Baedeker Reiseführer London
zurück, doch seit einer umfassenden Renovierung 2001 dient der historische Finanzplatz nur noch als edles Einkaufszentrum . Das Hauptquartier der London Stock Exchange befindet sich jetzt am Paternoster Square nebenSt. Paul’s Cathedral. Nach wie vor spielt aber das Glockenspiel der alten Börse täglich um 9.00, 12.00, 15.00 und 18.00 Uhr englische, walisische, schottische, kanadische und australische Weisen.
Lombard Street
Londons Bankenzentrum ist seit dem Mittelalter die rechts von der Börse abgehende Lombard Street, die ihren Namen den Geldverleihern aus der Lombardei verdankt. Reminiszenz an diese Zeit sind die Firmenschilder: Analphabeten erkannten ihre Bank am Wappen, sodas Pferd von Lloyd’s (1677), die drei Kronen von Coutts, Krone und Anker der National Westminster Bank, den Anker von Williams and Glyn’s, die Artischocke von Alexander, den Adler von Barclay’s und den Grashüpfer von Martins, die 1563 Greshams Emblem übernahmen, der hier wohnte. 1691 zog Lloyd’s Coffeehouse von der Tower Street hierher, die Keimzelle von Lloyd’s of London (Leadenhall Market). Die Fensterfront des Kaffeehauses ist im National Maritime Museum inGreenwich nachgebaut. Viele Bankgeschäfte werden heute aber in den Hochhäusern von Canary Wharf in denDocklands abgewickelt (Baedeker Wissen S. siehe >> ).
Auch wenn sie nicht sehr attraktiv wirkt: St. Mary Woolnoth (1716 – 1727) am Anfang der Lombard Street offenbart sich unter ihrer blauen Stuckdecke als barockes Juwel und verdient mit Recht, das Meisterwerk des Wren-Schülers Nicholas Hawksmoor genannt zu werden.
Mansion House
Mansion House, der von George Dance d. Ä. zwischen 1739 und 1753 im palladianischen Stil erbaute Amtssitz des Lord Mayor of London , liegt wenig südlich von Bank Station am Mansion Place. Unter dem korinthischen Säulenvorbau mit Szenen vom Aufstieg Londons im Giebelrelief steht der Lord Mayor bei offiziellen Anlässen. Bei der einstündigen Führung sieht man möblierte Empfangsräume, eine feine Sammlung niederländischer Gemälde des 17. Jhs. (u. a. Frans Hals, Jacob van Ruisdael, Jan Steen) und man darf den Bankettsaal Egyptian Hall bewundern, der aber nicht auf ägyptische Vorbilder zurückgeht, sondern auf die Beschreibung eines »ägyptischen Raumes« in den »Zehn Büchern von der Baukunst« des römischen Architekten und Militärtechnikers Vitruv. Auch elf Gefängniszellen aus der Zeit, als in Mansion House noch Gericht gehalten wurde, werden gezeigt.
Führung : Di. 14.00 Uhr, Eintritt: £ 6
St. Stephen Walbrook
St. Stephen Walbrook schließt sich unmittelbar an die Südseite von Mansion House an. Sie ist die Pfarrkirche des Lord Mayor. Man vermutet, dass Christopher Wren bei ihrem Bau von 1672 bis 1679 die Probleme einer frei tragenden Kuppel studierte, die er dann in ungleich größerem Ausmaß anSt. Paul’s Cathedral baute. Die Kuppel von St. Stephen Walbrook wölbt sich, von korinthischen Säulen getragen, über einem spöttisch »The Camembert« genannten Travertin-Altar von Henry Moore (1987). Kanzel und Altar sind noch die von Wren entworfenen Originale.
Temple of Mithras
In der Queen Victoria Street, die vor Mansion House nach Südwesten abgeht, wurden bei Bauarbeiten zum Bürohaus Bucklersbury die Reste des römischen Mithras-Tempels freigelegt, der von 90 n. Chr. an über 250 Jahre lang benutzt wurde. Fundstücke sind imMuseum of London zu sehen.
London Stone
Nicht völlig klar ist, was es mit dem London Stone an der Wand der Chinese Banking Corporation in 111 Cannon Street auf sich hat – bezeichnet er den »Nabel Londons«? Sicher ist, dass sich Rebell Jack Cade hier 1450 zum »Lord of the City« ausrief.
British Library
Lage: 96 Euston Road, NW 1
U-Bahn: King’s Cross/St. Pancras
Mo. – Sa. ab 9.30, So. 11.00 – 17.00 Uhr
Eintritt frei www.bl.uk
Bibliophile Seelen sollten unbedingt die ständige Ausstellung in der British Library ansehen.
Die British Library wurde 1972 durch Zusammenfassung mehrerer Bibliotheken gegründet, an erster Stelle der desBritish Museum. Deren Grundstock bildeten die Nachlässe von Sir Robert Cotton, Robert Harley, Sir Hans Sloane und Charles Townley sowie die Königliche Bibliothek, die Georg II. 1757 abtrat; die Bibliothek Georgs III. wurde 1823 erworben. Platzprobleme in den alten Räumen im British Museum führten zum Neubau nach Plänen von Colin St. John Wilson, der 1997 eröffnet werden konnte. Heute hält die Bibliothek allein 14 Mio. Bücher vor. Im zentralen
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