Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
Vom Netzwerk:
Chandy nicht überrascht, sie zu sehen. Wenn er gestört oder geweckt worden war, ließ er sich das genausowenig anmerken wie sein Sicherheitschef.
»Lord Kurita«, sagte Abdulsattah, »diese junge Frau bringt uns höchst beunruhigende Neuigkeiten.«
Onkel Chandy nickte mit dem rasierten Schädel. »Danke, Peter. Ich werde mir ihre Geschichte anhören.« Er wies mit einer breiten Hand auf die Kissen. »Kommen Sie, Kind. Setzen Sie sich. Fühlen Sie sich wie zu Hause.«
Cassie zögerte und betrachtete ihren Arbeitgeber genau.
In meiner Stellenbeschreibung steht keine Silbe über das Herumrollen mit einem fettigen Schleimklumpen, dachte sie. Dennoch bezweifelte sie, daß es sich ein Kurita gefallen lassen würde, wenn sie ihn abblitzen ließ. Es hatte keinen Sinn, einen Krieg wegen etwas vom Zaun zu brechen, was oberflächlich betrachtet eine Höflichkeitsgeste war. Ihr blieb immer noch genug Zeit, sich zu wehren, wenn und falls Onkel Chandy etwas Unannehmbares forderte. Sie setzte sich, blieb aber absichtlich außer Reichweite des fetten Mannes.
Abdulsattah ging hinüber zu einem kleinen antiken Tisch, ließ die Datendiskette in den Mund von etwas gleiten, das ein kleiner, fetter, aus blauer Proserpinajade geschnitzter Drache zu sein schien. Dann verbeugte er sich und zog sich in den Aufzug zurück, der ihn geräuschlos verschluckte.
Chandrasekhar Kurita saß da und schaute sich Cassie einen Moment lang genau an. Seine Augen waren klein und schwarz wie Knöpfe; sie versanken fast in glänzenden Speckwülsten. Sie waren auch hart und glänzend wie Obsidian.
»Sprechen Sie, Kind«, murmelte Onkel Chandy. »Erzählen Sie mir Ihre Geschichte.«
Er hörte fasziniert zu, ohne zu unterbrechen. Es erschien Cassie, als weiteten sich seine Augen bei der Erwähnung des rothaarigen Mannes für Sekundenbruchteile.
»Sie sind eine junge Frau mit herausragenden Eigenschaften«, sagte der Kurita, als sie fertig war, »zu denen nicht zuletzt Glück gehört.«
Er klatschte in die Hände und sagte in die Luft: »Spielen Sie jetzt die Aufzeichnung ab.«
Was wie ein Buchara-Teppich von der alten Erde ausgesehen hatte, verwandelte sich in einen Sichtschirm, der die Lagerhausszene zeigte. Onkel Chandy nickte, als der rothaarige Mann ins Bild kam.
»Halten Sie es an«, sagte er, und es geschah. »Der erste Mann ist, wie Sie richtig annehmen, mein alter Freund Kazuo Sumiyama. Wissen Sie, wer der andere ist, junge Frau?«
»Nein. Nur, daß er wichtig sein muß.«
»Wichtig ist er in der Tat. Und mehr als das. Er ist tödlich.«
Das habe ich mir auch gedacht, dachte Cassie, biß sich aber auf die Zunge. Es gelang Chandrasekhar Kurita fast, sie einzuschüchtern, was es noch viel schwerer machte, ihre Schlauberger-Impulse zu unterdrücken. Zum Glück hatte sie einen starken Selbsterhaltungstrieb, den die Begegnung im Lagerhaus erst richtig geweckt hatte.
»Er heißt Ninyu Kerai Indrahar«, sagte Chandy. »Er ist der Adoptivsohn und designierte Erbe Subhash Indrahars, des Lächelnden.«
Cassie hielt den Atem an. Sie war alles andere als leicht zu beeindrucken. Aber die Erkenntnis, daß sie auf Spuckreichweite an den zweitgefürchtetsten Polizisten der Inneren Sphäre herangekommen war, ließ ihre Glieder zittern, und einen Augenblick lang toste es in ihrem Kopf.
Sie schüttelte ihre kurze Verwirrung ab und hörte Onkel Chandy sagen: »…Ihre Eindrücke dessen, was Sie beobachtet haben, Leutenient Suthorn.«
Sie sah ihn an. Er lächelte fast schüchtern. »Sie sind überrascht, daß ich Ihren Namen kenne? Ich wünschte, ich könnte behaupten, alle Namen der Mitglieder Ihres Regiments zu kennen, wirklich. Genau wie ich wünschte, ich könnte jeden meiner Angestellten erkennen, wenn ich ihn sehe. Leider liegt das jenseits meiner bescheidenen Fähigkeiten. Der Mirza hat mich über Sie unterrichtet. Und Ihr eigener Kolonel hat während unserer Vertragsverhandlungen in der Tat mit meinen Agenten über Sie gesprochen. Ihre Talente als Späherin waren ein bedeutendes Verkaufsargument.«
»Sie haben so etwas erwartet.« Die Worte brachen aus ihr hervor, ehe sie darüber nachdenken konnte, welche Konsequenzen es haben würde, sie zu äußern.
Er lächelte gütig. »Ich habe etwas erwartet. Man erwirbt bestimmte Instinkte – wenn man Jahre bei Hofe verbringt, jahrelang Geschäfte macht, als Kurita geboren ist.«
Soviel zum lockeren Job. Sie konnte sich nicht dazu aufraffen, sich betrogen zu fühlen. Onkel Chandy hatte nie versprochen, die Caballeros nur

Weitere Kostenlose Bücher