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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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die Anzeigen manipuliert, damit sie das Fehlen der Wärmetauscher nicht anzeigten. Mit typischer DEST-Arroganz hatte Daw angenommen, er habe den GaijinTech so mit Ehrfurcht erfüllt, daß er ihm treu diente - und hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine eigene Inspektion zu machen.
    Kali hatte den Rumpf ihres Katamaran zurückgeschwenkt und beobachtete den winzigen schwarzen Fleck, der sich weit ostwärts über der Ebene bewegte, und sah den gelbroten Fallschirm aufgehen. Aus dem Geschwätz im Komm-Netz wußte sie, daß ihr Gegner der feindliche Anführer war und daß er Richard Gallegos kaltblütig ermordet hatte. Ihre Daumen legten sich auf die Feuerknöpfe. Ich sollte den Bastard im Flug grillen.
    Aber sie brachte es nicht übers Herz, einen MechKrieger am Fallschirm zu erschießen, egal, was er getan hatte. Das übliche MechPilotenKriegshelden-Getue bedeutete ihr nicht viel. Aber dies war ein Teil des Kodex, den zu brechen sie nicht über sich brachte. Vielleicht bin ich zu verdammt sensibel, dachte sie.
Kali wendete ihren schwarzen Mech mit dem Haimaul. Sensibel oder nicht, es war Zeit, einige Leute ihren Zorn spüren zu lassen.
     
»Cassie«, sagte Buck Evans und beäugte zweifelnd die Hebebühne, »das ist selbst für dich ein waghalsiger Plan.«
    Auf der anderen Seite des Hangars war erneut ein Feuergefecht ausgebrochen. Draußen schien die Hölle los zu sein. Cassie tanzte beinahe von einem Fuß auf den anderen, so dringend hatte sie das Bedürfnis, die Pattsituation hier drinnen zu beenden, ehe ihre Kameraden draußen abgeschlachtet wurden.
    »Ich steige in die Kabine, und du kannst die Arbeitsplattform steuern«, sagte sie. »Ich werde diesen Orion steuern, wenn du Angst hast.«
Die Sache mit der Hebebühne war wirklich eine dubiose Idee. Getrieben von dem Wunsch, ihren ermordeten Führer zu rächen, hatte eine Gruppe von Zumas Azteken rasch die Platten, die Cassie und Johnny mit dem Gabelstapler gesammelt hatten, zu improvisierten Panzerkästen um Kanzel und Fahrerkabine zusammengeschweißt. Das ließ das Ding aussehen wie der Versuch eines nicht besonders talentierten Kindes, ein lebensgroßes Modell einer Hebebühne aus Umzugskartons zu bauen.
Buck kniff die Augen zusammen und schaute sie argwöhnisch an. »Hier ist es kalt, Cass. Setze dich schon hinter das Steuerrad dieser Höllenmaschine. Ich bin hier der MechKrieger.«
Er kletterte in die improvisierte Kanzel auf der Arbeitsplattform. Cassie glitt durch die Lücke zwischen der improvisierten Panzerung und dem Überrollbügel in ihren Sitz.
»Was soll ich jetzt Um?« fragte Johnny.
»Den Kopf unten halten, damit Lainies Freund sich keinen neuen Holostar suchen muß, wenn all das hier vorbei ist. Außerdem habe ich noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen.«
Johnny sah bestürzt drein. Er hatte gerade zugegeben, ein Spion zu sein, und trotz der Bemerkung über Takuras Holovid hatte Cassie den Ruf, skrupellos zu sein. Und er wußte, wie sehr sie ihn verdient hatte.
Sie streckte die Hand nach oben, packte ihn an seinem schwarzen Hemd und zog ihn zu einem raschen Kuß zu sich heran. Dann startete sie den Motor der Hebebühne.
    Mit einem Ruck, der ihm alle Knochen zu brechen drohte, blähte sich Tai-i Daws Fallschirm auf. Die kochendheiße Wut, die in ihm gebrodelt hatte, als der Bordcomputer ihn hinausschleuderte, war noch immer in ihm, doch es war jetzt eine stete Hitze, nicht das wilde, turbulente Kochen, das es noch vor wenigen Herzschlägen gewesen war. Er schwang sich auf seinen Zorn und ritt darauf wie auf einer Welle.
    Ohne das Visier konnten Daws Augen auf dem raucherfüllten Schlachtfeld, zu dem der BattleMech-Parkplatz geworden war, kaum etwas erkennen. Die feige Yakuza schien noch immer außerhalb des Zauns zu zittern, statt hineinzustürmen und die Fremden zu zermalmen. Ob es seinen Leuten schon gelungen war, in einige der Maschinen zu gelangen, konnte er nicht erkennen.
    Aber er empfand Vertrauen, ja sogar Glückseligkeit, als er da oben mit dem Überblick eines Gottes schwebte. Sicher würden sich seine Leute genügend BattleMechs schnappen, um die Söldner zu zermalmen und den Plan auszuführen. Und selbst wenn sie aufgehalten worden wären, war er noch immer am Leben und frei. Er würde losrennen, sobald er am Boden war, den Gaijin die Initiative entreißen und sie lehren, was es bedeutete, sich mit General Kiguris handverlesenen Kriegern anzulegen. Als er auf das kurze, trockene Gras zuschwebte, grinste er über das ganze Gesicht.
Wieder

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