein Jeder wusste jetzt über das tragische Ereignis Bescheid.
    „Ich will endlich die Entscheidung! Wir müssen sie schnellstmöglich vernichten!“
    Urplötzlich trat ein anderer Soldat ins Zelt und meldete, dass das Entsatzheer der Moighusen nicht mehr weit vom Lager entfernt stehe. Im Zelt wurde es sehr laut. Malgarias erhob seine Hände.
    „Beruhigt euch! Mein Beileid über Euren Verlust, Majestät! Nun aber müssen wir gut überlegen, wie wir weiter vorgehen!“
    „ Morgen müssten die Belagerungstürme fertig sein. Lasst uns doch einen ersten Frontalangriff starten!“, sprach Menko.
    „ Das wäre zu riskant! Sie haben die Mauern gut besetzt und auch wenn wir die erste Mauer überwunden haben, müssen wir noch den Graben und die zweite Mauer überwinden!“, erwiderte ihm Urtschana.
    „ Ich mache mich bereit. Wir werden morgen meinen Plan umsetzen, Avanias!“, sagte Alanias. Avanias saß regungslos da, doch jetzt starrte er entsetzt Alanias an, aber sprach nicht.
    „ Was für einen Plan?“, fragte Menko.
    „ Ich schmuggle mich durch das östliche Eingangstor der Reisenden und Händler. Am frühen Abend, wenn Schichtwechsel ist auf der Mauer, werde ich unseren Männern hinter dem Hügel ein Zeichen geben und sie werden in die Stadt eindringen und sie einnehmen.“
    „ Hm, ein guter Plan! Aber dennoch zu riskant! Was ist, wenn es keinen Schichtwechsel gibt? Das ist doch auch nur ein Spiel gegen das Schicksal!“
    „ Aber ein Frontalangriff macht keinen Sinn und wird uns nur unnötig große Verluste bescheren!“, erwiderte ihm Alanias.
    „ Alanias ist mein Freund und er ist mir ans Herz gewachsen. Dennoch muss ich ihm zustimmen und ihn auf diese gefährliche Mission lassen!“, sprach endlich Avanias mit heiser Stimme.
    „ Falls der Plan aber misslingen sollte, werden wir dann in

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