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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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seines Vaters geerbt hatte, hatte Morgan Kells Position als Kommandeur der Kell Hounds übernommen. Die Aufschläge seiner Uniformjacke zeichneten auf der Brust den legendären roten Hundekopf auf schwarzem Grund, ein in der ganzen Inneren Sphäre bekanntes und respektiertes Emblem.
Victor fehlten die Worte, als er ihn Frühstück servieren sah.
»Mann, schon wach.« Dan setzte das Tablett klirrend vor Victor ab. »Meine Gedenktafel sollte sagen, ich habe Prinz Victor hier Frühstück im Bett serviert.«
Victor hob abwehrend die Hände. »Fang du nicht auch noch an. Langsam glaube ich, Jerry und Tiaret haben sich gegen mich verschworen.« Er schaute auf das Tablett. Eier, Quillar auf Toast, genug Rostbratwürstchen für drei und Saft. Das Essen duftete verführerisch. »Wer hat dich zum Küchendienst abkommandiert?«
»Genau genommen habe ich Tiaret auf dem Weg hierher abgefangen, sie aus überlegener Position überrumpelt und die Kontrolle über die Situation an mich gerissen.«
»So spricht ein MANA-Absolvent«, erklärte Victor, schüttelte seinem Freund die Hand und deutete auf einen freien Stuhl. »Was für eine überlegene Position?«
»Ich fliege in einer Stunde ab und wollte mich verabschieden. Mit Alarmschub kann ich noch dasselbe Sprungschiff wie Morgan und Phelan erreichen.«
Victor nickte bedauernd. »Tut mir Leid, dass du den ganzen Weg umsonst gekommen bist. Besonders angesichts der Lage im ARD. Deine Leute haben die Situation im Griff?«
»Akira und Scott kommen in meiner Abwesenheit gut zurecht. Phelans Wölfe respektieren sie, und sie können unsere Aktionen koordinieren, bis er zurück ist.« Allard beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Hände verschränkt. »Es war die richtige Entscheidung, Victor.«
»Ich will es hoffen. Leicht ist es mir nicht gefallen.« Er probierte den Saft. »Den größten Teil meiner politischen und militärischen Laufbahn habe ich gegen die Clans gekämpft, Dan. Normalerweise bin ich nur zu bereit, bei jeder Provokation zurückzuschlagen. Ihnen jetzt den Rücken zuzuwenden fühlt sich mehr als riskant an.«
Trotzdem wusste Victor, dass seine Landsleute Vorrang hatten, erst recht jetzt, nachdem er sie in einen Bürgerkrieg getrieben hatte. Das hieß allerdings nicht, dass es ihm gefallen musste.
Allard nahm sich ein Würstchen vom Teller und wedelte es wie einen Zeigestock. »Jetzt auf Clannerjagd zu gehen, würde Ihrer Schwester geradewegs in die Hände spielen, und das wissen Sie auch. Wenn die Jadefalken einen Kampf wollen, dann bekommen sie den von uns. Der ARD hält. Und auf diesen Archer Christifori können Sie sich verlassen, würde ich sagen. Er scheint fähig zu sein.«
»Das ist er. Wir haben verdammtes Glück, dass wir ihn haben.«
»Das ist kein Glück, Victor«, lächelte Allard. »Wer sich mit kompetenten Ratgebern umgibt, erhält kompetente Ratschläge.« Er drückte die Brust raus und polierte sich die Nägel an der Jacke. »Jetzt brauchen Sie sich nur noch Sorgen um die SternenbundKonferenz, die wachsende Unruhe in der Isle of Skye und diesen Bürgerkrieg zu machen.«
»Falls mich das beruhigen sollte, herzlichen Dank.« Victor machte eine dramatische Pause. »Es hat funktioniert.« Er grinste. Angesichts der Könner an seiner Seite schaffte er es beinahe, die Angriffe der Jadefalken in den lyranischen Raum zur Kenntnis zu nehmen, ohne sich darum Sorgen zu machen. Aber eben nur beinahe. Sein Grinsen verblasste.
Allard warf die Hände in die Luft. »Verdammt, Victor. Was soll das? Sie haben Ihren Teil geleistet, ein Armageddon zu verhindern. Soll Katherine sich zur Abwechslung mal um die Clans Sorgen machen und den Schock ihres Lebens bekommen, wenn sie begreift, was Sie hinter ihrem Rücken getan haben.« Er schaute seinen Freund an. »Was?«
Victors Hand, ein Stück Wurst auf der Gabel, hatte auf halbem Wege zum Mund angehalten. Seine Gedanken überschlugen sich. Mit einem beinahe hörbaren Klicken fiel ein Teil des Puzzles, mit dem er sich herumgeschlagen hatte, an seinen Platz. Er war so mit den Jadefalken und der Suche nach einem perfekten Ziel zur Wiederherstellung seines Angriffsschwungs beschäftigt gewesen, dass er eine Finte gar nicht in Erwägung gezogen hatte.
»Du, mein Freund, bist ein militärisches Genie«, verkündete er.
»Auch wenn ich es selbst sage«, bestätigte Allard.
Victor lächelte nur, biss in die Wurst und ließ sich den langsam Gestalt annehmenden Plan auf der Zunge zergehen.

9
    Landungsschiff Stolz von

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