BACCARA EXKLUSIV Band 52
muss ja der reine Jungbrunnen sein. Diana traut man noch keinen Sohn deines Alters zu.“
„Mom und Dad haben gleich nach der Schule geheiratet“, sagte Peggy. „Mom hat Dad beim Studium finanziell unterstützt.“
Tyler sagte nichts, sondern starrte den jungen Mann misstrauisch an, bis Peggy ihm einen verzweifelten Blick zuwarf, als wollte sie sagen, sieh ihn nicht so an, das ist mir peinlich. Aber Tyler achtete nicht auf sie, sondern fixierte den Jungen weiterhin unter zusammengezogenen Brauen.
„Dad sagt, er hätte nie etwas im Leben erreicht, wenn Mom nicht hinter ihm gestanden hätte“, sagte Peggy schnell. Dann nickte sie dem jungen Mann zu. „Dies ist Dean Parker, er studiert an der Universität von South Carolina.“
Lane schüttelte ihm die Hand. „Guten Abend.“ Dann nahm sie Tyler beim Arm. „Nun sei mal etwas freundlicher“, sagte sie leise, und widerstrebend gab er Dean die Hand. Dann wandte sie sich an Peggy. „Willst du nicht mal eine Pause machen? Ich kann doch für dich einspringen.“
„Wirklich? Und der Laden?“
„Der ist geschlossen. Tyler meinte ganz richtig, dass kein Mensch an so einem Tag in die Buchhandlung geht.“
„Macht es Ihnen auch wirklich nichts aus?“
„Nein, natürlich nicht. Viel Vergnügen. Auf Wiedersehen, Dean.“
Peggy und Dean strahlten und gingen Hand in Hand davon.
„Treibt es nicht zu wild!“, rief Tyler ihnen noch hinterher.
„Aber, Tyler! Was soll das? Sie ist neunzehn, eine erwachsene Frau“, bemerkte Lane kopfschüttelnd.
„Und er ist ein Mann. Ich weiß, wie Männer sind.“
„Ich bin sicher, Dean wird es nicht wagen, Peggy zu nahe zu kommen, so wie du ihn mit Blicken durchbohrt hast.“
„Er sieht abstoßend aus.“
Lane musste lachen. Tyler benahm sich wie ein Vater, der seine Tochter gegen alle Männer schützen musste. „Warum? Weil er einen Ohrring trägt?“
„Auch.“
„Mein Bruder trägt auch einen Ohrring.“
Tyler hob erstaunt die Augenbrauen.
„Peggy hat mir erzählt, dass Dean ein Stipendium bekommt. Er nimmt das Studium sicher ernst. Außerdem kennen sie sich schon länger.“
„Aber ich habe ihn noch nie gesehen.“
„Na und? Weißt du denn sonst genau über ihr Privatleben Bescheid?“
„Ja, ziemlich genau. Sie ist für mich wie eine Schwester.“
„Peggy und Dean sind zusammen zur Schule gegangen, allerdings nicht hier in Bradford. Sie sind jetzt ein Jahr befreundet.“
„Woher weißt du das denn?“
„Das hat Peggy mir erzählt. Und da ich mich ja nicht wie du im Büro vergrabe, kriege ich auch mit, was so passiert.“
Tyler setzte sich auf die Mauer. „Stimmt, ich habe zu viel gearbeitet, zumindest bis vor Kurzem.“
„Willst du behaupten, dass ich an dieser Veränderung schuld bin?“
„Na ja, du bist schon eine harte Nuss.“
„Tatsächlich?“ Lane grinste übermütig.
Ein paar Festbesucher wollten Kaffee, dann gab sie Tyler einen Café au Lait. Er dankte und setzte sich wieder auf die Mauer, von der aus er nicht nur das Treiben auf der Straße und vor den Ständen, sondern auch Lane gut beobachten konnte. Sie arbeitete schnell und konzentriert und hatte für jeden Besucher ein freundliches Lächeln.
Ihr rotbraunes Haar wirkte in dem rötlichen Licht fast dunkelrot, und vor der Wegbeleuchtung zeichneten sich die langen schlanken Beine unter dem Rock deutlich sichtbar ab. Er musste an die Frau denken, die er am Flussufer hatte joggen sehen. Zuerst hatte er sie nicht erkannt, denn es war tatsächlich zu dunkel gewesen. Aber als sie den Weg zur Straße hochkam, wusste er, dass nur Lane es sein konnte. Keine Frau, die er kannte, hielt sich so gerade und hatte einen derartig geschmeidigen, majestätischen Gang. Und Tyler war sehr sicher, dass sich unter all ihren langen Röcken und weiten Pullovern etwas ganz anderes verbarg, als allgemein zu vermuten war.
Er wollte, dass sie ihm das zeigte.
Dennoch, es war nicht nur die sexuelle Attraktion, was ihn an ihr faszinierte. Sicher, die Küsse hatten ihm alles an Beherrschung abverlangt. Aber fast ebenso stark war er von ihrer Schlagfertigkeit und ihrem schnellen Witz angezogen.
„Wie heißt dein Bruder?“
Sie sah überrascht hoch. „Angel. Warum fragst du?“
„Ein seltsamer Name für einen Mann.“
„Eigentlich heißt er Angelo.“
„Angelo Douglas?“
„Und deine Brüder und Schwestern?“, fragte sie schnell.
„Wir sind zu viert. Meinen Bruder Kyle hast du ja schon kennengelernt. Dann ist da noch unser Bruder Reid. Wir
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