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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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sondern: »Was geschah damals mit euch, nachdem ihr in den Tempel getreten seid? Habt ihr je erfahren, wer euch hier einsperrte?«
    »Ja.« Zoes Blick schien sich zu trüben.
    »Wer?«
    »Eine Macht – sie nannte sich Heaven.«
    Also doch.
Obwohl er damit gerechnet hatte, versetzte ihm die Bestätigung einen Stich. Vielleicht würde er das Trauma, das mit diesem Namen verbunden war, nie ganz verwinden.
    »Nannte sie euch den Grund eurer Gefangenschaft?«
    »Nein. Aber sie muss uns gefürchtet haben.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sie war nicht so stark, wie es zunächst den Anschein hatte. Aber das verriet sie uns erst, als unser Kerker verschlossen war.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es kostete sie immense Kraft, uns auch nur vorübergehend in ihren Bann zu schlagen. Kraft, die ihr noch lange danach fehlte, um sich angemessen anderen Zielen zu widmen.«
    »Ich verstehe nicht, worauf –«
    »Sie hat uns absichtlich von unserer Schwester getrennt«, sagte Zoe. »Sie
wollte
uns schwächen – und es gelang ihr auch. Natürlich. Nur zusammen können wir unsere wahre Stärke entfalten.«
    »Eure wahre Stärke. Was ist das? Wofür wurdet ihr erschaffen? Wie sollt ihr dem... eurem Vater helfen?«
    »Das weiß nur unser Vater.«
    »Ihr selbst habt keine Ahnung?«
    »Nein.«
    Motorengeräusch lenkte Sardon ab. Gemeinsam mit Zoe ging er zum Rand des Hügels. Unter ihnen tauchte ein klappriger alter Bus in einer Staubwolke auf. Hinter den Scheiben der Fenster saßen Gestalten in ähnlichen Kutten, wie Zoe sie trug. Hie und da schimmerte bleiche Haut.
    Der Fahrer hielt am Fuß der Treppe. Auch er schien ein Archont zu sein.
    Sardon verkniff sich die Frage, wo er fahren gelernt hatte. Wahrscheinlich hatte Jada sich diese Kenntnisse irgendwann angeeignet. Das genügte. Effektiver konnte ein Kollektiv nicht funktionieren...
    »Komm«, sagte Zoe und ergriff seine Hand. Ihre Haut war kalt, aber nicht unangenehm.
    »Schlagen eure Herzen?«, fragte Sardon unzusammenhängend.
    »Natürlich.«
    »Aber ihr seid keine Menschen mehr.«
    Sie tat es mit einem Achselzucken ab.
    »Menschen«, sagte Sardon, »hätten in der Einsamkeit eures Kerkers den Verstand verloren. Und Vampire auch.«
    »Vampire sind toter als wir«, sagte Zoe etwas, das ihn verletzte – mehr als eine Waffe es je vermocht hatte.
    »Was willst du damit sagen?«, fauchte er.
    Ihre Augen schienen in Blut zu schwimmen. Dann drehte sie ihr Gesicht weg und stieg die Treppe hinab. »Nichts. Komm.«
    Sardon ballte die Fäuste.
    Unten stand der Bus mit laufendem Motor im Licht des Morgens.
    Ich war viele Stunden ohne Bewusstsein,
dachte Sardon. Er warf einen letzten Blick zurück zu dem Loch im Boden, über das sich irgendwann Archäologen freuen würden.
    Dann folgte er Zoe.
    Und die Archonten ihm.
    Nach Jerusalem...
     
     
    ... während Stunden zuvor, in England
,
    die Nacht ein Heer von Gestalten wie in einen Kokon aus geronnener Finsternis eingesponnen hatte. Das milchene Licht des vollen Mondes vermochte die Versammelten nicht zu berühren. Es wob nur die Ebene in matten Glanz, schien aber vor der geisterhaften Prozession, die darüber zog, auf unmögliche Art zurückzuschrecken –
    - und es tauchte die Steinkreise in ein Silberbad.
    Glory Anson wusste, dass Stonehenge das Ende ihres Weges war. Niemand hatte es ihr gesagt – so wie niemand ihr irgendetwas gesagt hatte, seit sie von McDermotts Farm aufgebrochen waren –, aber es konnte keinen Zweifel geben. Die Zielstrebigkeit, mit der Milton Banks und seine gemeingefährlichen Schergen die Menschenmenge über die Weite der Salisbury Plains führten, ließ keinen anderen Schluss zu.
    Eine Antwort aber auf die Frage, warum sie nach Stonehenge marschierten, wusste Glory nicht. Und niemand gab sie ihr.
    Noch vor dem Abmarsch war sie gefesselt worden, und auf dem Weg wichen Carl Palmoy und Anthony Portobello nicht von ihrer Seite.
    Doch solche Vorsicht wäre nicht einmal vonnöten gewesen. Glory sann nicht über Fluchtmöglichkeiten nach – nur darüber, wie sie Milton Banks zur Rechenschaft ziehen konnte für das, was er Devan Daridov angetan hatte.
    Nur Banks' Tod konnte der angemessene Preis für den Mord sein, das stand für Glory fest. Wie sie ihn aber herbeiführen sollte, davon hatte sie noch immer nicht die geringste Vorstellung.
    Einzig ihr Wunsch, es zu tun, ließ nicht nach. Das Feuer aus Zorn und Hass in ihr würde allein Milton Banks' Blut löschen können.
    Er hatte ihr den Menschen genommen, der zur Liebe

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