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Baedeker Reiseführer London

Baedeker Reiseführer London

Titel: Baedeker Reiseführer London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Eisenschmid , Kathleen Becker , John Sykes
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Weltkriegs so etwas wie das inoffizielle Hauptquartier für Charles de Gaulle; einige Jahre später verlor in diesem Pub der trinkfreudige Dichter Dylan Thomas 1953 das einzige Manuskript seines Hörspiels »Unter dem Milchwald«.
Etwas Ruhe
    Über die Old Compton St. Richtung Westen kommt man zur Wardour St., deren nördlicher Abschnitt das Zentrum der britischen Kinobranche ist, und nach einigen Schritten ist man am grünen Platz vor dem merkwürdigen Turm der St. Anne’s Church . Er ist das einzige Überbleibsel der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche – ein Architekturkritiker beschrieb die Form der Spitze als »gekreuzte Bierfässer«. Der Kirchhof bietet Erholung in einer hektischen Gegend und ist die letzte Ruhestätte des Essayisten William Hazlitt (1778 – 1830), dessen Adresse Frith St. Nr. 6 jetzt das sehr feine Hazlitt Hotel beherbergt, und des deutschen Abenteurers Theodor von Neuhoff (1694 – 1756), der für die Unabhängigkeit von Korsika kämpfte, König der Insel wurde und später sein Königreich als Pfand für seine Befreiung aus einem Londoner Schuldnergefängnis bot.
Doch noch ein bisschen verrucht
    In der Brewer St. hat sich doch noch ein Rest vom verruchten Soho gehalten. An Sexshops und dubiosen Klubs vorbei geht es Richtung Westen und dann rechts in die Lower James St. zum Golden Square . Er wurde Anfang des 18. Jh.s für ein adliges Publikum angelegt, woran einige wenige Bauten erinnern, so zwei Häuser an der Westseite, ehemals Domizil der portugiesischen Botschaft. Hier sind die Geschäfte auf der Regent St. und die U-Bahn-Station Piccadilly Circus nicht weit.
     
Tour 5
Spitalfields – Immigrantenviertel seit 300 Jahren
    Start: U-Bahn-Station Aldgate East
    Ziel: Spitalfields Market
    Dauer: 1,5 – 2 Stunden
    Spitalfields grenzt unmittelbar östlich an das Bankenviertel der City. Obwohl sich das Geld der Finanzwelt in Läden und Cafés bemerkbar macht, prägen das Alltagsleben der Bangladeshis und Studenten sowie die Vergangenheit als Viertel hugenottischer und jüdischer Einwanderer das Geschehen.
    Tour 5

    Karte downloaden: http://www.baedeker.com/ebooklondon-downloads/london-tour-5
Kunst und Handwerk
    Direkt neben der U-Bahn-Station Aldgate East, Ausgang 3, steht die Whitechapel Art Gallery , 1901 im Arts & Crafts-Stil gebaut. Zusammen mit der benachbarten Bibliothek stellte sie als »Universität des Ghettos« eine wichtige Kultureinrichtung für das arme East End dar und ist heute eine der profiliertesten Ausstellungsorte Londons für zeitgenössische Kunst. Die Whitechapel High St. führt östlich zur Osborne Street. Wer genug Zeit hat, kann einen Abstecher ca. 400 m östlich zur Glockengießerei Whitechapel Bell Foundry unternehmen. Dieser wohl älteste Betrieb in ganz England besteht seit 1570 an diesem Ort. Sein berühmtestes Erzeugnis: die Big Ben-Glocke.
    Whitechapel Bell Foundry: 32 Whitechapel Road; Ausstellung und Shop Mo. – Fr. 9.00 – 17.00 Uhr, selbstgeführte Touren (12 £) nur Sa. nach Vereinbarung, www.whitechapelbellfoundry.co.uk.
Banglatown
    Die Osborne St. mündet in Brick Lane, die Hauptachse von »Banglatown«, das Viertel der Immigranten aus Bangladesh. Hier steht ein Curry-Restaurant neben dem anderen. Monika Ali’s Erfolgsroman »Brick Lane« beschreibt das Leben um die letzte Jahrtausendwende, als die Straßenszene noch vielfältiger war und es z. B. mehr Textilgeschäfte gab als heute.
    Linker Hand in der Fashion St. steht der Moorish Market, 1905 im maurischen Stil gebaut und heute Wirtschaftskolleg. Die Jamme Masjid Mosque Ecke Fournier St./Brick Lane ist das einzige Bauwerk Großbritanniens, das drei Weltreligionen gedient hat: 1743 von aus französischen Hugenotten als Église Neuve gebaut, wurde sie 1809 von einer Gesellschaft zur Missionierung der hier ansässigen Juden übernommen. Das misslang, denn 1897, nach der Einwanderung Zehntausender osteuropäischer Juden, wurde die Kirche zur Synagoge. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die jüdische Gemeinschaft nach und nach weg und 1975 erfolgte die Umwandlung in ein muslimisches Gotteshaus. Auf Brick Lane einige Schritte weiter sieht man rechts den Schriftzug »CH. N. Katz« über einem Fenster. Hier wurden im letzten verbleibenden jüdischen Laden des Viertels bis Ende der 1990er Papiertüten und Kordeln verkauft.
Das alte Schneiderviertel
    Stattliche Häuser aus georgianischer Zeit säumen Fournier Street. An deren Ende steht die markante Kirche Christchurch Spitalfields , ein Werk des

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