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Baedeker Reiseführer London

Baedeker Reiseführer London

Titel: Baedeker Reiseführer London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Eisenschmid , Kathleen Becker , John Sykes
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aber selbstverständlich tastete er dabei die einzigartige, in Blau und Gold leuchtende Tudordecke nicht an. Beiderseits des Eingangs prangen die Wappen von Heinrich VIII. und Jane Seymour.
    Über eine Wendeltreppe im Südflügel des Clock Court kommt man in die Wolsey Rooms, die ältesten Räume im Palast, in denen nach Wolsey auch Heinrich VIII. und Katharina von Aragón lebten. Hier führt eine Ausstellung durch das Leben des jungen Heinrich : Gemälde (u. a. Porträts von Hans Holbein) in Kombination mit interaktiven Terminals lassen die Zeit lebendig werden, in der der König europäische Machtpolitik betrieb und noch nicht als Weiberheld und Saufaus verschrien war.
    Auf der von Antonio Verrio prächtig ausgemalten King’s Staircase kommt man hinauf in die von Wren geplanten Gemächer von Wilhelm III. , die allesamt von großen Barockkünstlern ausgestaltet wurden:Holzschnitzereien von Grinling Gibbons, Fresken von Antonio Verrio, Schmiedeeisen von Jean Tijou, Marmorarbeiten von John Nost, Gemälde u. a. von Tintoretto im King’s Drawing Room. Königliches Machtbewusstsein strahlt der Thronsaal aus. Eher nüchtern fallen dagegen die Räume von Wilhelms Gemahlin Maria aus; im Queen’s Guard Chamber hängt immerhin ein Gemälde von Godfrey Kneller.
    Auf keinen Fall auslassen darf man die Tudor Kitchens . Küchen, Bier- und Weinkeller geben einen Eindruck davon, welcher Aufwand für die Versorgung des Palasts mit 600 Bewohnern betrieben werden musste – pro Jahr wurden beispielsweise 1240 Ochsen und 8200 Schafe verarbeitet. Wenn man Glück hat, erlebt man auch eine der Kochvorführungen , die in der Regel an jedem ersten Wochenende eines Monats stattfinden.
Gärten und Park
    Beim Rundgang durch die Gärten streift man durch den Privatgarten Wilhelms III., den unter Wilhelm von Oranien angelegten Brunnengarten, den Tudor- und elisabethanischen Knotengarten sowie den von Wren konzipierten Broad Walk, wo eine echte Rarität steht: der überdachte Tennisplatz aus der Tudorzeit, auf dem heute noch nach alten Regeln gespielt wird. Besonders sehenswert ist der vom berühmten Landschaftsgärtner Capability Brown 1769 gepflanzte Great Vine , ein Trollinger-Weinstock mit einem Durchmesser von heute vier Metern. Die Jahresernte von ca. 300 kg Trauben wird an Besucher verkauft. Sind Kinder dabei, sollte man sich auf jeden Fall auch in den großen Heckenirrgarten The Maze wagen, der seit 1690 besteht. Die zur Themse hin zeigende Lower Orangery bewahrt ein Meisterwerk der europäischen Kunst und eines der bedeutendsten Werke der Renaissance-Malerei überhaupt: Andrea Mantegnas (1431 bis 1506) Zyklus »Triumphzug des Cäsar« , neun Gemälde mit überlebensgroßen Figuren, die Karl I. 1629 erwarb.
    Im Themsebogen erstreckt sich auf 2,8 km 2 der Home Park mit Teichen, langen Spazierwegen und Wildbestand.
    BAEDEKER WISSEN ?
Nicht versäumen
    Great Hall: Prachtstück aus der Tudorzeit
Young Henry VIII Exhibition
Tudor Kitchens: täglich kochen für 600 Hungrige
The Maze: zum Verirren
»Triumphe des Cäsar«: Gemäldezyklus von Andrea Mantegna
Tudor Tennis Court: Heinrichs VIII. Tennisplatz
Harrods

    Lage: 87 – 135 Brompton Rd., SW 1
    U-Bahn: Knightsbridge
    Mo. – Sa. 10.00 – 20.00 Uhr
    Neben Tower, British Museum, Buckingham Palace, Westminster Abbey und Big Ben ist Harrods die meistbesuchte Attraktion Londons – und wer Großbritanniens größtes Kaufhaus nicht gesehen hat, hat wahrlich etwas versäumt.
    Henry Edward Harrod eröffnete 1824 einen Laden für Stoffe und Kurzwaren in Southwark. 1834 findet man ihn, nun Lebensmittelhändler, im East End und 1849 zog er in die Nähe des Hyde Parks, weil er sich durch die dortige Great Exhibition von 1851 gute Geschäfte versprach. Sein Sohn Charles Digby Harrod erweiterte das Sortiment und baute nach einem Brand, der 1883 sein Kaufhaus zerstörte, das heutige, in aller Welt bekannte Gebäude.
    1985 kaufte der Ägypter Mohammed Al-Fayed das Luxusgeschäft. Sein Sohn Dodi begleitete Prinzessin Diana, als diese im Sommer 1997 in Paris tödlich verunglückte. Danach brachte Al-Fayed es fertig, dass Harrods das Privileg des Hoflieferanten entzogen wurde, weil er behauptete, Prinz Philip habe das Paar vom Geheimdienst ermorden lassen. 2010 verkaufte er für 1,5 Mrd. £ an die Königsfamilie von Qatar. Der Altar für Diana und Dodi im Treppenhaus bei der Egyptian Hall ist auch unter den neuen Eigentümern geblieben.
    In der Kathedrale der Delikatessen: Harrods’ Food Hall
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