Baccara Exklusiv Band 23
könnte eins geben." Er sah sie an und beugte sich so weit vor, dass sie die goldenen Pünktchen in seinen Augen sehen konnte. Etwas in ihr zog sich zusammen, und sie atmete tief ein.
Ben würde sie küssen. Diese Erkenntnis verblüffte sie, aber sie konnte sich nicht bewegen, wie ein Reh, das vom Scheinwerferlicht geblendet wird. Selbst als seine Lippen ihre berührten und ein Schauer ihren ganzen Körper erfasste, versuchte sie immer noch nicht zu flüchten. Dann schlang er die Arme um sie, und es gab keine Möglichkeit mehr, zu entkommen.
Für ein paar verrückte Momente setzte sie ihren Verstand außer Kraft und erlaubte sich den Luxus, nur zu fühlen. Bens warmer Mund presste sich auf ihren. Seine Hände streichelten ihren Rücken, ihren Nacken, glitten durch ihr zerzaustes Haar, und sein harter Körper drückte sich schamlos gegen ihren, und sie nahm seinen angenehmen, männlichen Duft wahr.
Gerade als Keely dachte, ihr würde schwindelig werden durch die Flut von Empfindungen, löste er sich langsam von ihr und schob sie sanft ein wenig von sich fort.
Keely drehte sich hastig um, so dass sie mit dem Rücken zu ihm stand. Da sie nun sein attraktives Gesicht nicht mehr sehen konnte, kehrte ihre Vernunft zurück. "Ich denke, du solltest besser gehen", sagte sie, unbewusst vom distanzierten "Sie" zum vertrauten "Du" wechselnd.
Ben seufzte. "Das tue ich, wenn du es wirklich willst. Aber was habe ich getan, das so falsch war?"
"Du bist unter falschen Voraussetzungen hergekommen. Du hast behauptet, du hättest Probleme mit Tina, obwohl du eigentlich nur …"
"Ich habe wirklich Probleme mit Tina. Ich habe auch versucht, sie zu überreden mitzukommen, aber sie wollte nicht."
"Du hättest absagen können."
"Und dich mit all diesen Hamburgern im Stich lassen? Außerdem, warum sollten wir einen perfekten Samstagabend verschwenden, wenn wir zusammen essen können?"
Keely lächelte widerstrebend. "Du hättest trotzdem ehrlich sein können."
"Wenn ich dich um eine Verabredung gebeten hätte, hättest du dann zugestimmt?"
Es entstand eine kurze Pause. "Wahrscheinlich nicht."
"Siehst du?"
"Ich sehe, wo Tina ihre Hinterhältigkeit her hat."
Ben trat hinter Keely und legte die Hände auf ihre Schultern. "Ich habe dich nicht belogen. Falls du dich dadurch besser fühlst, können wir über Tina reden."
Zu Bens Überraschung lachte Keely. "Ehrlich gestanden habe ich auch genug von ihr. Sie hat zwei Tage in meinem Büro verbracht."
"Sie treibt dich zum Wahnsinn, was?"
"Ein bisschen", gab Keely zu.
"Sollen wir das Thema Tina dann heute Abend ausklammern? Wir könnten uns entspannen und über alles Mögliche reden, nur nicht über Teenager."
"Weißt du, wie lange es her ist, seit ich mich mit einem Erwachsenen ernsthaft über etwas unterhalten habe, das nichts mit Teenagern zu tun hatte?" Keely ging zum Grill. Sie rettete die Hamburger gerade noch, bevor sie schwarz wurden.
Ben merkte an ihren Bewegungen, dass sie alles andere als entspannt war. Er überlegte gerade, wie er das ändern konnte, als sie wieder sprach. "Ben, du musst mir eins versprechen."
"Und das wäre?"
"Dass du mich nicht wieder küsst."
"Ich verspreche, dass ich nichts tun werde, was du nicht willst." Damit ließ er alles offen. Keely hatte den Kuss genauso gewollt wie er.
3. Kapitel
Irgendwie brachte Keely das Dinner hinter sich. Sie genoss es sogar bis zu einem gewissen Grad. Die saftigen Hamburger, der trockene Weißwein, der milde Aprilwind und Bens Gesellschaft – eigentlich war alles perfekt.
Sie saßen draußen in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne und redeten über alles von Lokalpolitik bis zu der Musik, die sie als Teenager gehört hatten. Als Ben von seiner damaligen Freundin und den berauschenden langsamen Tänzen auf einem Schulfest erzählte, beobachtete Keely seine Hände und seine geheimnisvollen grüngoldenen Augen und konnte sich leicht vorstellen, sie selbst wäre das glückliche Mädchen, das die breiten Schultern des Footballspielers umarmte und sich unter Krepppapierwolken und glitzernden Sternen zu einer sanften Ballade wiegte.
Sie hatte keine solchen Erinnerungen an ihre eigene Jugend. Zu der Zeit war sie klein, unscheinbar und strebsam gewesen und hatte nicht viel Aufmerksamkeit von den Jungen abbekommen. "Ich war ein Mauerblümchen", gab sie zu.
"Du? Niemals."
"Ehrlich." Sie wurde rot. "Zierliche, flachbrüstige Rotschöpfe waren nicht gerade beliebt an meiner Schule."
"Du bist kein Rotschopf",
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