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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Stunden in meinem Schreibtisch. Ivy würde wahrscheinlich noch später aufstehen und auf der Suche nach Kaffee durch die Wohnung stolpern. Sie war kurz vor Sonnenaufgang nach Hause gekommen und hatte zufrieden und ruhig ausgesehen. Trotzdem hatte sie verlegen meine Bil igung dafür gesucht, dass sie an irgendeinem armen Trottel ihren Blutdurst gestil t hatte, und war dann wie ein Brimstone-Abhängiger ins Bett gefal en. Ich hatte die Kirche für mich al ein und würde meine wohlige Einsamkeit vol auskosten.
    Ich wiegte mich zu den Trommelschlägen des Liedes, wie ich es nie tun würde, wenn jemand zusah, und lächelte. Ab und zu war es wirklich schön, al ein zu sein.
    Jenks hatte seine Kinder zu mehr gezwungen als nur einer Entschuldigung. Ich war am Nachmittag von dem Geruch frischen Kaffees aufgewacht und hatte eine perfekt saubere Küche vorgefunden. Al es blitzte und blinkte. Sie hatten sogar aus dem Kreis, den ich um die Arbeitsfläche in den Küchenboden gezogen hatte, die angesammelten Reste rausgekratzt. Weder Staubkörnchen noch Spinnweben verschmutzten Decke oder Wände, und als ich nun mein Messer in den grünen Zuckerguss dippte, schwor ich mir, dass ich den Raum von jetzt an immer so sauber halten würde.
    Ja, genau, dachte ich, als ich die klebrige Masse auf den Zopf goss. Ich würde es aufschieben, bis die Küche wieder genauso tief im Chaos versunken war wie vor der Putzaktion der Pixies. Und das würde al erhöchstens zwei Wochen dauern.
    Mit Bewegungen, die an den Rhythmus der Musik angepasst waren, legte ich drei kleine, rote, beerenförmige Bonbons auf den Zopf. Ich seufzte, als ich ihn zur Seite legte.
    Dann nahm ich den Kerzencookie in Angriff und versuchte zu entscheiden, ob er purpurfarben werden sol te für Weisheit oder Grün für Veränderung.
    ich streckte gerade die Hand nach dem purpurfarbenen Zuckerguss aus, als im Wohnzimmer das Telefon klingelte.
    Ich hielt für einen Moment inne, dann stel te ich die Schüssel hin und rannte ans Telefon, bevor das Klingeln die Pixies wecken konnte. Mit ihnen zu leben war schlimmer als ein Baby im Haus zu haben. Ich schnappte mir die Fernbedienung von der Couch und richtete sie auf die Anlage, um die Musik leiser zu stel en. »Vampirische Hexenkunst«, meldete ich mich, als ich das Telefon abhob, und hoffte dabei, dass ich nicht atemlos klang. »Hier ist Rachel.«
    »Wie viel kostet eine Begleitung am einundzwanzigsten?«, fragte eine junge Stimme unsicher.
    »Das kommt auf die Situation an.« Ich sah mich verzweifelt nach dem Kalender und einem Stift um. Sie lagen nicht da, wo ich sie liegen gelassen hatte, also fischte ich letztendlich meinen Terminkalender aus meiner Tasche. Ich glaubte, dass der einundzwanzigste ein Samstag war. »Haben Sie Morddrohungen erhalten, oder geht es um al gemeinen Personenschutz?«
    »Morddrohungen?«, rief die Stimme aus. »Al es, was ich wil , ist ein gut aussehendes Mädchen, damit meine Freunde mich nicht für eine trübe Tasse halten.»
    Ich schloss die Augen, um Kraft zu sammeln. Dafür ist es schon zu spät, dachte ich. »Wir sind ein unabhängiger Runner-Service«, sagte ich müde, »und kein Bluthaus. Und Junge? Tu dir selbst einen Gefal en und nimm das schüchterne Mädchen. Sie ist cooler als du denkst, und wenigstens gehört ihr am nächsten Morgen nicht deine Seele.«
    Der Anrufer legte auf, und ich runzelte die Stirn. Das war schon der dritte Anruf dieser Art in diesem Monat. Viel eicht sol te ich mal einen Blick auf die Anzeige werfen, die Ivy in die Gelben Seiten gestel t hatte.
    Ich wischte mir die letzten Zuckerreste von den Händen, tauchte in das Schränkchen, auf dem unser Anrufbeantworter stand, zog das Telefonbuch heraus und ließ es auf den Couchtisch fal en. Das rote Licht an der Maschine blinkte, und ich drückte die Abspieltaste, um dann in dem schweren Buch bis zu >Privatermittler< zu blättern.
    Ich erstarrte, als stockend und mit einem schuldigen Unterton Nicks Stimme erklang, die mir mitteilte, dass er um sechs Uhr morgens vorbeigekommen war, um Jax abzuholen, und dass er mich in ein paar Tagen anrufen würde.
    »Feigling«, murmelte ich und sah es als ein weiteres Kreuz auf seinem Sarg. Er wusste, dass um diese Zeit außer den Pixies niemand wach war. Ich schwor mir, dass ich mich bei dem Date mit Kisten amüsieren würde, egal, ob Ivy ihn hinterher töten musste oder nicht. Ich drückte den Knopf, um die Nachricht zu löschen, und konzentrierte mich wieder auf das Telefonbuch.
    Wir

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