Baedeker Reiseführer London
Wren-Schülers Nicholas Hawksmoor. Von der Fournier St. biegt man rechts in die Wilkes St. und wieder rechts in die Princelet St.: Beide Straßen vermitteln einen Eindruck vom Wohlstand der hugenottischen Seidenweber im 18. Jh., die kostbare Kleidung für die feine Gesellschaft herstellten– Beispiele sind imVictoria & Albert Museum zu sehen. Von den langen Fensterreihen der ausgebauten Dachgeschosse profitierten ab dem 19. Jh. jüdische Schneider. Wieder auf Brick Lane, geht es nach Norden zur ehemaligen Truman-Brauerei , heute in den Händen eines schrägen, jungen, kreativen Volks: Modegeschäfte, preiswerte Esslokale, Künstlerateliers, Medienunternehmen, Nachtklubs und ein schriller Sonntagsmarkt.
Marktleben
Ein Stückchen zurück nach Süden, rechts in die Hanbury St. (Dachfenster der Weber im Haus Nr. 24-26) und über die Commercial St. geht es zum Spitalfields Market . Der westliche Teil der Markthalle aus den 1880er-Jahren wurde für schicke Neubauten abgerissen, doch ein Eindruck des alten Marktgeschehens bleibt, besonders sonntags, wenn in der gesamten Umgebung richtig viel los ist (Achtung: samstags und montags ist geschlossen!).
Nördlich des Markts zeigen die Folgate St. und die umliegenden Straßen Beispiele für sanierte Stadthäuser des 18. Jh.s. InNr. 18 Folgate St. schuf der Amerikaner Dennis Severs eine bezaubernde Rekonstruktion des einstigen Lebens dort, ein begehbares Gesamtkunstwerk.
Am Markt vorbei geht es über Fort St. in die Sandys Row zur letzten Synagoge des Viertels in einem Bau aus dem Jahr 1854; dann weiter links in die stimmungsvolle Artillery Passage . Hier oder im Spitalfields Market bieten viele Cafés und Restaurants Stärkung.
www.dennissevershouse.co.uk
Ausflüge
In die nähere Umgebung
Schlussendlich kann man sich auch zu einem Ausflug nach außerhalb aufmachen. Obligatorisch ist natürlich Greenwich , wo Britanniens Seemacht geformt wurde; darüberhinaus locken die herrlichen Parks und Gewächshäuser von Kew Gardens , die majestätische Stille um den Tudor-Palast Hampton Court Palace oder das Flanieren an der Riverside von Richmond . Wer wissen will, wo und vor allem wie die Royals wohnen, muss unbedingt nach Windsor Castle fahren.
Etwas weiter weg
Noch in einem Umkreis von 100 km um London gibt es einige sehr lohnende Ausflugsziele. Sie sind allesamt gut mit der Bahn oder mit Linienbussen (ab Victoria Coach Station) zu erreichen.
Arundel in den South Downs (80 km südlich) gilt als eine der reizvollsten Städte Südenglands. Über ihr thront die Burg der Herzöge von Norfolk (Bahn ab Victoria Station).
Das berühmte Seebad Brighton an der Südküste (80 km südlich) lockt mit dem Vergnügungspark Palace Pier auf einem ins Meer hinausragenden viktorianischen Pier (Bahn ab Victoria Station).
In der Bischofsstadt Canterbury (75 km südöstlich) steht mit der Kathedrale einer der schönsten Sakralbauten Englands (Bahn ab Victoria Station oder Charing Cross).
Attraktiver Ausflug: nach Richmond ans Themseufer
Ascot , wenige Kilometer südwestlich von Windsor, ist alljährlich im Juni zur Galopprennwoche »Ascot Week« Treffpunkt der High Society. Donnerstags kommen zum Gold Cup die Royals in Kutschen von Schloss Windsor herüber (Bahn ab Waterloo Station).
Das weltberühmte Universitätsstädtchen Cambridge (90 km nördlich) glänzt mit den mittelalterlichen Colleges (Bahn ab Liverpool Street Station) und Oxford , eine der ältesten Universitätsstädte der Welt (90 km nordwestlich), gilt aus historischer und architektonischer Sicht als die zweitwichtigste Stadt Großbritanniens nach London. Besonders attraktiv sind die Colleges, die Kathedrale, die Gärten und die High Street – und natürlich das Studentenleben (Bahn ab Paddington).
SEHENSWERTES VON A BIS Z
Das Britische Museum mit seinem fantastischen Innenhof, Buckingham Palace, Trafalgar Square und die berühmte Tower Bridge – nur einige der Highlights, die London zu bieten hat.
All Hallows-by-the-Tower
Lage: Byward Street, EC 3
U-Bahn: Tower Hill
Führungen n. V. Tel. 020 74 8129 28
oder
www.allhallowsbythetower.org.uk , 5 £
All Hallows, in Sichtweite vomTower, ist Londons älteste Kirche. Von ihrem Turm beobachtete Samuel Pepys den Brand von 1666.
Sie wurde im Jahr 675 von Mönchen der Abtei Barking gegründet, im 13. – 15. Jh. neu erbaut, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1957 wiedererrichtet. Die Krypta stammt aus dem 14. Jh., der Turm von 1658 ist typisch für die Zeit Cromwells.
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