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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Schönheit wegen, und noch eindrucksvoller freilich war ihr harmonisches Zusammenwirken. Dieser Ort strahlte Ruhe und Friedlichkeit aus, er atmete Andacht –
    – und umso frevelhafter schien es Heaven, dass gerade sie sich hier aufhielt, zumal an der Seite des Leibhaftigen!
    »Im Felsendom«, antwortete Gabriel fast fröhlich. »Im 'Erhabenen Heiligtum', das von drei Weltreligionen anerkannt wird.« Er zeigte zur Mitte des Domes hin. »Dieser Felsen dort galt der arabischen Geographie als Mittelpunkt der Welt. Abraham war hier bereit, seinen Sohn zu opfern –«, der Teuflische grinste abfällig, »– und die Muslime wollen hier den Fußabdruck des Propheten Mohammeds und den der Hand des Erzengels Gabriel erkennen...«
    Heaven sah angestrengt hin. »Und? Ist es so?«
    Gabriel zuckte die Schultern. »Was weiß ich? Ich war nicht bei allem zugegen, was auf dieser Welt geschah. Immerhin bin ich auch nur –«
    »– ein Mensch?«, ergänzte Heaven spöttisch, als er unvermittelt abbrach.
    »In mancherlei Hinsicht vielleicht zu menschlich –«, räumte der andere ein und ergänzte betont: »–
noch

    »Was willst du damit sagen?«, fasste Heaven nach. »Was hast du vor? Und warum brachtest du mich gerade an diesen Ort?«
    »Ich liebe es, Orte wie diesen mit meiner Präsenz zu – beehren. Mit jedem meiner Schritte nehme ich ihnen etwas von ihrer Würde, von ihrer – Heiligkeit.« Versonnen strich Gabriel mit der Hand an der mosaikverzierten Wand entlang, und Heaven glaubte etwas wie einen flüchtigen dunklen Schatten zu sehen, den die Berührung hinterließ.
    Eine Ahnung durchzuckte plötzlich ihr Hirn. Der Gedanke verblasste, noch ehe sie ihn recht zu fassen vermochte. Aber wie von selbst formulierte ihr Mund eine entsprechende Frage: »Bist du –«, sie verbesserte sich, »– sind wir
deshalb
in Jerusalem? Willst du diese Stadt... entweihen? Ist das dein Plan?«
    Gabriel lachte meckernd. Das Geräusch dröhnte widernatürlich laut durch den Felsendom. »Du bist ein kluges Kind, in der Tat. Es wäre ein Fehler gewesen, dich mir nicht zu verpflichten.« Dann aber schlug sein Ton abrupt um, gewann etwas Misstrauisches. Lauernd maß er Heaven aus den Augenwinkeln. »Oder...
war
es ein Fehler?«
    Heaven wunderte sich über die eigene Ungerührtheit, mit der sie den Blick des Leibhaftigen sowie die ganze irreale Situation ertrug. »Du kannst es nur herausfinden, indem du mir verrätst, was ich für dich tun soll«, meinte sie, »und was du vorhast.«
    Gabriel schwieg. Eine ganze Weile schritt er stumm dahin, dem Verlauf des äußeren Gangs folgend. Heaven ging ihm nach, im Abstand von zwei, drei Schritten.
    »Wie kommt es, dass wir allein hier sind?«, fragte sie dann, nicht aus echtem Interesse, sondern um das unangenehm werdende Schweigen zu beenden. »Ich dachte, dieser Dom wäre das Ziel von Pilgern aus aller Welt und zu keiner Zeit wirklich verlassen.«
    »Sind wir das denn?«, entgegnete Gabriel ruhig, »Allein? Oder scheint es nur so?«
    Mit einer beiläufigen Geste strich er durch die Luft, und für einen Moment schien es Heaven, als sehe sie alles ringsum wie durch Wasser, das in Bewegung geriet. Und dahinter, verschwommen nur, undeutlich – bevölkerten Menschen den Felsendom, in dem sie sich eben noch allein mit Gabriel gewähnt hatte!
    Die wellenartige Bewegung der Luft verebbte, und als sie vollends zur Ruhe kam, verbarg der magische Schild die jenseits davon liegende Wirklichkeit.
    »Beeindruckend«, meinte Heaven lapidar.
    »Nicht mein bester Trick«, gab Gabriel mit schiefem Grinsen zurück.
    »Du kommst vom Thema ab«, erinnerte Heaven.
    Er nickte.
    »Ja«, sagte er gedehnt, »und vielleicht sollte ich dir tatsächlich das eine oder andere erzählen...«
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    Gabriel ließ sich nicht beirren. Als hätte Heaven ihn nicht unterbrochen, fuhr er fort: »... auf dass du erkennst, wer ich bin – und was ich bin.«
    Er hielt inne. Sein Blick ging scheinbar ins Nichts, tatsächlich aber schaute er zurück in die Geschichte dieser Welt – und in Hunderte von Gesichtern, die im Laufe dieser Geschichte allesamt die seinen gewesen waren.
    Gabriel begann zu erzählen. Eine Geschichte von vielen. Jene, die vom triumphalsten Sieg des Bösen berichtete – und zugleich von seiner ärgsten Niederlage.
    Der Teuflische schilderte die seinerzeitigen Geschehnisse nicht mit bloßen Worten; er
zog
Heaven förmlich hinein.
    Und so kam es, dass sie die vielleicht größte und sicher

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