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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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sie erreicht hatte, was sie wollte, genoss Sarah das Karussell und kicherte während der gesamten Fahrt. Jedes Mal, wenn ihre Gondel wieder nach unten fuhr, kribbelte es im Bauch.
    Doch die Freude über das Kribbeln hielt nicht lange an, denn nach der Fahrt liefen sie doch wieder ziemlich nachdenklich und schweigend durch den Wald. Die Erlebnisse der letzten Tage und Wochen mussten erst einmal verarbeitet werden. Keiner wagte, etwas zu sagen, denn alle trugen das Gefühl mit sich herum, etwas Falsches sagen zu können. Eigentlich hatten sie gar keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, schließlich hatten sie nichts Böses getan.
    Franklyn entschied für sich, das Schweigen zu brechen. „Ich befürchte, dass wir manipuliert worden sind. Wer auch immer dahinter steckt, es muss ein verdammt raffinierter, unglaublich böser Mensch sein.“
    „Wie kommst du darauf?“, fragte John erstaunt, blieb abrupt stehen und drehte sich so, dass er Franklyn direkt gegenüber stand. „Warum sollten wir manipuliert worden sein?“
    „Hast du eine bessere Erklärung dafür, dass immer genau dann, wenn wir unsere Aussetzer haben, etwas Schlimmes passiert? Hältst du es für Zufall?“
    „Ich halte es für Unsinn, was du gerade erzählst. Ich habe noch nie gehört, dass so etwas möglich sein soll.“
    „ Wer weiß, vielleicht steckt eine unbekannte Macht dahinter.“
    „Du meinst, es waren Aliens?“, fragte John und lachte. „Franklyn, hörst du dir gerade selbst zu? Du gibst Aliens die Schuld für all die Unfälle und Verbrechen, die wir beobachtet haben?“
    „Nicht unbedingt. Gut, lassen wir die Aliens mal außen vor. Aber vielleicht war es ein Hypnotiseur, der sehr viel von seinem Werk versteht.“
    „Das klingt schon plausibler. Ich erinnere mich an ein Buch über einen Hypnotiseur. Leider weiß ich nicht mehr, wie das Buch heißt. Der Mann, der sich als Arzt ausgab, missbrauchte Frauen und Männer für seine bösen Taten. Er ließ andere für sich morden, während er es genoss, die Menschen komplett unter seine Kontrolle zu bringen. Die Opfer, wenn man sie so nennen darf, wurden per Anruf aktiviert und wussten anschließend nicht mehr, was sie getan hatten. Sie wussten auch nicht, dass sie unter Hypnose gehandelt hatten. Es war ein ganz raffinierter Hund, dieser Möchte-gerne-Arzt.“
    „Deine Geschichte klingt ziemlich spannend. Ich glaube, ich habe das Buch auch gelesen, aber ich weiß auch nicht mehr, wie es heißt. Ja, ja, die Erinnerung…“, antwortete Franklyn. Er war entsetzt über seine eigene Vergesslichkeit.
    „ Hoffentlich stehen wir nicht auch unter so einer Hypnose. Der Arzt in diesem Buch war so raffiniert, dass er die Informationen über die Hypnose sehr gut im Unterbewusstsein versteckt hatte. War der Mensch bei normalem Bewusstsein, wusste er nichts von seiner Impfung. Wurde sein Gehirn umgeschaltet – es geschah per Aktivierungswort – konnte der Hypnotiseur Befehle erteilen, die bedingungslos ausgeführt wurden. Und jetzt kommt das Beste: Die Hypnotisierten hatten anschließend eine Erinnerungslücke, die genau die Zeit umfasste, in der sie ihre Tat ausgeführt hatten. Der Arzt war unschuldig – schließlich hatte er nichts verbrochen – und die Patienten wussten nichts. Perfekter konnte ein Mord nicht sein.“
    Jetzt blieb Franklyn erschreckt auf der Stelle stehen. „Du glaubst also auch, dass wir die Opfer eines Hypnotiseurs sein könnten? Wir begehen Taten und können uns anschließend nicht mehr daran erinnern? Das wäre entsetzlich!“
    Carla und Sally blieben ebenfalls stehen. Sarah ignorierte das langweilige Gerede der Erwachsenen. Sie hatte einen Stock gefunden, mit dem man hervorragend herumliegende Steine durch die Gegend schießen konnte. Jetzt stellte sie sich vor, sie würde Minigolf spielen. Der Ball, gespielt von einem Kieselstein, flog gerade in einem hohen Bogen davon. Sofort rannte sie hinterher und ließ die langweiligen Erwachsenen hinter sich.
    Carla fantasierte Franklyns Gedanken weiter. „Du erinnerst dich, dass wir in der Lage sind, Menschen auszuhorchen und auch zu manipulieren. Vielleicht benutzt uns jemand, ohne dass wir es merken, sodass wir aus der Ferne Menschen zu Monstern machen, die morden und rauben.“
    „ Du meinst, wir werden manipuliert, zu manipulieren? Ich finde, das klingt ein wenig weit hergeholt“, argumentierte Sally dagegen. „Außerdem kann ich es mir deshalb nicht vorstellen, weil wir es merken würden, wenn jemand sich an unseren

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