Band 2 - Blutspiel
te es dir immer sagen, wol te immer dein Leben beschützen, aber jetzt wil er dich sehen. Er wil mit dir reden. Außer. .« Sie schien sich ein wenig zu beruhigen. »Rachel? Gestern. . als du mir gesagt hast, es täte dir leid. . war das, weil du dachtest, mich zu stark provoziert zu haben, oder weil du mein Angebot abgelehnt hast?«
Ich wol te ihr antworten und war entsetzt, als ich es nicht konnte.
»Wil st du mein Nachkomme werden?«, hauchte sie, verschämt wie bei einer Beichte.
»Nein«, flüsterte ich behutsam, obwohl ich vor Angst fast durchdrehte.
Ihr Rücken bebte, und sie weinte wieder.
»Ich habe auch nein gesagt«, schluchzte sie. »Ich wol te es nicht, aber ihm war das egal. Ich glaube, ich bin tot, Rachel.
Bin ich tot?«
Die plötzliche Furcht ließ ihre Tränen versiegen.
Ich schlang schützend die Arme um den Körper.
»Was ist passiert?«
Sie schnappte nach Luft, brauchte aber noch einen Moment, bevor sie fortfahren konnte: »Er war so wütend. Er sagte, ich hätte ihn enttäuscht. Aber dann sagte er, dass al es gut sei. Dass ich das Kind seines Herzens sei, dass er mich liebe und mir vergeben würde. Er erzählte mir, dass er genau wisse, wie es mit Spielzeugen sei, dass er sich früher selbst welche gehalten hätte, dass sie sich aber immer irgendwann gegen ihre Meister wenden, und dass er seine schließlich töten musste. Wie es ihn verletzt hätte, wenn sie ihn immer wieder betrogen. Er sagte, wenn ich dich nicht ruhig stel en könnte, würde er es für mich tun. Ich sagte, ich würde es tun, aber er wusste, dass ich log.« Sie stöhnte verzweifelt. »Er wusste, dass ich log.«
Ich war also ein Spielzeug. Ein gefährliches Spielzeug, das gezähmt werden musste. So dachte Piscary also über mich.
»Er sagte, dass er mein Bedürfnis nach einer richtigen Freundin, nicht nach einem Spielzeug, verstehen könne, dass es aber zu gefährlich sei, dich so sein zu lassen, wie du jetzt bist. Er sagte, ich hätte die Kontrol e verloren, und die Leute würden schon anfangen reden. Und dann fing ich an zu weinen, weil er so lieb war und ich ihn so enttäuscht hatte.«
Sie sprach jetzt abgehackt, als würde es mit jedem Wort schwerer. »Ich musste mich neben ihn setzen, und er nahm mich in den Arm und flüsterte, wie stolz er auf mich sei und dass er meine Urgroßmutter fast so sehr geliebt hätte, wie er mich liebe. Und das wol te ich doch immer nur, dass er stolz auf mich ist.«
Ivy lachte gequält. »Er sagte, er könne verstehen, dass ich mich nach einer Freundin sehne«, wiederholte sie in Richtung Wand, das Gesicht von den langen Haaren verdeckt. »Er erzählte mir, dass er seit Jahrhunderten auf der Suche nach jemandem sei, der stark genug sei, mit ihm zu überleben. Dass meine Mutter, meine Großmutter und meine Urgroßmutter zu schwach gewesen seien, aber dass mein Wil e stark genug sei, um zu überleben, aber er hat nur gesagt, ich sol e stil sein, und dass ich seine Auserwählte sei, und dass ich für immer bei ihm bleiben würde.«
Ihre Schultern zuckten krampfhaft unter der Decke. »Er hielt mich fest, nahm mir meine Angst vor der Zukunft, sagte immer wieder, dass er mich liebe und stolz auf mich sei. Und dann nahm er meinen Finger und ritzte sich eine Ader auf.«
Mir drehte sich der Magen um, und ich schluckte fieberhaft.
Ihre Stimme veränderte sich, wurde sanft und gleichzeitig hart vor Hunger und Gier. »Oh Gott, Rachel Er ist so alt. Es war, als quel e flüssige, reine Energie aus ihm hervor. Ich versuchte zu gehen. Ich wol te es, versuchte zu entkommen, aber er ließ mich nicht. Ich sagte nein und lief weg, aber er fing mich wieder ein. Ich versuchte zu kämpfen, doch es half al es nichts. Dann bettelte ich, dass er mich gehen lassen sol , aber er hielt mich fest und zwang mich, sein Blut zu trinken.«
Ihre Stimme klang heiser, und sie zitterte am ganzen Körper. Bestürzt setzte mich auf die Bettkante. Ivy beruhigte sich ein wenig, und ich wartete geduldig. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, wol te es aber auch gar nicht; ich hatte Angst vor dem, was ich dort entdecken könnte.
»Und dann musste ich nicht mehr nachdenken«, flüsterte sie erschreckend gefühl os. »Ich glaube, ich wurde kurz ohnmächtig. Ich wol te es. Diese Macht, diese Leidenschaft.
Er ist so alt. Ich zog ihn auf den Boden und klemmte ihn zwischen meinen Beinen ein. Er presste mich an seinen Körper, und ich nahm mir al es, während er mich drängte, immer weiter zu gehen, immer mehr zu trinken. Und
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