Baedeker Reiseführer London
sehen sind hier auch fossile Arten und vom Menschen ausgerottete Säuger; unter der Decke schwebt das 27 m lange Modell eines Blauwals. Anschließend geht es zu den Fischen, Reptilien und Amphibien sowie zu den Wirbellosen.
Grüne Zone
Rechts der Central Hall liegt die Grüne Zone mit einem weiteren Höhepunkt: der Abteilung für Spinnen und Kriechtiere »Creepy Crawlies«. Das Riesenmodell eines Skorpions, No. 1 Crawley House, in dem man Schubladen und Schränke öffnet, um zu sehen, welche Krabbeltiere es im Haushalt gibt, und ein begehbarer Termitenhügel sind nur einige Highlights dieser höchst lehrreichen und amüsantenAbteilung. Weniger amüsant, aber nicht minder lehrreich ist die gegenüber beginnende Abteilung Ökologie. Zur folgenden Vogelabteilung zählen auch Präparate ausgestorbener Arten wie des Dodo. Im ersten Stock findet man die Abteilungen über Primaten und über die Stellung des Menschen in der Evolution. Danach geht es zu den Mineralien.
Einen Vorgeschmack auf die fantastische Dinosaurierabteilung gibt das 26 lange Skelett eines Diplodocus in der Central Hall.
Rote Zone
Kaum weniger spektakulär geht es in der Roten Zone im Anbau zu, die sich mit Erdgeschichte und Geologie befasst. Per Rolltreppe macht man eine Reise durch einen Riesenglobus, in dem die Vielfalt des Planeten Erde aufleuchtet. »Earth Today and Tomorrow« befasst sich mit dem Umgang mit den Ressourcen der Erde; hier steht auch der 3,5 t schwere Cranbourne-Meteorit aus Australien. Man macht eine Zeitreise zurück zum Urknall; anschaulich wird vorgeführt, wie Erdbeben entstehen und Vulkane ausbrechen, und in der Abteilung »Restless surface« erlebt man, wie Wind und Wetter die Oberfläche der Erde verändern. Letzter Höhepunkt: »Earth’s treasury« mit seltenen, teils spektakulären Mineralien.
Orange Zone
Schon im September 2002 eröffnet wurde das Darwin Centre als Hauptteil der orangefarbenen Zone, 2009 war auch der Erweiterungsbau so weit. Hier fährt man per Lift zur Spitze eines 28 m hohen, kokonartigen Betongebildes. Entlang einer von dort absteigenden Rampe lassen 40 interaktive Installationen die Arbeit der Naturforscher lebendig werden – und tatsächlich kann man durch Glasscheiben auch in die Labore schauen und den Forschern Fragen stellen .
Piccadilly Circus
Lage: City of Westminster, W 1
U-Bahn: Piccadilly Circus
Londons bekanntester Platz, Piccadilly Circus, in den 1960er-Jahren eines der Synonyme für »Swinging London«, ist für die Londoner »The Hub of the World«, der Angelpunkt der Welt.
The Hub of the World
Der erste Eindruck aber irritiert, denn Piccadilly Circus ist laut, hektisch und erstickt im Verkehr: Hier treffen sich seit 1819 Regent Street, Piccadilly, Haymarket und Shaftesbury Avenue. Abends und nachts ist es kaum leiser, aber dann offenbart sich der Platz als der illuminierte Einstieg in die Theaterwelt im West End. Das Shaftesbury-Denkmal in der Platzmitte, zum Gedenken an den Earl of Shaftesbury von Sir Alfred Gilbert in Aluminium gegossen, kennt jeder als »Eros-Brunnen« – eigentlich soll die Figur aber den Engel der Nächstenliebedarstellen. Eindeutig die »Vier Pferde des Helios« hingegen zeigt der fast monumentale Brunnen Ecke Piccadilly Circus / Haymarket. Bühne und Zuschauerraum des Criterion Theatre an der Südseite, eröffnet 1874, sind unterirdisch angelegt. Der London Pavilion an der Nordostseite, 1885 als Musikhalle erbaut, ist heute Teil des Vergnügungskomplexes »London Trocadero« und zur Einkaufspassage umfunktioniert.
PICCADILLY
Eine sehr feine Adresse
Die von Piccadilly Circus RichtungHyde Park abgehende Straße verdankt ihren Namen möglicherweise dem Schneider Robert Baker, der in seinem Geschäft amStrand zu Beginn des 17. Jhs. durch den Verkauf von hohen Krägen mit steifen Ecken, »pickadills« genannt, zu Wohlstand kam und sich ein großes Haus auf dem zu jener Zeit brach liegenden Gelände baute. Bald machten es ihm viele Reiche nach und heute wie damals firmieren entlang Piccadilly einige der traditionsreichsten und feinsten Adressen Londons.
Zu den besten zählt das 1707 gegründete Kaufhaus Fortnum and Mason , berühmt für seine geradezu aristokratische Lebensmittelabteilung, deren Spezialitäten – abgesehen von sündhaft teuren Picknickkörben – Tee, Gebäck und Marmeladen sind.
Royal Academy of Arts
Die 1768 gegründete Akademie hat seit 1869 ihren Sitz im 1664 begonnenen Burlington House gegenüber von Fortnum and Mason. Ihr erster
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