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Baedeker Reiseführer London

Baedeker Reiseführer London

Titel: Baedeker Reiseführer London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Eisenschmid , Kathleen Becker , John Sykes
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für alle, überall hin«
    Aus Mr. Harrods kleinem Laden ist eine Institution mit 330 Abteilungen auf 90 000 m 2 Verkaufsfläche und 4000 Angestellten geworden, die stolz ihrem Firmenmotto nacheifern: »Alles für alle, überall hin.« Harrods ist Erlebnis und Ereignis zugleich. Mag Fortnum & Mason ( siehe >> ) eine Idee vornehmer sein – die Harrods-Angestellten tragen immerhin keinen Cut bei der Arbeit wie die Konkurrenz in Piccadilly –, so versteht sich der Konsumtempel an der Brompton Road am besten auf die Inszenierung seiner selbst: Harrods ist nicht nur Kaufhaus, sondern zur Marke geworden. Der größte Unterschied zu den Rivalen ist der, dass es bei Harrods alles gibt; was es nicht gibt, wird selbstverständlich besorgt. Man sollte nicht befürchten, Harrods sei nur eine Sache für Menschen mit dicker Brieftasche – hier kann man auch ganz normal einkaufen. Der Reiz aber ist der Luxus. Deshalb drängen Ströme von Touristen durch die Eingangstüren und werden auch eingelassen, sofern sie keine kurzen Hosen, keine zu freizügige Oberbekleidung und keine umgehängten Rucksäcke tragen und: ja nicht fotografieren! Dann aber kann man staunenden Auges durch die Abteilungen wandeln: die Egyptian Hall mit edelster Einrichtung, die riesige Parfümabteilung, die Abteilung für feine Geschenke für den Herrn, die Sportabteilung, wo es beste Ausrüstung für Cricket, Golf und Polo gibt, die Spielzeugabteilung oder die typisch britische Abteilung für Schuluniformen. Höhepunkt aber sind die viktorianischen Food Halls im Erdgeschoss: In diesen üppig geschmückten Hallen fühlt man sich wie in einer Kathedrale der Delikatessen.
    BAEDEKER TIPP !
Picknick im Hyde Park
    Spätestens zwischen Dutzenden Sorten italienischer Salami, französischen Käses und englischer Biskuits wird jeder schwach und greift zum Portemonnaie: Ist es nicht herrlich, mit einer in Harrods Food Hall wohlgefüllten Tüte in der Hand zum Picknick in den nahen Hyde Park zu gehen?
Houses of Parliament

    Lage: Parliament Square, SW 1
    U-Bahn: Westminster
    Besuchereingang: St. Stephen’s Entrance (Westseite)
    www.parliament.uk
    Das Herz der britischen Demokratie schlägt in den Houses of Parliament. Sie sind Sitz von Oberhaus und Unterhaus und heißen offiziell »The Palace of Westminster«, stehen sie doch am Ort des alten Königspalasts.
Alte KönigsresidenzBaedeker Wissen siehe >>
    Dieser wurde von Eduard dem Bekenner erbaut und von Wilhelm dem Eroberer und Wilhelm Rufus vergrößert, der zwischen 1097 und 1099 auch Westminster Hall erbauen ließ. Ein Brand im Jahr 1512 verschonte nur diese, die im 14. Jh. errichtete St. Stephen’s Chapel sowie die Krypta. Bis 1529, als Heinrich VIII. den benachbarten Whitehall Palace übernahm, war der Westminster-Palast königliche Residenz. 1547 wurde er Sitz des Parlaments: Das Unterhaus zog in die St. Stephen’s Chapel, das Oberhaus in einen am Südende des Hofs gelegenen Saal. Das heutige Parlamentsgebäude ist ein Werk von Sir Charles Barry (1795 – 1860), der es von 1839 an als Reverenz anWestminster Abbey im neogotischen Stil erbaute. Die erste offizielle Parlamentseröffnung fand 1852 statt, doch erst 1888 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Die im Zweiten Weltkrieg schwer getroffenen Gebäude wurden 1948 bis 1950 wiederaufgebaut.
Gunpowder Plot
    Aufruhr gab es 1605, als eine von Robert Catesby angeführte Gruppe von Katholiken das Parlament in die Luft sprengen wollten, um König Jakob I. bei der Parlamentseröffnung am 5. November zu töten. Mit der Ausführung war Guy Fawkes beauftragt, der als überzeugter Katholik 1593 das protestantische England verlassen hatte, um sich in den Spanischen Niederlanden als Soldat zu verdingen und von dort die nötige militärische Erfahrung mitbrachte. Er deponierte in einem Keller unter dem Parlament 36 Fässer Pulver. Der Anschlag wurde jedoch verraten, und bei der Durchsuchung der Räume entdeckte man Fawkes. Zum Tode verurteilt, sollte er am 31. Januar 1606 vor dem Parlament – wie zwei seiner Mitverschwörer – gehängt und gevierteilt werden. Ersteres blieb ihm erspart: Er sprang vom Schafott und brach sich das Genick.
    Seither findet jedes Jahr vor der Eröffnung des Parlaments eine genaue Durchsuchung der Kellerräume in historischen Kostümen statt (Abb. siehe >> ), und jeweils am 5. November begeht man den »Guy Fawkes Day« mit Feuerwerk und Maskeraden. In jüngster Zeit ist Guy Fawkes zur Symbolfigur der Occupy-Bewegung geworden.
    BAEDEKER WISSEN

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