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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Kopf. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, politische Intrigen zu analysieren. Im Augenblick mußte sie sich mit der Kriegerin beschäftigen, die unbehaglich vor ihr Haltung bot.
»Sterncommander Joanna ...«
»Meine Khanin«, bellte Joanna in bestem Kasernenhofton.
Marthe unterdrückte ein leises Lächeln beim vertraut harten Klang von Joannas Stimme. Er brachte sie zurück nach Ironhold, zu ihrer Kadettenzeit im Crashcamp. Sie konnte Joanna noch dastehen sehen, wie sie Befehle bellte und sie mit ihren Strafen zu der Kriegerin formte, die sie heute war. Joanna, mit ihren Beleidigungen, ihrer Peitsche, ihren nietenbesetzten Handschuhen.
»Setz dich, Sterncommander«, bestimmte Marthe und deutete auf einen Stuhl.
Joanna zögerte, vom lockeren Tonfall der Aufforderung wohl überrascht. Der war unter JadefalkenKriegern nicht gerade alltäglich. Die Freigeborenen schienen sich gelegentlich miteinander zu amüsieren, und es gab seltene feuchtfröhliche Nächte mit einheimischem Wein und Heldengeschichten. Die meiste Zeit jedoch waren Jadefalken im gesellschaftlichen Umgang ebenso streitsüchtig wie auf dem Schlachtfeld.
»Setzen, Joanna.« Marthe zeigte auf einen gepolsterten Lehnstuhl, der gefährlich bequem aussah. Joanna nahm zögernd darin Platz, als fordere sie ihn heraus, ihrem Körper in irgendeiner Form wohlzutun. Als sie die Sitzposition veränderte, sah Marthe sie erkennbar zusammenzucken, vermutlich aufgrund von Verletzungen, die sie sich beim Kampf gegen Schild zugezogen hatte. Marthe beugte sich über den Schreibtisch und stützte beide Hände auf dessen Kante.
»Joanna, ich weiß, was geschehen ist. Ich kenne die offizielle Erklärung, warum es geschehen ist. Ich weiß nur nicht, warum es wirklich geschah. Aus welchem Grund hast du diese Geschies provoziert? Versuche nicht, mir zu erzählen, du hättest sie nicht provoziert. Immerhin kenne ich dich, frapos?«
Joanna sah beiseite und gab einige Zeit keinen Laut von sich. Schließlich drehte sie sich wieder zu Marthe um und erklärte: »Pos. Ich wollte nur meine Wut ablassen. Der Tod des jungen Kriegers war ein Unfall. Ich bedauere seinen Tod, aber ich trauere nicht um den Leichnam.« In ihren Augen blitzte der Trotz.
Marthe kniff die Augen zusammen. »Joanna, das Herz des Falken schlägt noch immer stark in deiner Brust. Ich erinnere mich daran, wie ich dich zum erstenmal gesehen habe, als ich noch eine Kadettin war. Alle Mitglieder unserer Geschko hofften, die Ausbildung zu überleben, aber nur ich und Aidan Pryde haben es geschafft. Natürlich war er damals noch nicht Aidan Pryde, ebensowenig wie ich Marthe Pryde. Vielleicht haben wir den Wert unserer Geschko später bewiesen, als wir beide Blutnamen errangen. Du hast dich auch um einen Blutnamen bemüht, frapos?«
Das Thema Blutnamen - oder deren Abwesenheit - war Joanna unangenehm, aber Marthe Pryde war die Khanin, und keine Kriegerin konnte sich ihr widersetzen. »Einmal habe ich es bis in die letzte Runde geschafft und knapp verloren. Ein anderes Mal kam ich bis in die vorletzte Runde. Ich habe mich immer geschlagen und bis zum Schluß durchgehalten, aber ich habe es nicht...« Joanna unterbrach sich.
»Eine Kriegerin wie du. Warum hast du es nicht geschafft?«
Joanna atmete tief durch und setzte sich auf. Wieder bemerkte Marthe ein leichtes schmerzhaftes Zusammenzucken. »Es liegt nicht im Wesen der Clans, Fehlschläge wiederzukäuen. Ich habe versagt, das ist alles.«
»Ich weiß, du neigst zu schludriger Sprache, Joanna. Aber das entspricht nicht dem Wesen einer Kriegerin, und ich bin deine Khanin, frapos?«
»Pos.«
Marthe stieß sich in einer flüssigen Bewegung vom Schreibtisch ab und erhob sich zu ihrer vollen, beeindruckenden Größe. Sie kam, während sie sprach, langsam um das Möbel herum. »Ich bin zu hohem Rang aufgestiegen, weil meine Gene überlegen sind. Aber ich wurde auch gut ausgebildet, von dir ausgebildet, schnell und plötzlich anzugreifen, meine Beute mit den Krallen zu schlagen und zur Strecke zu bringen. Du warst eine wildwütige Falknerin, Joanna. Und du hast geholfen, mir die Wildheit des Falken zu geben.« Marthe drehte sich zu Joanna um und nickte ihr leise zu. »Die Regeln verlangen, daß ich dich hart bestrafe. Meine Intelligenz sagt mir, daß ich eine meiner besten Kriegerinnen nicht vergeuden darf, eine Kriegerin, die sich zudem Ruhm erwarb. Was soll ich tun?« Es war eine rhetorische Frage. »Surkai ist keine Alternative, franeg?«
»Neg. Ich bedauere den Zwischenfall, aber

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