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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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nach außen trug. Ich fluchte leise.
    Ich kam aus dem Schlafzimmer, stellte sicher, dass die Tür nur angelehnt war, und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo Otter bereits auf der hässlichen Couch saß. Meine Klamotten schienen ihm besser zu passen als mir. Das Shirt lag eng an seiner Brust und über seinen Schultern. Die Ärmel spannten sich über seinen Oberarmen. In meinem Rausch fragte ich mich, was geschehen würde, wenn ich ihn wütend machte; ich wette, ich würde es nicht mögen, wenn er wütend wäre. Ich fühlte, wie mein Mund trocken wurde und beschloss, mich in einen Sessel ihm gegenüber zu setzen, statt auf die Couch neben ihn, während ich versuchte, das Bild von ihm als Hulk aus meinem Gehirn verschwinden zu lassen.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also sagte ich nichts. Er sagte ebenfalls nichts und ich fragte mich, wer es am längsten ohne zu reden aushalten würde. Mein betrunkenes Bewusstsein fand dies faszinierend, zumindest, bis mein betrunkener Mund sich öffnete, und sagte: „ Ich kann das nicht, Otter.“
    „Du kannst was nicht, Bär?“
    „Keine Ahnung. Hör einfach nicht auf mich. Ich bin betrunken und rede Unsinn.“
    „Was kannst du nicht, Bär?“, wiederholte er und ich verfluchte ihn im Stillen.
    „Ich kann nicht... Ich kann mich nicht um Ty kümmern“, sagte ich und dachte, dass ich eigentlich etwas anderes sagen wollte, wusste aber nicht, was es gewesen kein könnte.
    Er seufzte. „Fass das jetzt nicht falsch auf, aber du hast bei der Sache nicht wirklich eine Wahl. Du musst.“
    „Das ist nicht fair.“
    „Nein, das ist es nicht.“
    „Ich kann das nicht, Otter.“
    „Doch, du kannst.“
    „Wolltest du weggehen?“, fragte ich plötzlich.
    Das überraschte ihn und er zuckte zurück, als hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. „Was?“
    „Neulich, als wir Ty gesagt haben, dass Mom weg ist, hat der Junge dich gefragt, ob du bleibst und du hast gesagt, du würdest und Creed hat so eine Bemerkung gemacht.“ Ich weiß nicht mehr, was er gesagt hat, aber ich hatte den Eindruck, dass du Pläne hattest wegzugehen.“
    Er schüttelte den Kopf, erwiderte jedoch nichts. „Wolltest du?“, ich bestand auf einer Antwort, brauchte plötzlich eine von ihm.
    „Es spielt keine Rolle, Bär“, sagte Otter ruhig und sah in eine andere Richtung.
    „Doch, tut es. Du musst nicht wegen uns bleiben.“
    „Uns?“, fragte er und hob eine Augenbraue.
    „Mir und Ty.“
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe euch beiden gesagt, dass ich bleiben werde.“
    „Mach keine Opfer für uns, Otter“, sagte ich und fühlte Ärger in mir aufwallen. „Das muss ich selbst schon ausreichend tun, also mach du das bitte nicht auch noch.“
    Er erwiderte darauf nichts.
    „Wo wirst du hingehen? Ist es wegen der Arbeit?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Nein? Nein, was? Nicht für die Arbeit?“, ich ließ nicht locker, meine Stimme hatte inzwischen einen schärferen Ton angenommen. „Dann warum? Was wolltest du tun? Wann wolltest du's mir sagen?“
    „Ich werde nicht...“, begann er, seufzte dann aber.
    „Sei nicht dämlich, Otter. Beantworte die verfluchte Frage. Wann wirst du weggehen?“
    „Bär“, seine Stimme hatte diesen tiefen, warnenden Ton angenommen. Gewöhnlich brachte der mich zum Schweigen. Gewöhnlich hörte ich auf zu reden. Aber, ob nun vom Alkohol oder der Wut angestachelt, ich konnte es nicht gut sein lassen. Ich konnte nicht aufhören.
    „Warum willst du's mir nicht sagen?“
    „Bär, lass einfach gut sein!“ Otter stand auf und begann auf und ab zu gehen.
    „Fick dich! Das werde ich nicht! Sag's mir!“
    „Ich gehe nirgendwo hin!“
    „Warum nicht?“ Ich schrie inzwischen. Mir war es egal, ob der Junge aufwachte.
    Er hielt inne und seine Augen blitzten in meine Richtung. „Wenn du's noch immer nicht weißt, gibt es keinen Grund, es dir zu sagen“, giftete er mich an.
    Ich sprang von meinem Stuhl, stellte mich vor ihn und starrte wütend hinauf in sein Gesicht. Er starrte mit finsterem, aber festem Blick zurück. Ich war noch nie zuvor so dicht an seinem Gesicht gewesen und sah goldene Sprenkel in seinen grünen Augen, von denen ich zuvor nicht gewusst hatte, dass sie existierten. Ich fragte mich wie betrunken ich wohl sein musste, denn ich fühlte, wie meine Hände sich hoben und ich wusste, dass ich dabei war, Otter eine zu verpassen oder ihn zu Boden zu stoßen. Was ich nicht erwartet hatte war, wie meine Hände sich um seinen Hals legten und sich von

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