BattleTech 38: Exodus
SBVS-Ausrüstung zu verstärken, mit der wir abgespeist werden. Zusätzlich haben die Wissenschaftler mir eine Reihe Prototypen überlassen, die sonst verschrottet worden wären. In den letzten anderthalb Jahren habe ich es geschafft, aus zwei Fußtruppen-Galaxien eine ansehnliche Mecheinheit zu machen.«
Wieder kam Trent eine plötzliche Erleuchtung. Diana war keine schwerbewaffnete Festung. Sie wurde nur von Solahma-Einheiten und Kadetten im Geschkotraining verteidigt. Nach Benjamin Howells Logik handelte er im besten Interesse des Clans.
»Du hast deine Truppen heimlich neu ausgerüstet. Warum gehst du nicht einfach zu den Khanen und bittest um das, was du brauchst?«
Benjamin Howell gluckste. »Du warst schon immer ein Unschuldslamm, was Politik angeht. Khan Lincoln Osis hat mich hierher ins Exil geschickt. Er hat von mir verlangt, daß ich Jez an deiner Stelle für den Blutnamen vorschlage - eine zweihundertprozentige Kreuzritterin Haus Howells. Danach hat er mich als geborener Politiker augenblicklich hierher versetzt, um meinen neuen Kommandeursposten anzutreten. Über eine Einheit, die nur in den Datenbanken besteht. Seit über zehn Jahren hat kein anderer Clan mehr auf Diana einen Test gefordert. Der einzige andere Clan hier sind die Jadefalken mit einem kleinen Stützpunkt im Gebirge, und die bleiben unter sich.«
Jadefalken, auf Diana? Neg! »Wieso sind die Falken überhaupt hier?« fragte Trent.
»Es war ein Geschenk ilKhan Leo Showers' vor Beginn des Kreuzzugs. Sie besitzen eine kleine Basis in den Bergen, die sich Falkenhorst nennt. Ich nenne sie eine Bestrafung. Hier unten mag es ja praktisch jeden Tag regnen, aber da oben wissen sie nicht einmal, wie die Sonne aussieht.«
»Warum forderst du sie nicht einfach zu einem Test und jagst sie davon?«
»Diana ist eine große Welt, und die Jadefalken bleiben unter sich. Wir bekommen sie nur sehr gelegentlich zu Gesicht. Eine Auseinandersetzung mit ihnen wäre Verschwendung.«
Diesmal war es Trent, der kicherte. »Du solltest dich einmal selber hören, Galaxiscommander. Es gab eine Zeit, da hätte die bloße Erwähnung der Jadefalken oder eines beliebigen anderen Clans dein Blut in die Wallung des Kampfrausches versetzt. Jetzt wirkst du beinahe zufrieden.«
»Neg«, parierte Benjamin. »Ich sehe die Dinge inzwischen nur globaler als in den Tagen, als wir gemeinsam in die Innere Sphäre einfielen. Ich verstehe, daß ich auf dem politischen Schlachtfeld unseren Führern nicht gewachsen bin. Und ich weiß, daß meine Hauptaufgabe darin besteht, Diana zu beschützen.«
»Vor was?«
Howell kniff die Augen zusammen. »Irgendwann werden die Kommandeure der Inneren Sphäre entdecken, wo wir leben. Es mag sein, daß sie dazu noch wenigstens zehn Jahre brauchen, aber früher oder später ist es unvermeidlich. Wenn es soweit ist, werde ich hier auf sie warten. Und ich werde frische Krieger und erfahrene Veteranen unter meinem Befehl haben, ausgebildete Krieger, die bereit sind, für eine letzte Chance, glorreich im Kampf zu fallen, jeden meiner Befehle zu befolgen. Ich brauche nur am Leben zu bleiben, und irgendwann wird der Krieg mich finden. Deshalb ist mein Handeln notwendig.«
Trent sah zu der Tasche an seinen Füßen herab. »Wenn du meine Akte gelesen hast, weißt du, warum ich hier bin.«
»Du bist gekommen, um Jez Howell zu übergeben. Und weil ich weiß, was für eine enge Freundin sie dir war, bin ich sicher, daß du diese Aufgabe so schnell wie möglich hinter dich bringen willst. Ehrlich gesagt bin ich etwas überrascht, daß ausgerechnet du als ihre Ehrenwache ausgewählt wurdest.«
»Pos«, antwortete Trent in entspanntem Ton. »Mein Sternhaufenkommandeur haßt mich. Er hält mich für einen Versager, wie jeden, der auf Tukayyid gekämpft hat. Er hat mich hierher gesandt, damit ich ein für alle Mal versetzt werde - in deine Einheit. Damit hätte er mich vom Hals. Mich als Ehrenwache nach Diana zu senden, war eine Möglichkeit für ihn, mich loszuwerden und mich gleichzeitig ein letztes Mal zu beleidigen. Ich habe die Aufgabe, das genetische Erbe meiner schlimmsten Feindin zu beschützen, und danach braucht er sich nie wieder mit mir abzugeben.«
»Ich habe die Berichte gelesen. Dein Sterncolonel Paul Moon ist mir alles andere als unbekannt. Ich habe selbst einmal geglaubt, die Stürme der Parder-Politik meistern zu können, aber gelandet bin ich hier. Eines Tages wird er vielleicht meinen Platz einnehmen, frapos?«
»Pos«, meinte Trent leise, aber
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