Baccara Extra Band 5 (German Edition)
sie jetzt klein beigeben würde, dann hatte er sich gründlich geschnitten. Jetzt würde er sie kennenlernen! Sie wusste ihre weiblichen Waffen einzusetzen. Schließlich hatte sie einen guten Lehrmeister gehabt, ihn höchstpersönlich. Heute würde sie es ihm heimzahlen. Darauf konnte er Gift nehmen.
Sie war zum Kampf bereit.
Aber sobald sie das Studio betrat und das neueste Gerücht hörte, wurde ihr fast der ganze Wind aus den Segeln genommen. In zwei Tagen würde Mitch die Stadt verlassen.
Nur noch zwei Tage.
Okay, dann erst recht. Sie würde nicht mehr den ganzen Tag darauf warten, dass er sie ansah oder berührte. Und sie würde auch nicht über eine gemeinsame Zukunft nachdenken, denn die konnte es ohnehin nicht geben.
Auch das war kein Problem.
Dimi war längst am Set. Mitch dagegen erschien erst wenige Augenblicke vor der Sendung, was sonst gar nicht seiner Angewohnheit entsprach. Normalerweise war er immer einige Minuten vorher da, um noch einige Worte mit Dimi zu wechseln. Grimmig lächelnd nahm sie sein heutiges Verhalten zur Kenntnis. Er ist ein Angsthase , dachte sie, und diese Erkenntnis spornte sie sogar an.
Sie wartete auf den Countdown. Nur wenige Sekunden vor der Live-Schaltung verließ sie ihre markierte Stelle und stellte sich so dicht neben Mitch, dass sie ihm fast auf die Zehen trat. Dann stellte sie sich neben ihn auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Für Außenstehende musste es so aussehen, als würde sie ihm noch letzte Hinweise zur Show geben. Doch stattdessen hatte sie etwas ganz anderes im Sinn. „Heute trage ich keinen schlichten weißen Baumwollslip“, sagte sie ganz leise. „Ich trage überhaupt keinen Slip.“
Er sah sie überrascht an und wollte schon etwas erwidern, als sie ihm den rechten Zeigefinger auf die Lippen legte. „Das bleibt aber unser kleines Geheimnis.“
„Fünf Sekunden!“
Ihre Unterkörper waren durch den Küchentresen vor der Kamera verdeckt. Das ermutigte Dimi dazu, seinen Rücken zu streicheln. Und kurz bevor sie sich wieder auf ihren zugewiesenen Platz stellte, kniff sie Mitch sogar in den Po.
Vor Schreck machte er einen Satz nach vorn und starrte sie an, als wäre sie ein Wesen von einem anderen Stern.
Frech winkte sie ihm zu, und als sie seine unmissverständliche Erregung bemerkte, grinste sie sehr zufrieden.
„Ihr seid live!“, rief der Regisseur ihnen zu.
„Willkommen bei Food Time .“ Dimi trat um den Tresen herum und griff nach Mitchs Hand, um ihn aus seiner Deckung zu holen.
Doch er zog die Hand weg und schüttelte den Kopf. Nie zuvor hatte sie erlebt, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte.
Natürlich wusste sie ganz genau, warum er sich nicht heraustraute. Schließlich sollte nicht die ganze Welt seinen erregten Zustand zu Gesicht bekommen.
Die Situation gefiel Dimi außerordentlich. „So schüchtern heute, Mitch?“, zog sie ihn auf. „Eigentlich ein bisschen albern nach allem, was wir in der Koch-Show durchgemacht haben, findest du nicht auch?“
Sprachlos starrte er auf die Zutaten, die schon auf dem Küchentresen bereitlagen. Beharrlich weigerte er sich, etwas zu sagen.
Dimi unterdrückte ein Lachen und sah in die Kamera. „Heute wollen wir Sauerkraut-Bällchen kreieren. Aber zuvor müssen wir die Glasur für den Nachtisch zaubern, damit sie schön eindickt.“ Sie ignorierte Mitch, griff nach einer großen Schüssel und mischte die Zutaten für die Glasur zu einem glatten Teig zusammen. „Wundern Sie sich nicht, wenn ich statt des Mixers den Teig mit dem Schneebesen verrühre, denn auf diese Weise werde ich schon mal einige der Kalorien los, die ich gleich in mich hineinschaufeln werde“, erklärte sie den Zuschauern mit einem charmanten Lächeln. „Was meinst du dazu, Mitch?“, fragte sie ihn aufreizend.
Er stand immer noch wie angewurzelt hinter dem Tresen.
Als sie die Schüssel zu ihm schob, sah er sie aus dunklen Augen leidenschaftlich, aber auch gleichzeitig warnend an.
Sie wich seinem Blick aus und konzentrierte sich lieber auf die Sauerkraut-Bällchen. Doch die ganze Zeit über war sie sich darüber bewusst, dass er sie beobachtete.
Er wird weggehen und mich allein zurücklassen , rief sie sich ins Gedächtnis. Vergiss das nicht. „Vergessen Sie nicht, das Fett in der Pfanne zu erhitzen“, sagte sie zur Kamera gewandt.
In der Zwischenzeit rührte Mitch in der Schüssel herum und hob fragend eine Augenbraue.
Jetzt bloß nicht erröten , befahl sie sich. Das gehört alles zum
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