Baedeker Reiseführer London
Thematik lieferte er mit seinem berühmten Frühwerk »Belsazar erblickt die Schrift an der Wand« (Saal 24).
Spanische, italienische und französische Malerei
Diego Velázquez , der überragende Barockmaler Spaniens, ist vertreten mit dem Bildnis »Philipp IV. von Spanien« sowie mit der erotischen Darstellung der nackt sich im Spiegel betrachtenden »Venus«. Francisco de Zurbarán malte die »Hl. Margarete« im zeitgenössischen Kostüm einer Schäferin und den »Franz von Assisi« in Meditation. Bartolomé Esteban Murillo beeindruckt durch ein heiteres Porträt eines »Bauernjungen am Fenster« und die ausgewogene Komposition der »Wunderheilung Christi an einem Gelähmten« (alle erwähnten Gemälde in Saal 30). Die italienische Barockmalerei erlebte einen ersten Höhepunkt in den von starkem Helldunkel und kräftiger Körpermodellierung geprägten Werken von Caravaggio , z. B. im »Emmaus-Mahl« (Saal 32). In Frankreich vertrat Claude Lorrain (Saal 20) eine gefühlsbetonte Landschafts- und Architekturmalerei, während Nicolas Poussin eher klassizistische Strenge walten ließ (Saal 19). Die Brüder Le Nain (Saal 18) dagegen malten die Lebensumstände der Unterschichten wie die »Bauersfrau mit ihren fünf Kindern« (1642). Philippe de Champaigne wird mit seinem Staatsporträt »Kardinal Richelieu« seinem Ruf als höfischer Porträtmaler gerecht (Saal 18).
OSTFLÜGEL (MALEREI VON 1700 BIS 1920)
Britische Malerei
William Hogarth wagte mit seiner sechsteiligen Darstellung »Marriage A-la-Mode« einen kritischen Blick auf die Scheinmoral von Adel und Bürgertum am Beispiel der Heiratsmoden (Saal 35). George Stubbs hingegen malte just diese Schichten in gefälligen Darstellungen bei Landpartien und Pferdezucht (Saal 35). Joshua Reynolds verbindet in seiner Porträtkunst Individualität mit Repräsentationsbedürfnis, so bei »Colonel Sir Banastre Tarleton« (Saal 36) oder bei »Lord Heathfield« (Saal 34). Thomas Gainsborough malte seine Porträts, z. B. im »Morgenspaziergang« (Saal 34), in einer fast vorimpressionistisch anmutenden Farb-Form-Auflösung. John Constable steht mit seiner naturalistischen Landschaftsschilderung an der Schwelle zum 19. Jh. und beeinflusste nachhaltig die spätere französische Freilichtmalerei. Die unvollendete »Bucht von Weymouth«, »Der Heuwagen« (alle Saal 34) sowie »Salisbury Cathedral und Leadenhall« sind große Beispiele seiner Malerei (alle Saal 34). J. M. W. Turner entwickelte sich von der romantischen Landschaftsmalerei bis an die Grenze zur Gegenstandslosigkeit im Spätwerk. »Die kämpfende Temeraire« (1838) zeigt in der diffusen Lichtstimmung des verlöschenden Tages die letzte Fahrt dieses zum Abwracken bestimmten Schiffs; in »Calais Pier« verdeutlichen dynamische Farbwirbel die Seenot eines Schiffs. In »Regen, Dampf und Geschwindigkeit« fährt ein Zug lindwurmartig durch eine bis zur Unkenntlichkeit in Farblicht aufgelöste Landschaft fährt (alle Saal 34).
John Constable malte den »Heuwagen« im Jahr 1821.
Französische Malerei
Berückende Interieurs und sinnliche Stillleben schuf Jean Siméon Chardin (»Die junge Lehrerin«), während Antoine Watteau mit »La gamme d’amour« ein Maler jener imaginären »fêtes galantes« war, in denen sich Traum und Wirklichkeit der Rokokowelt durchdringen (alle Saal 33). In der Mitte des 19. Jh.s pflegte Jean Auguste Dominique Ingres einen eher klassizistisch-ruhigen Stil, was das Porträt »Madame Moitessier« (Saal 41) verdeutlicht. Gustave Courbet zählt mit seinen Landschaften zum französischen Realismus (Saal 41), wohingegen Camille Corot bereits der Freilichtmalerei verpflichtet war (Saal 42). Zur Gruppe der Impressionisten gehörten Edouard Manet (»Hinrichtung Kaiser Maximilians«), Claude Monet , der 1870 zusammen mit Camille Pissarro London besuchte (»Die Themse unterhalb von Westminster«, Saal 43), Pierre Auguste Renoir (»Ruderboot«, Saal 43), Edgar Degas (»Tänzerinnen«, Saal 46) und zeitweilig Paul Cézanne (»Die Badenden«, Saal 45).
Spanische und italienische Malerei
Goyas eher skeptischer Blick auf und in den Menschen kommt vor allem in seinen Porträts »Herzog von Wellington« und des Rechtsgelehrten »Dr. Peral« zum Ausdruck (beide Saal 39). Das ausklingende 18. Jh. erlebte in Venedig einen malerischen Höhepunkt mit der luftigen Rokokomalerei von Giovanni Battista Tiepolo (Saal 40), in den Veduten von Canaletto (Saal 38) und Guardi (Saal 39), die in immer neuen Variationen die Plätze,
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