Baccara Exklusiv Band 04
deutlich zu verstehen gegeben."
"Hören Sie, ich weiß, dass wir über gewisse Dinge verschiedene Ansichten haben. Aber wir werden das Wochenende nun mal zusammen verbringen. Vielleicht sollten wir ein Abkommen treffen."
"Was für ein Abkommen?" fragte sie misstrauisch. "Sie meinen doch wohl nicht, wir sollten an letzte Nacht anknüpfen und unseren Streit vergessen?"
"Das ist ein sehr verlockender Gedanke, aber kein besonders guter." Er saß noch immer leicht verdreht auf seinem Sitz und hatte seine Arme rechts und links von ihr, als ob sie sonst fliehen würde. Sein Hemd berührte die nackte Haut oberhalb ihrer Brüste. Sein Blick glitt langsam ihr Dekolletee entlang und dann zu ihrem Mund.
Es war offensichtlich, dass auch er dieses verrückte Gegenspiel von Anziehung und Abstoßung verspürte – diese beinahe unerträgliche Spannung zwischen zwei Menschen, die sich entschlossen haben, sich nicht zu mögen, da ihre Interessen vollkommen auseinander liegen, die sich aber dennoch magisch zueinander hingezogen fühlen.
"Warum haben Sie mich gestern Nacht geküsst?" entfuhr es ihr plötzlich. Sofort bereute sie die Frage. Das war eigentlich das letzte Thema, das sie in diesem Moment ansprechen wollte.
"Ich weiß es nicht", erwiderte er. "Aber ich merke, dass ich es verdammt gern noch einmal tun möchte."
Sie wollte protestieren, aber da lag sein Mund schon auf ihrem, und er küsste sie fordernd und drängend, als suchte er so eine Antwort auf ihre Frage.
Sie stemmte sich gegen seine Schulter, um ihn abzuwehren, aber ihre Lippen schienen auf seinen Kuss schon gewartet zu haben.
In einem langsamen, provozierenden Rhythmus umkreiste er ihre Zunge. Dabei fasste er sie unter die Kniekehlen und zog sie näher. Die Wärme seiner Finger schien ihre Strümpfe zu versengen, und eine glühende Hitze breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus.
Sie stöhnte auf und verfluchte diesen verdammten Sportwagen, in dem es so eng war, dass sie sich nicht ganz an diesen aufregenden Mann pressen konnte. Doch der blöde Steuerknüppel hinderte sie daran.
"So", murmelte Adam rau und ließ sie plötzlich los. "Ich hoffe, Ihre Frage ist damit beantwortet."
Benommen sank sie in den Sitz zurück und hätte sich nicht gewundert, wenn die Fenster beschlagen gewesen wären. "Ist das Ihre Vorstellung von einem Abkommen, Mr. Barnhart?" brachte sie schließlich heraus.
"Ja, und Sie müssen zugeben …" Er holte tief Luft. "… dass es um einiges besser ist als ein bloßer Waffenstillstand." Auf einmal lachte er leise. "Unter den gegebenen Umständen, Miss Stuart, ist es wohl angebrachter, mich mit meinem Vornamen anzureden."
"Onkel Adam?"
"Adam reicht." Er lächelte. Es war ein echtes Lächeln, und es ließ sein ganzes Gesicht erstrahlen. Erstaunlich, was für einen Unterschied es bewirkte: Seine sonst so harten Züge wurden weicher und freundlich, und er hatte nichts Bedrohliches mehr an sich.
"Und du darfst mich …" Sie hielt gerade noch rechtzeitig inne. "… Chelsey nennen."
Plötzlich war sie mit einer neuen und unwillkommenen Komplikation ihres Täuschungsmanövers konfrontiert. Sie hatte den leidenschaftlichen Kuss letzte Nacht auf den Mondschein geschoben, auf ihre romantische Fantasie, die Meeresbrise und den Sternenhimmel.
Doch auch nun, bei Tageslicht und obwohl sie in einen Schalensitz gepresst war und mit einem Schalthebel zwischen ihnen, war diese Magie noch immer da.
Und sie konnte ihm nicht einmal ihren wahren Namen verraten. Aber zumindest etwas Wahres über sich wollte sie ihm unbedingt sagen.
"Adam", begann sie zögernd, "ich … ich will, dass du etwas weißt. Egal was die Zeitungen behaupten: Ich bin nicht mit jedem x-beliebigen Mann eng befreundet. Besonders nicht mit Xavier Storm."
Er zeigte keine Reaktion. Nicht einmal ein Blinzeln verriet, was er dachte. Doch als er den Zündschlüssel drehte, hörte sie ihn leise sagen: "Das freut mich."
4. Kapitel
Die frische Meeresbrise wehte Laura das Haar ins Gesicht, während sie die Küstenstraße entlangfuhren. Als Adam in einem kleinen Städtchen zum Tanken angehalten hatte, hatte er das Verdeck geöffnet. Es war herrlich, den Wind zu spüren und in den strahlend blauen Himmel zu schauen.
Laura warf ihr Haar zurück. Das Schicksal geht doch seltsame Wege, ging es ihr durch den Kopf. Da war sie an die Küste gefahren, um ihre Schwester zu besuchen, und jetzt saß sie in einem rasanten Sportwagen, trug einen Minirock, und ein sonnengebräunter Pirat mit
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